Zu Recht verweist Ursula Nothelle-Wildfeuer in einem Interview für die Bistumspresse (Nr. 46, 20.11.2022, S. 4 f.), den bistumsübergreifenden Zusammenschluss der nord- und mitteldeutschen Kirchenzeitungen, auf den Zusammenhang von Freiheit und Verantwortung. Dieser wird aber missverstanden, wenn dadurch der Einzelnen für Zwecke der Gemeinschaft funktionalisiert wird. Eingriffe in personale Freiheitsrechte, wie wir sie bei Corona erlebt haben, bleiben im freiheitlichen Rechts- und Verfassungsstaat in hohem Maße begründungspflichtig. Der Sozialethikerin kommt es offenbar nicht in den Sinn, dass Kritiker der Coronamaßnahmen berechtigte Anliegen haben könnten und dass es ihnen ebenfalls um Verantwortung und Gemeinwohl geht (z. B. in der Sorge um schwere Impfschäden oder eine Polarisierung der Gesellschaft durch überzogene 2G-Regeln). Äußerst holzschnittartig unterstellt Nothelle-Wildfeuer den Kritikern gleich zu Beginn, Freiheit auf simple Weise mit Beliebigkeit zu verwechseln. Gerade die Sozialethik hätte auf die Verantwortung hinweisen sollen, dass Grundrechtseingriffe immer wieder sorgfältig auf ihre Verhältnismäßigkeit hin geprüft werden müssen. Dies war bei der Coronoapolitik häufig nicht der Fall; vielmehr wurden Andersdenkende auf üble Weise diffamiert oder ausgegrenzt. Leider setzt Nothelle-Wildfeuer diese Linie fort. So entsteht kein Mehr an gesellschaftlicher Verantwortung – im Gegenteil.
Monat: November 2022
Neue Pressemitteilung des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit: Mangelnde Solidarität der Wiener Universitätsführung
Netzwerk Wissenschaftsfreiheit zur Kampagne gegen Prof. Dr. Ebrahim Afsah
Pressemitteilung, 28.11.2022
Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit verurteilt die Kampagne gegen Prof. Dr. Ebrahim Afsah, seit 2018 Professor an der Universität Wien für islamisches Recht, die nun zu seinem Weggang von der Universität führte. Von Anfang an war er zahlreichen und regelmäßigen Angriffen ausgesetzt, darunter Beleidigungen und Bedrohungen. Noch vor seinem Antritt der Professur wurden Unterschriftlenlisten gegen seine Berufung geführt. Grund dafür waren allein seine kritischen Positionen in seinem Forschungsgebiet. Es wäre die Pflicht der Universitätsleitung gewesen, ihn gegen diese Angriffe in Schutz zu nehmen.
Mobbing gegen Kritiker des politischen Islamismus auch in der Wissenschaft ist weltweit kein Einzelfall, sondern ein bekanntes Muster, es reicht von Störungen von Vorlesungen bis hin zu Morddrohungen gegenüber den Wissenschaftlern und ihren Familien. Es ist nicht nur Pflicht der Hochschulleitungen, sich schützend vor diese Wissenschaftler zu stellen, sondern auch Aufgabe der wissenschaftlichen Community insgesamt. Leider lässt es gerade diese oftmals an Solidarität fehlen und nimmt teilweise gar an den Kampagnen teil. Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit fordert hier ein grundlegendes Umdenken und bedingungslose Solidarität mit denjenigen Kollegen, die sich für die Freiheit und die Menschenrechte einsetzen.
Quelle: https://www.netzwerk-wissenschaftsfreiheit.de/presse/pressemitteilungen/
Neuerscheinung: Pädagogikunterricht 4/2022
Die neue Ausgabe der Zeitschrift PÄDAGOGIKUNTERRICHT (Jg. 42, Heft 4, November 2022) ist erschienen. Der Thementeil trägt den Titel „Prüfungsformate zeitgemäß“. Das vom Verband der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen herausgegebene Periodikum ist die größte Fachzeitschrift für pädagogische Fachdidaktik im deutschsprachigen Raum.
Zwischenruf: Ehrung nach Quote?
