Neuerscheinung: Bildungsethische Gedanken zu einer pädagogischen Ethik des Digitalen

„Bildungsethisch soll am Ende die Hoffnung stehen, dass die vorstehenden Elemente einer erneuerten Kultur in digitalen Zeiten politisch keineswegs folgenlos bleiben werden. Eine erneuerte Ethik, die sich an einem substantiellen Bildungsbegriff orientiert und auf die Selbstbestimmung des Einzelnen setzt, wird auch eine erneuerte Kultur politischer Auseinandersetzung fördern, eine Kultur der verbindlichen, präsenten, vertieften, am Subjekt orientierten Kultur des öffentlichen Diskurses – auch und gerade in digitalen Zeiten. Beginnen wir das Gespräch darüber.“

Auszug aus:

Axel Bernd Kunze: Die Tugend der Mäßigung – bildungsethische Gedanken zu einer pädagogischen Ethik des Digitalen, in: Glaube + Erziehung 75 (2023), H. 3, S. 6 f.

Gedenken: 90. Todestag des Bamberger Widerstandskämpfers Willy Aron

Der Arbeitskreis der Studentenhistoriker erinnert anlässlich des neunzigsten Todestages an den jüdischen Waffenstudenten, Widerstandskämpfer, Juristen und Sozialdemokraten Willy Aron, der als erstes zum Opfer des Nationalsozialismus wurde und im KZ Dachau umkam:

Volksbegehren: „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ nimmt erste Hürde

Das Volksbegehren „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ hat die erste Hürde genommen und rund 15.000 Unterschriften aus nahezu allen Gemeinden des Bundeslandes im Südwesten zusammengetragen – in der Hoffnung, dass auch alle Unterzeichner das amtliche Formblatt zur Prüfung der Wahlberechtigung ordnungsgemäß ausfüllen und einreichen.

Die Initiatoren schreiben: „Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, der Erfolg der Initiative „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ hängt jetzt davon ab, dass wir in den nächsten Wochen mindestens 10.000 gültige amtliche Stimmzettel erhalten. Wir hoffen, dass alle, die sich elektronisch registriert haben, auch diesen Schritt mit uns gehen und bitten Sie herzlich um Ihre weitere Unterstützung. Unsere deutsche Sprache ist es wert.“

Weitere Informationen zum Volksbegehren finden Sie hier:

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit: Unterstützung für Susanne Schröter

Mit einer weiteren Pressemitteilung hat das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit seine Unterstützung für die Frankfurter Professorin Susanne Schröter ausgedrcükt, die wegen einer von ihr initiierten Migrationskonferenz in die Schusslinie geraten ist:

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit verurteilt Unterschriftenaktion gegen Prof. Dr. Susanne Schröter

Pressemitteilung vom 13. Mai 2023

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit verurteilt die „Stellungnahme zur Billigung von Rassismus am Frankurter Forschungszentrum Globaler Islam“ des „Exzellenzclusters Africa Multiple“ an der Universität Bayreuth als Versuch der Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit, aufgrund der Forderung, dass die Goethe-Universität Frankfurt das von Prof. Susanne Schröter geleitete Forschungszentrum „auf den Prüfstand“ stellt .Zudem verlässt die Stellungnahme mit zahlreichen diffamierenden Zuschreibungen und persönlichen Angriffen den Rahmen zulässiger wissenschaftlicher Kritik. Vollends im Ton vergreift sich die Stellungsnahme, indem sie das Forschungszentrum als „Schande“ bezeichnet und ihm gar – bar jeder sachlichen Substanz – „weiße Nekropolitik“ (ein auf Achille Mbembe zurückgehender Ausdruck, der Machtausübung über Leben und Tod bezeichnet) vorwirft. Das ist ein Sprachgebrauch weit jenseits dessen, was unter Wissenschaftlern gebräuchlich sein sollte, und trägt zur Verrohung der Debatte bei.Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit fordert die Unterzeichner auf, sich von diesem völlig
unangemessenen Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit zu distanzieren.

Neuerscheinung: Eine bildungsethische Spurensuche in flüchtigen Zeiten

Der Bonner Erziehungswissenschaftler Volker Ladenthin ist zu seinem siebzigsten Geburtstag mit einer weiteren – der dritten – Festschrift geehrt worden:

Harald W. Kuypers (Hg.): Pädagogisch Handeln. Festschrift für Prof. Dr. Volker Ladenthin (Pädagogik in Europa in Geschichte und Zukunft; 22), Bonn 2023, 289 Seiten.

Ad multos annos!

… mit dem folgenden bildungsethischen Beitrag:

Axel Bernd Kunze: Gestörte Kommunikation. Eine bildungsethische Spurensuche in flüchtigen Zeiten, in: ebd., S. 119 – 129.

