Markus Babo (Katholische Stiftungshochschule München) bespricht in der aktuellen Ausgabe 1/2018 der Zeitschrift „Ethik und Gesellschaft“ den Tagungsband des Forums Sozialethik von 2016:
Andreas Fisch, Myriam Ueberbach, Prisca Patenge, Dominik Ritter (Hgg.): Zuflucht – Zusammenleben – Zugehörigkeit? Kontroversen der Migrations- und Integrationspolitik interdisziplinär beleuchtet (Forum Sozizalethik; 18), Münster: Aschendorff 2., durchges. Aufl./2018.
http://dx.doi.org/10.18156/eug-1-2018-rez-3
Aufgelockert und bereichert zugleich wird das umfangreiche Werk durch vier Streitgespräche, die sich gleichmäßig über den Sammelband verteilen und aktuelle politische Kontroversen zur Bedeutung von Politik und Kirche als Akteure der Einwanderungsgesellschaft (147–160), zur Rolle von Bildung und Bildungseinrichtungen bei der Integration (199–209), zur grundsätzlichen Bewertung von Zuwanderung als Bereicherung bzw. Bedrohung (257–267) sowie zur Irritation von Identität durch Migration widerspiegeln (383–396). Auf diese Weise bietet das vorliegende Buch trotz der Heterogenität der einzelnen Beiträge eine Fülle von Perspektiven und Einsichten aus unterschiedlichen Disziplinen, die sehr zur Rationalisierung des politischen Diskurses beitragen können und wichtige Anregungen zum Nach- und Weiterdenken liefern. Gerade angesichts der in Deutschland immer noch unterentwickelten Migrations- und Flüchtlingsforschung besteht darin der eigentliche Wert des vorliegenden Sammelbandes. Bedauerlich bleibt freilich, dass der durchaus überschaubare sozialethische Forschungsstand zum Thema weder erfasst noch verarbeitet wurde. Grundlegend neue Erkenntnisse wird man deshalb nicht erwarten dürfen. Zu wünschen aber bleibt, dass auf dem begonnenen Niveau an den Themen intensiv weitergearbeitet wird.