„Bildungsethisch soll am Ende die Hoffnung stehen, dass die vorstehenden Elemente einer erneuerten Kultur in digitalen Zeiten politisch keineswegs folgenlos bleiben werden. Eine erneuerte Ethik, die sich an einem substantiellen Bildungsbegriff orientiert und auf die Selbstbestimmung des Einzelnen setzt, wird auch eine erneuerte Kultur politischer Auseinandersetzung fördern, eine Kultur der verbindlichen, präsenten, vertieften, am Subjekt orientierten Kultur des öffentlichen Diskurses – auch und gerade in digitalen Zeiten. Beginnen wir das Gespräch darüber.“
Auszug aus:
Axel Bernd Kunze: Die Tugend der Mäßigung – bildungsethische Gedanken zu einer pädagogischen Ethik des Digitalen, in: Glaube + Erziehung 75 (2023), H. 3, S. 6 f.
Druckfrisch erschienen – ein neuer Titel von Michael Felten:
Der bekannte, praxisnahe Autor schreibt über seinen neuen Band:
„Eigentlich ist der Berufs des Lehrers faszinierend – aber ’schwierige‘ Schüler machen das Unterrichten oft erschöpfend … denn Lehrkräfte werden dafür nur sehr unzureichend ausgebildet.
Ich habe zahlreiche Beispiele versammelt, die Möglichkeiten aufzeigen, wie man Sorgenkindern (und sich selbst) besser gerecht werden kann – von früher und heute, von mir und anderen.“
Das Volksbegehren „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ hat die erste Hürde genommen und rund 15.000 Unterschriften aus nahezu allen Gemeinden des Bundeslandes im Südwesten zusammengetragen – in der Hoffnung, dass auch alle Unterzeichner das amtliche Formblatt zur Prüfung der Wahlberechtigung ordnungsgemäß ausfüllen und einreichen.
Die Initiatoren schreiben: „Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, der Erfolg der Initiative „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ hängt jetzt davon ab, dass wir in den nächsten Wochen mindestens 10.000 gültige amtliche Stimmzettel erhalten. Wir hoffen, dass alle, die sich elektronisch registriert haben, auch diesen Schritt mit uns gehen und bitten Sie herzlich um Ihre weitere Unterstützung. Unsere deutsche Sprache ist es wert.“
Weitere Informationen zum Volksbegehren finden Sie hier:
„Kommunikation sei flüchtig geworden, klagt die Journalistin Irmtraud Gutschke. Vertieftes, konzentriertes Lesen sei auf dem Rückzug; schnell abrufbare, kurzlebige digitale Medien, die dem Einzelnen weniger abverlangten als ein Buch, seien auf dem Vormarsch – nicht ohne Folgen für Konzentrationsfähigkeit, Sprache und Denken:
[…]
Folgenlos bleibt dieser Trend zur Flüchtigkeit, den Gutschke konstatiert nicht, weder pädagogisch noch politisch. Im Folgenden soll eine bildungsethische Spurensuche gewagt werden: Wie verändert die digitale Kommunikationsästhetik den privaten wie öffentlichen Diskurs? Warum kommt es zu Gesprächsstörungen? Wie können wir diesen entgegenwirken?“
Zum Weiterlesen:
Axel Bernd Kunze: Gestörte Kommunkation. Eine bildungsethische Spurensuche in flüchtigen Zeiten, in: Harald Kuypers (Hg.): Pädagogisch Handeln. Festschrift für Prof. Dr. Volker Ladenthin (Pädagogik in Europa in Geschichte und Zukunft; 22), Bonn 2023, S. 119 – 129.
Der Bonner Erziehungswissenschaftler Volker Ladenthin ist zu seinem siebzigsten Geburtstag mit einer weiteren – der dritten – Festschrift geehrt worden:
Harald W. Kuypers (Hg.): Pädagogisch Handeln. Festschrift für Prof. Dr. Volker Ladenthin (Pädagogik in Europa in Geschichte und Zukunft; 22), Bonn 2023, 289 Seiten.
Ad multos annos!