Zuvor erschienen die folgenden Festschriften (mit den genannten bildungsethischen Beiträgen) …

… anlässlich der Emeritierung:

Axel Bernd Kunze: Sind Tageseinrichtungen für Kinder Institutionen der Sozialpädagogik oder der Elementarbildung? Überlegungen zum bildungsbezogenen Sprachgebrauch um frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung, in: Rainer Kaenders, Anke Redeker, Stephan Stomporowski (Hgg.): Bildung – noch immer ein wertvoller Begriff?!. Festschrift für Prof. Dr. Volker Ladenthin (Bonn University Press – Wissenschaft und Lehrerbildung; 3), Göttingen 2019, S. 199 – 217.

… anlässlich des sechzigsten Geburstages:

Axel Bernd Kunze: Welche demokratiepädagogische Verantwortung trägt der Hochschullehrer?, in: Hildegard Krämer, Harald Kuypers, Axel Bernd Kunze (Hgg.): Beruf: Hochschullehrer. Ansprüche, Erfahrungen, Perspektiven, Festschrift für Volker Ladenthin zum sechzigsten Geburtstag, Paderborn u. a. 2013, S. 123 – 151.

Zwischenruf: Was heißt hier Diversität?

Die Alma mater in Bamberg hat dieses Sommersemester als ein „politisches Semester“ deklariert. Wer die Nachrichten für Alumni erhält, wird es gelesen haben. Die neue Rahmenvereinbarung mit dem Freistaat Bayern stellt u. a. das Thema Diversität in den Mittelpunkt. Dies mag im Vergleich mit anderen Bundesländern oder Hochschulen nicht besonders originell sein, soll aber alles andere als ein Papiertiger bleiben. Schon jetzt gibt es an der Universität Bamberg Diversity-Gastprofessuren, Diversity-Gastvorträge, und Diversity-Forschungsprojekte. Künftig wird es jährlich einen Diversity-Tag und auch ein Diversity-Vorlesungsverzeichnis geben. Der Widerspruch zu den im Hochschulbetrieb kritiklos akzeptierten 2G-Regeln zu Coronazeiten scheint niemandem auffallen. Dies mag kein Zufall sein. In Zeiten der „Generation Gleichschritt“ (Ralf Schuler, kürzlich ausgezeichnet mit dem Jürgen-Moll-Preis für verständliche Wissenschaft) ist Diversity oftmals ein Synonym für die Gleichschaltung des öffentlichen Raumes, auch der Universität, deren Diskurse sich immer stärker an einer „woken“ Agenda ausrichten. Diversity gilt nur für jene, die im Strom der Zeit mitschwimmen. Nicht umsonst hat sich vor einigen Jahren ein Netzwerk Wissenschaftsfreiheit gegründet, das sich gegen Formen einer „Cancel Culture“ hierzulande wendet.

Bereits mit Semesterbeginn nahmen einige Vertreter der akademischen Szene Bambergs den Aufruf zu einem „politischen Semester“ offenbar gleich wörtlich und schritten zur Tat. Während der Kneipe einer örtlichen Verbindung wurde deren Korporationshaus erneut Opfer eines Farbanschlags. Diversity gilt nicht für korporative Traditionen und Werte. Schlagworte, die den öffentlichen und akademischen Diskurs beherrschen, sind keinesfalls ein Papiertiger. Sie prägen das gesellschaftliche Klima. Quod erat demonstrandum.

Gerade deshalb sollten wir im Jubiläumsjahr der Frankfurter Paulskirchenversammlung die freiheitlichen Traditionen unseres Landes selbstbewusst leben. Diese sind keinesfalls überholt, im Gegenteil. Unser Vaterland und unsere Universität brauchen auch weiterhin den Mut zum Selberdenken und den starken Einzelnen, der sich dem Zwang zum Gleichschritt widersetzt. Diese akademischen Tugenden sollten wir hochhalten, gerade in Zeiten wie den unsrigen. Das wäre politisch, im Sinne des Einsatzes für das Gemeinwesen. Sapere aude!