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier möchte künftig vierzig Prozent der Verdienstorden an Frauen verleihen, wie das ZDF meldet: „Obwohl sich Frauen und Männer gleichermaßen engagierten, gehe nur rund ein Drittel der Orden an Frauen, hieß es. Das Staatsoberhaupt rief gleichzeitig dazu auf, mehr Frauen für das Bundesverdienstkreuz vorzuschlagen. ‚Schauen Sie sich um, in Ihrer Nachbarschaft, in Ihrer Freizeit, bei Ihren Kolleginnen‘, erklärte er.“
Es ist ein weiterer Schritt – und damit für Hochschullehrer wie Lehrer pädagogisch nicht unwichtig – zum Abbau des Leistungsgedankens in unserem Land. Gesellschaftlich wird das nicht folgenlos bleiben – aber nicht im Sinne der Ehrung wirklicher Leistung, sondern im Sinne eines weiteren Verlusts an Leistungsfähigkeit in unserem Land.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/steinmeier-verdienstorden-frauenquote-100.html
Geleitwort zum ersten Advent

Wie schön wäre es gewesen, wir könnten uns nach dem endemischen Ende von Corona, auch wenn sich deutsche Politiker immer noch nicht ganz damit anfreunden können, über eine wiedergefundene „Normalität“ freuen. Doch es steht in diesem Herbst nicht gut um unser geliebtes Vaterland. Insofern werden auch die Schlussworte dieses Jahres politische sein müssen.
Denn man muss nicht unbedingt Pessimist sein, um deutliche Krisenphänomene zu erkennen. Eine aggressive Impfnötigungspolitik hat das Land gespalten. Eine Politik des billigen Geldes in der Eurozone hat die Inflation auf Rekordhöhe getrieben. Die Energiestabilität ist in Gefahr; wir reden über Mangellagen und Blackouts. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat erhebliche sicherheitspolitische Defizite Deutschlands sichtbar gemacht. Zugleich steigt erneut der Migrationsdruck. Der Fachkräftemangel in zahllosen Branchen ist unübersehbar. Die Staatsverschuldung steigt. Und der Staat greift immer stärker steuernd in gesellschaftliche Bereiche ein. Die Wissenschaftsfreiheit an unseren Hochschulen ist durch „Cancel Culture“ und Löschkultur in Bedrängnis; nicht grundlos hat sich ein Netzwerk Wissenschaftsfreiheit gegründet. Und auch in weiteren gesellschaftlichen Bereichen verengt eine Identitätspolitik Handlungs- und Diskursräume, ist ein schwindendes Freiheitsbewusstsein zu bemerken. Bezüge auf die eigene religiöse oder nationale Tradition sollen aus dem öffentlichen Raum verschwinden, wie exemplarisch die beschämende Debatte um die Kuppelinschrift des (halb) wiederaufgebauten Berliner Stadtschlosses zeigt.
Mittlerweile steht sogar das politische und soziale Vertrauen in unseren demokratischen Rechtsstaat auf dem Spiel. Entsprechende Umfragen zeugen von einem tiefen Vertrauensverlust in unsere Funktionseliten, der so schnell sicher nicht zu heilen sein wird. Nur zwei warnende Stimmen will ich exemplarisch zu Wort kommen lassen – zunächst Sandra Kostner, Gründungsvorsitzende des schon genannten Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit, im Oktober im Magazin „Cicero“ in einer Bilanz zur deutschen Coronapolitik:
„Noch haben wir es in der Hand, den Umdeutungsbestrebungen von Freiheit Einhalt zu gebieten. Und noch haben wir die Möglichkeit, die entstandenen sozialen Wunden zu heilen, bevor sie zu einer erheblichen Belastung für die Gesellschaft werden. Dazu muss die Politik der Ausgrenzung, Diffamierung und Nötigung endgültig beendet werden. […] Ferner müssen wir uns gegenseitig wieder als Menschen wahrnehmen, was zuallererst bedeutet, miteinander ins Gespräch zu kommen. Dies erfordert die Bereitschaft, Verständnis und Empathie für die Beweggründe Andersdenkender aufzubringen. Empathie ist ein zentraler Schritt zur Versöhnungsbereitschaft, und diese muss von allen Seiten aufgebracht werden – insbesondere jedoch von denjenigen, die sich aktiv an der Verächtlichmachung und Ausgrenzung von vermeintlichen Sündenböcken beteiligt haben. Vor allem sie sollten sich fragen, warum sie sich von Politik und Medien gegen Mitmenschen aufhetzen ließen und ob sie wollten, dass sie in einer Situation, in der es politisch opportun erscheint, als gesellschaftlicher Blitzableiter dienen müssen. Ferner sollten sie sich überlegen, ob sie wollten, dass andere darüber bestimmen können, welche pharmakologischen Substanzen sie ihrem Körper zuführen. Denn es könnte der Tag kommen, an dem es um Substanzen geht, die sie nicht verabreicht bekommen möchten. Der Geist, der das ermöglicht, ist aus der Flasche. Es ist an uns, ihn dort wieder hineinzubekommen und als Lehre aus den Pandemiejahren künftig darauf zu achten, dass er nicht mehr entweichen kann.“