… mit dem folgenden bildungsethischen Beitrag:
Axel Bernd Kunze: Gestörte Kommunikation. Eine bildungsethische Spurensuche in flüchtigen Zeiten, in: ebd., S. 119 – 129.
Zuvor erschienen die folgenden Festschriften (mit den genannten bildungsethischen Beiträgen) …
… anlässlich der Emeritierung:
Axel Bernd Kunze: Sind Tageseinrichtungen für Kinder Institutionen der Sozialpädagogik oder der Elementarbildung? Überlegungen zum bildungsbezogenen Sprachgebrauch um frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung, in: Rainer Kaenders, Anke Redeker, Stephan Stomporowski (Hgg.): Bildung – noch immer ein wertvoller Begriff?!. Festschrift für Prof. Dr. Volker Ladenthin (Bonn University Press – Wissenschaft und Lehrerbildung; 3), Göttingen 2019, S. 199 – 217.
… anlässlich des sechzigsten Geburstages:
Axel Bernd Kunze: Welche demokratiepädagogische Verantwortung trägt der Hochschullehrer?,in: Hildegard Krämer, Harald Kuypers, Axel Bernd Kunze (Hgg.): Beruf: Hochschullehrer. Ansprüche, Erfahrungen, Perspektiven, Festschrift für Volker Ladenthin zum sechzigsten Geburtstag, Paderborn u. a. 2013, S. 123 – 151.
Der Herausgeberbeirat von engagement, der Zeitschrift der katholischen Schulen mit dem Untertitel „Zeitschrift für Erziehung und Schule“, ist in diesem Jahr erweitert worden. Dem Herausgeberbeirat gehören an: Rafael Frick (Ludwigsburg), Christopher Haep (Hamburg), Marco Hubrig (St. Blasien), Norbert Just (Coesfeld), Axel Bernd Kunze (Weinstadt), Peter Nothaft (Eichstätt), Anna Noweck (München), Clemens Paulovics (Wien), Paul Platzbecker (Essen an der Ruhr), Matthias Proske (Köln), Sr. Dorothea M. Rumpf (Duderstadt), Clauß Peter Sajak (Münster in Westfalen) und Tobias Zimmermann (Ludwigshafen am Main).
Die Zeitschrift erscheint seit 2022 im Verlag Vandenhoeck und Ruprecht.
Aus dem neuen Sonderheft 2023 „Unterrichten an Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik“ der Zeitschrift „PädagogikUNTERRICHT“:
Wenn Manfred Müller-Neuendorf (2006) vor einigen Jahren gefragt hat: „Ist die Ausbildung der Erzieher und Erzieherinnen an Fachschulen noch zukunftsfähig?“, so wird man diese Frage gegenwärtig wohl mit einem Ja beantworten. Hochfliegende Erwartungen an eine Vollakademisierung erzieherischer Tätigkeiten und Betreuungsaufgaben haben sich nicht erfüllt, und zwar nicht allein mangels finanzieller Ressourcen für eine flächendeckende, akademischen Ansprüchen genügende Höhergruppierung in diesem Berufsfeld. Nicht nur der Fachkräftemangel, auch ausbildungstheoretische Überlegungen haben diese gedämpft. Mittlerweile besteht ein differenziertes Geflecht unterschiedlicher Qualifizierungswege, das unterschiedlichen Bedürfnissen, Lebenssituationen, berufsbiographischen Erwartungen (etwa für Berufseinsteiger oder Berufswechsler) oder Lernwegen gerecht wird. Auszubildende mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen und Vorerfahrungen finden einen Zugang in das professionelle, sozialpädagogische Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen. Was Müller-Neuendorf noch als Vision formulierte, ist mittlerweile schon Realität geworden: Durch neue Formen der Durchlässigkeit und Vernetzung haben die Fachschulen für Sozialpädagogik ihren Platz in einer differenzierten Ausbildungs- und Studienlandschaft behauptet.
aus: Axel Bernd Kunze: Arbeitsfeld Erzieherausbildung. Bildungs- und berufspolitische Entwicklungen im Kontext sozialpädagogischer Ausbildungsgänge, in: Pädagogikunterricht, Sonderheft 2023: Unterrichten an Fachschulen und Fachkademien für Sozialpädagogik, S. 16 – 20.