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit: Aufruf zu verbaler Abrüstung

Aus einer Pressemitteilung des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit vom 1. Mai 2023 zu Äußerungen des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer auf Frankfurter Migrationskonferenz:

„Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit verurteilt die Doppelmoral und die Heuchelei der Kritiker der Frankfurter Konferenz zur Migrationspolitik. Auch wenn der Tübinger OB Boris Palmer mit unangemessenen Äußerungen scharfe Kritik verdient haben mag, so fehlt es doch bei vielen an der moralischen Legitimation dazu. Wer die Tagungsreferenten und Organisatoren als Nazis und Rassisten bezeichnet, nimmt jeder Kritik an den Äußerungen Palmers die Glaubwürdigkeit. Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit ruft alle Beteiligten zur verbalen Abrüstung und einem respektvollen, sachlichen und an den Fakten orientierten Umgang miteinander auf.“

Quelle: www.netzwerk-wissenschaftsfreiheit.de

Neuerscheinung: Unterrichten an Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik

Druckfrisch erschienen – das neue Sonderheft der Zeitschrift PädagogikUNTERRICHT:

Carsten Püttmann, Axel Bernd Kunze (Red.): Gelingende Erziehung reflektiert praktizieren, PädagogikUNTERRICHT, Sonderheft 2023: Unterrichten an Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik.

Das Heft richtet sich an Studenten, Referendare und weitere Interessierte, die sich für eine Lehrtätigkeit in der Erzieherausbildung interessieren und sich über das Arbeitsfeld Fachschule bzw. Fachakademie informieren möchten. PädagogikUNTERRICHT ist die größte Fachzeitschrift für pädagogische Fachdidaktik im deutschsprachigen Raum.

Autorinnen und Autoren des Sonderheftes sind: Aliu Tabitha (Berufliche Schulen der Marienschule Fulda), Amelie Bernal Copano (Katholische Hochschule NRW), Larissa Hakopians (Berufskolleg der Kaiserswerther Diakonie), Holger Küls (Berufsbildende Schulen Vechta), Axel Bernd Kunze (Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik Weinstadt), Julia March (Katholische Hochschule NRW), Michael Obermaier (Katholische Hochschule NRW), Carsten Püttmann (Berufskolleg Canisiusstift Ahaus), Carmen Raschka (Berufliche Schulen der Marienschule Fulda), Esther Sattler (selbständige Elementarpädagogin und Fortbildungsreferentin), Susanne Sistig (Ministerium für Schule und Bildung NRW) und Detlef Zech (Ministerium für Schule und Bildung NRW).

Das Heft ist über die Geschäftsstelle des Verbands der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen (VdP) zu beziehen: VdP, Fabian Knöpfel, Hubertusstraße 32, 46485 Wesel, geschaeftsstelle@vdp.org.

Weitere Informationen zur Zeitschrift PädagogikUNTERRICHT finden Sie unter: https://www.vdp.org/materialien/zeitschrift-pu

Universität Münster: Bezug auf Kaiser Wilhelm II. soll getilgt werden

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster will den Bezug auf ihren Gründer, Kaiser Wilhelm II., aus ihrem Namen streichen. Notwendig ist noch die Zustimmung der Landesregierung. Wenn diese vorliegt, nennt sich die Universität ab 1. Oktober 2023 nur noch „Universität Münster“: ein Allerweltsname, der einmal mehr demonstriert, wie wenig Tradition und nationale Identität an deutschen Universitäten noch zählen. Es bleibt ein Trauerspiel und ein Armutszeugnis zugleich.

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit: „Hochschulen sind Orte der intellektuellen Auseinandersetzung“

Pressemitteilung des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit zur Freiheit der Lehre vom 19. April 2023

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit begrüßt die Entscheidung der ArbG München vom 10.1.2023, durch welche eine Abmahnung der Hochschule für angewandte Wissenschaften München gegenüber ihrem Mitglied Prof. Dr. Günter Roth für rechtswidrig erklärt wurde. Zu Recht hat das Arbeitsgericht die Bedeutung der Lehrfreiheit herausgestellt und gerügt, dass eine Abmahnung nicht pauschal Darstellungen und Wertungen der Beschwerden von Studierenden übernommen hat. Insbesondere existiert kein Recht von Studierenden, in Lehrveranstaltungen mit bestimmten Fragen nicht konfrontiert zu werden. Auch und gerade in emotionalen und polarisierenden Themen ist es das Recht des Dozenten, eine Diskussion in seinen Lehrveranstaltungen zu eröffnen, sofern er abweichende Auffassungen respektiert und die Grenzen der Rechtsordnung und Verfassung respektiert.

Hochschulen sind Orte der intellektuellen Auseinandersetzung und des Diskurses. Deswegen ist es umso befremdlicher, dass die Hochschule hier offenbar das hochschulinadäquate Begehren einzelner Studierender übernommen hat, mit bestimmten Fragen nicht konfrontiert zu werden.

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit fordert sämtliche Hochschulleitungen auf, entsprechend der Entscheidung des ArbG München die Lehr- und Wissenschaftsfreiheit der Dozenten zu respektieren.

Quelle: www.netzwerk-wissenschaftsfreiheit.de