Oder Susanne Schröter, Ethnologin an der Universität Frankfurt und ebenfalls aktiv im Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, in ihrem neuen Buch „Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass“ (Freiburg i. Brsg. 2022):
„Wenn ein Land wie Deutschland seine Bundeswehr finanziell austrocknet, ideologisch delegitimiert und einer unwilligen Bürokratie überlässt, dann hängt die Existenz eines freiheitlichen Staates, inklusive der in ihm geltenden Freiheitsrechte, allein von der Friedfertigkeit autoritärer Staaten ab. Dass man sich darauf nicht verlassen kann, sollte deutlich geworden sein. Der Staat muss seinen Bürgern aber auch innenpolitisch ermöglichen, von ihren Freiheitsrechten Gebrauch zu machen. […] In einer freien Gesellschaft muss der Bürger Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen und selbst für sein eigenes Wohlbefinden sorgen. […] Der Westen tut gut daran, sich zu erinnern, was seine eigenen Wurzeln sind und worauf sein Gesellschaftssystem basiert, das den Bürgern bis zum heutigen Tag die freie Entfaltung ihrer Potenziale und Neigungen ermöglicht. Nur wer die Freiheitsrechte im eigenen Land stark macht, kann freiheitlich nach außen wirken – wer die Freiheit leichtfertig aufgibt, verspielt sein wichtigstes Gut.“
Was können wir diesen krisenhaften Entwicklungen und warnenden Diagnosen entgegensetzen? Einigkeit und Recht und Freiheit – seit hundert Jahren unsere Nationalhymne. In diesem Dreiklang sind Werte versammelt, die nichts an Aktualität verloren haben. Im Gegenteil. Wir sollten uns deutlich zu ihnen bekennen und diese vorleben, als Staatsbürger wie Pädagogen zugleich. … damit ein gesellschaftliches Ethos lebendig bleibt, das eine humane Zukunft garantiert. Denn die Freiheit wird nur verteidigt werden, wenn sie auch mit Leben gefüllt wird. In diesem Sinne geht auch die streitbare bildungsethische Debatte weiter.
Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen meines Weblogs eine gesegnete Adventszeit und – gerade in Zeiten wie diesen – zuversichtlichen Beschluss des Jahres. Herzlichen Dank für allen pädagogischen Austausch und alle bildungsethische Auseinandersetzung.
Ihr Axel Bernd Kunze
Zwischenruf: Der Geist ist aus der Flasche
Corona ist nicht vorbei – jedenfalls nicht politisch, wenn wir genauer hinschauen. Die folgenden Zeilen gehen auf das G20-Treffen in Indonesien zurück. Wer merkt, was hier passiert? Nicht mehr die Einschränkung des Reisens soll begründungspflichtig sein, sondern die Freiheit des Reisens. Aber das Bürgertum wird angesichts solcher Tendenzen selig weiterschlummern. Das Freiheitsbewusstsein schwindet in unglaublicher Weise. Die Gründungsvorsitzende des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit hat es im Magazin „Cicereo“ vor kurzem treffend auf den Punkt gebracht: Der Geist ist aus der Flasche. Und wer diese Impfpolitik mitträgt, sollte bedenken, dass auch für ihn einmal der Tag kommen könnte, an dem ihm eine pharmakologische Substanz verabreicht wird, die er seinem Körper nicht zuführen will. – Ferner soll der öffentliche plurale und ergebnissoffene Diskurs über angemessene Maßnahmen zur Bekämpfung einer Pandemie im Krisenfall erheblich eingeschränkt werden – das verheißt nichts Gutes und ist ein weiterer Schlag gegen die freiheitliche Gesellschaft.
Aus den Deutschen Wirtschaftsnachrichten vom 19. Novemember 2021 zum G20-Treffen in Indonesien:
Bereits im Verlauf des Gipfeltreffens in Indonesien hatte der indonesische Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin ein „digitales Gesundheitszertifikat“ nach WHO-Standards gefordert. Während einer Podiumsdiskussion auf Bali Anfang der Woche sagte der Minister: „Wir brauchen ein digitales Gesundheitszertifikat, das von der WHO anerkannt wird.“ Und weiter: „Wenn man ordnungsgemäß geimpft oder getestet wurde, dann kann man sich frei bewegen.
[…]
Im anschließenden Artikel 24 wird zudem die Notwendigkeit beschrieben, dass die globalen Institutionen gegen die Verbreitung widersprechender Informationen kämpfen. „Wir erkennen an, wie wichtig es ist, Desinformationskampagnen, Cyber-Bedrohungen und Online-Missbrauch zu bekämpfen und die Sicherheit der Konnektivitätsinfrastruktur zu gewährleisten.“ Der geplante standardisierte Impfpass nach WHO-Standard soll also von Bemühungen um einen stärkeren Kampf gegen „Desinformation“ begleitet werden. Denn die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie sich trotz aller gemeinsamen Bemühung durch Staaten, Konzerne und Philanthropen immer wieder auch Informationen verbreiten konnte, die der offiziellen Sicht massiv widersprachen.