Wer ein Auslandspraktikum wagt, erwirbt nicht allein fachliche Kenntnisse, welche der Entwicklung der eigenen Professionalität zugutekommen. Ein Auslandsaufenthalt erweitert den eigenen Horizont durch tiefere Einblicke in eine anders geprägte Kultur im Allgemeinen sowie in andersartige Bildungs- und Erziehungsvorstellungen im Besonderen, damit verbunden ist ein wichtiger Beitrag zur Persönlichkeitsbildung. Leben und Arbeiten im Ausland vertieft für die pädagogische Arbeit zentrale Kompetenzen und verspricht darüber hinaus einen Gewinn an Selbständigkeit, Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung.
Auch Schwierigkeiten oder Herausforderungen, die bewältigt werden müssen, tragen hierzu bei. Denn nicht immer läuft alles glatt: Es kann vorkommen, dass jemand mit dem Erziehungsstil in der Partnereinrichtung nicht zurechtkommt und sich möglicherweise vor Ort einen anderen Einsatzort suchen muss. Mal kommt es zu Schwierigkeiten bei der Unterkunft, sodass eine erneute Wohnungssuche notwendig wird, mal drückt doch das Heimweh, weil man vor Ort erst langsam neue Kontakte aufbauen muss oder ein Freund, mit dem man Probleme teilen kann, fehlt.
Eines soll am Ende nicht vergessen werden: Die angehenden Erzieher und Erzieherinnen erfahren im Ausland eine hohe Anerkennung und Wertschätzung für die Qualität und das Niveau ihrer Ausbildung, und dies auch im Vergleich mit akademisierten Qualifikationswegen im europäischen Ausland.
aus: Axel Bernd Kunze: Auslandspraktika in der Erzieherausbildung, in: Pädagogikunterricht, Sonderheft 2023: Unterrichten an Fachschulen und Fachkademien für Sozialpädagogik, S. 54 – 56.
Quelle: Axel Bernd Kunze: Für alle, die sich noch weiter informieren wollen, in: Pädagogikunterricht, Sonderheft 2023: Unterrichten an Fachschulen und Fachkademien für Sozialpädagogik, S. 30 f.
Druckfrisch erschienen – das neue Sonderheft der Zeitschrift PädagogikUNTERRICHT:
Carsten Püttmann, Axel Bernd Kunze (Red.): Gelingende Erziehung reflektiert praktizieren, PädagogikUNTERRICHT, Sonderheft 2023: Unterrichten an Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik.
Das Heft richtet sich an Studenten, Referendare und weitere Interessierte, die sich für eine Lehrtätigkeit in der Erzieherausbildung interessieren und sich über das Arbeitsfeld Fachschule bzw. Fachakademie informieren möchten. PädagogikUNTERRICHT ist die größte Fachzeitschrift für pädagogische Fachdidaktik im deutschsprachigen Raum.
Autorinnen und Autoren des Sonderheftes sind: Aliu Tabitha (Berufliche Schulen der Marienschule Fulda), Amelie Bernal Copano (Katholische Hochschule NRW), Larissa Hakopians (Berufskolleg der Kaiserswerther Diakonie), Holger Küls (Berufsbildende Schulen Vechta), Axel Bernd Kunze (Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik Weinstadt), Julia March (Katholische Hochschule NRW), Michael Obermaier (Katholische Hochschule NRW), Carsten Püttmann (Berufskolleg Canisiusstift Ahaus), Carmen Raschka (Berufliche Schulen der Marienschule Fulda), Esther Sattler (selbständige Elementarpädagogin und Fortbildungsreferentin), Susanne Sistig (Ministerium für Schule und Bildung NRW) und Detlef Zech (Ministerium für Schule und Bildung NRW).
Das Heft ist über die Geschäftsstelle des Verbands der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen (VdP) zu beziehen: VdP, Fabian Knöpfel, Hubertusstraße 32, 46485 Wesel, geschaeftsstelle@vdp.org.