Wie sieht es an unseren Hochschulen aus? – Ein interessanter Einblick für „Ungeübte“ in die Hochschulreformen der vergangenen Jahre
Für alle, die keinen unmittelbaren Einblick in Hochschulen haben, hat Gabriele Peters in ihrem Weblog die Folgen der Hochschulreformen der vergangenen zwei bis drei Jahrzehnte allgemeinverständlich zusammengefasst:
„In Vorbereitung auf meinen nächsten Beitrag Die schwarze Kali, in dem ich über die Klagen berichten werde, die ich gegen meine Universität eingereicht habe, gebe ich dir hier – quasi als Vorkurs ‚Struktur und Umbau des deutschen Hochschulwesens‘ – eine kurze, schlaglichtartige und simplifizierte Darstellung der Situation an deutschen Hochschulen mit einem Schwerpunkt auf Universitäten. Dies soll hauptsächlich Personen, die im Hochschulwesen nicht so bewandert sind, eine bessere Einordnung der Vorgänge, die ich im nächsten Beitrag beschreibe, ermöglichen. Insbesondere werde ich hier einige signifikante Veränderungen aufzählen, die an deutschen Universitäten seit spätestens Ende der 1990er Jahre stattgefunden haben, und die den Charakter unseres Bildungssystems grundstürzend verändert haben.“
Zum Weiterlesen: https://gabrielepeters.net/posts/komm-rueber/
Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Arnsberg: Gabriele Peters klagt gegen die Übertragung von Arbeitsschutzpflichten gegen ihre Hochschule
„Am 30. November 2022 finden um 11.00 Uhr im Verwaltungsgericht Arnsberg die Gerichtsverhandlungen zu den Klagen statt, die ich im letzten und in diesem Jahr gegen meine Universität eingereicht habe. Das Gericht teilt ausgewählte Termine von Gerichtsverfahren auf seiner Webseite in einer Terminvorschau mit. Wenn du in die Vorschau für November schaust, findest du am Ende drei Verfahren gegen meine Universität. Nur die ersten beiden („Berufungszusage“ und „Übertragung von Aufgaben nach dem Arbeitsschutzgesetz“) betreffen meine Klagen.“
Zum Weiterlesen – im Weblog von Gabriele Peters: https://gabrielepeters.net/posts/die-schwarze-kali/
Die Verhandlung findet öffentlich statt.
Buchankündigung: Unterricht in Präsenz und Distanz
Ralf Lankau (Hg.):
Unterricht in Präsenz und Distanz
Lehren aus der Pandemie
Covid-19 war mit Schulschließungen, Fernunterricht und Kontaktsperren ein bislang unbekannter Einschnitt für Bildungseinrichtungen. Zugleich wurden mit Laptops und Tablets, Web und App flächendeckend digitale Medien im Unterricht etabliert. Wird daraus jetzt das »neue Normal« oder müssen auf Basis aktueller Studien womöglich andere Schlüsse gezogen werden? Dieser Band versammelt Beiträge von Vertretern aus Wissenschaft, Schulpraxis und Kinderheilkunde. So entsteht ein faktenbasiertes und praxistaugliches Fundament für die Frage, was die zentralen Parameter für Schule und gelingenden Unterricht sind.

Weitere Informationen: https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/produkte/details/49738-unterricht-in-praesenz-und-distanz.html
Der Band erscheint am 20. Januar 2023.
Axel Bernd Kunze ist im Sammelband mit einem Beitrag unter dem Titel Schule braucht pädagogisches Verständnis. Reflexionen nach mehr als zwei Coronjahren vertreten.
Rot-grünes Niedersachsen will Hälfte der Professuren mit Frauen besetzen
Niedersachsen hat vor kurzem gewählt. Und die Niedersachsen haben dem Land eine neue rot-grüne Regierungskoalition beschert. Jetzt wird deutlich, wohin die Reise gehen wird:
Das passt zu einer allgemeinen politischen Stimmung im Land, welche die Leistungsbereitschaft immer weiter abtötet. Wo Leistung nicht mehr zählt, werden eben andere Merkmale wichtig. In einem solchen Klima sollte sich jeder gut überlegen, ob er sich überhaupt noch auf eine wissenschaftliche Karriere einlässt. Und eine solche Maßnahme passt zu einem Staat, der immer mehr steuernd in gesellschaftliche Bereiche eingreift – und auf Dauer Eigenverantwortung und Freiheit erstickt. Wilhelm von Humboldt, der einmal über die Grenzen der Wirksamkeit des Staates geschrieben hat, müsste sich im Grabe umdrehen.