Die erste Ausgabe der Fachzeitschrift „Pädagogikunterricht“ für dieses Jahr ist erschienen – zum Thema: Interkulturelle Bildung in Zeiten des Integrationsparadoxes. Mit folgenden Beiträgen:
Gesellschaftliche Ungleichheit und Diskriminierung als Gegenstand und Herausforderung für das Bildungssystem (Aladin El-Mafaalani)
Aktualität im Pädagogikunterricht (Tobias Kammer)
Wie kann man interkulturelles Denken fördern? (Wolfgang Nieke im Interview mit Tobias Kammer)
„We.are.your.friends, Jumina und Co – je (k)ein tragfähiges Konzept im Sinne der 10 Ziele … nach Nieke?!“ (Lisa Becking-Krandick)
Erprobung und Beurteilung der Methode „Ein Schritt nach vorn“ auf Grundlage des ersten Ziels Interkultureller Erziehung und Bildung nach Wolfgang Nieke (Isabel Pilger)
Können Volksbegehren gegen das sprachliche Gendern wie in Hamburg und Baden-Württemberg erfolgreich sein? Die Mehrheit wäre grundsätzlich wohl da. Aber ich bleiben dennoch skeptisch. Allzu tief ist die Gendersprache schon in öffentlichen Institutionen, insbesondere in Schulen und Hochschulen, verankert. Hier wird vielfach mit ethischen Hochglanzbegriffen gearbeitet, die schon von vornherein die Debatte lenken. Wer anders denkt und spricht, ist ungerecht, diskriminierend, ausgrenzend, nichtinklusiv … Oder anders gesagt: Wer will auch schon gegen Gerechtigkeit oder Diskriminierungsverbote sein!? Mehr „Differenzierungsfähigkeit“ findet sich leider oft noch nicht einmal Beiträgen der wissenschaftlichen Sozialethik. Selbst wenn solche Volksbegehren am Ende erfolgreich sein werden, befürchte ich, wird man sich politisch andere Wege suchen, das sprachliche Gendern durchzusetzen.
Eine faire und ergebnisoffene ist in unserem Land immer weniger möglich und gewünscht, nicht nur an den Hochschulen. „Gender“ ist als Querschnittsaufgabe längst in den Bildungsplänen der Schulen verankert. Die Querschnittsaufgaben sind Prüfungsstoff und sollen in der Schulgemeinde gelebt werden. Zum einen weiß ich nicht, wie ich „Gender“ und weitere Querschnittsaufgaben leben soll. Ich dachte, es handele sich hier um eine Analysekategorie, ein Deutungsangebot, eine Theorie oder wie auch immer. Darüber kann man in einer Bildungseinrichtung reflektieren und diskutieren – aber das ist nicht mehr vorgesehen. Es geht darum, „einfach zu machen“.
Zum anderen sollte das Gelernte im Bildungsprozess eigenständig von den Lernenden gewertet werden, die dann eigene Schlüsse für ihr Handeln ziehen sollten. Aber auch das ist nicht mehr vorgesehen. Das übernehmen jetzt für uns Bildungsplankommissionen, Hochschul- und Kultusverwaltungen und andere staatliche oder halbstaatliche Akteure. Der selbstdenkende Staatsbürger hat ausgedient. Die Welt wird schöner, wenn alle im Gleichschritt denken. Demokratie heißt Anpassung an den offiziellen Mainstream, der immer rücksichtsloser, schonungsloser und repressiver durchgsetzt wird. Mich erinnert das an eine Marxismus-Leninismus-Doktrin, die in Schule und Hochschule vor alle Klammern gesetzt wird und der nicht widersprochen werden darf. Vielleicht mit dem Unterschied, dass die Genderdoktrin noch nicht so erstarrt ist, sondern von zu vielen bereitwilligst umgesetzt wird – zum Schaden der Freiheit.
Aber ich lasse mich gern eines anderen belehren, dass unser Land doch noch lernt und die Freiheit liebt.