Heft 2-3/2022 der Fachzeitschrift „Pädagogikunterricht“ ist erschienen – mit dem Schwerpunkt: fachlich kognitiv aktivieren. Im Mittelpunkt steht ein Beitrag mit dem Titel: Kognitive Aktivierung und die Fachlichkeit des Pädagogikunterrichts.
Aktuell und lesenswert sind sowohl aus didaktischer als auch bildungsethischer Sicht ein kurzer Beitrag von Johannes Drerup zur Frage: „Nicht werten? Demokratieerziehung in Zeiten des Krieges“.
Die Zeitschrift wird vom Verband der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen herausgegeben.
Die Bremer Initiative Freie Impfentscheidung spricht sich in einem Offenen Brief an die Gesundheitsminister des Bundes und der Länder, die Abgeordneten des Bundestages sowie die Senatsmitglieder in Bremen noch einmal deutlich für die freie Impfentscheidung aus und lehnt körperliche Zwangseingriffe im Rahmen der Coronapolitik ab. Der Brief wurde auf den Seiten der Autorengruppe der „7 Argumente“ veröffentlicht:
Zum Band „Bildung und Religion. Die geistigen Grundlagen des Kulturstaates“ ist die erste Rezension erschienen. Der Historiker, Publizist und Journalist Sebastian Sigler bespricht den Band auf den Internetseiten des Arbeitskreises der Studentenhistoriker – unter dem Titel: Grundlagen, die wir zwingend brauchen:
„Ethikunterricht drängt Religiosität zurück“, so die Fachzeitschrift PÄDAGOGIK im April 2022. Die Schlagzeile bezieht sich auf eine Studie des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, für die Umfragedaten von 58.000 Erwachsenen, die zwischen 1950 und 2004 in Westdeutschland eingeschult worden sind, ausgewertet wurden. Demnach verringere sich die Religiosität im Erwachsenenalter bei einer Teilnahme am Ethikunterricht als Alternative zum Fach Religion. Die Möglichkeit, zwischen Religions- und Ethikunterricht zu wählen, wurde in den einzelnen Bundesländern – von 1972 in Bayern bis 2004 in Nordrhein-Westfalen – unterschiedlich früh oder spät eingeführt, was differenzierte Rückschlüsse auf den Zusammenhang von Ethikunterricht und religiöser Sozialisation zulasse.
Wie seriös die Studie zu beurteilen ist, sei an dieser Stelle dahingestellt. Nach Lesart der Forscher führe Ethikunterricht zu einem Rückgang traditioneller gesellschaftlicher Einstellungen, habe aber keinen Einfluss auf Lebenszufriedenheit, ethisches Verhalten oder ehrenamtliches Engagement. Wenn dann noch auf steigende Produktivität, Arbeitsmarktbeteiligung und ein steigendes Lohnniveau verwiesen wird, scheint ein recht funktionales Verständnis von Ethik und Religiosität durch.
Eines aber wird bei allen Begrenztheiten der Studie dann doch deutlich: Welchen Stellenwert der Kulturstaat Religion im Schulsystem einräumt, bleibt nicht folgenlos. Grund genug, aus pädagogischer und bildungsethischer Perspektive danach zu fragen, welche Bedeutung der Zusammenhang von Bildung und Religion auch unter den Bedingungen wachsender gesellschaftlicher Heterogenität auf der einen und schwindender Kirchenbindung auf der anderen Seite für einen stabilen, leistungsfähigen Kulturstaat besitzt.
Dies leistet ein Band, der jetzt in der Reihe „Zeitdiagnosen“ erschienen ist:
Axel Bernd Kunze: Bildung und Religion. Die geistigen Grundlagen des Kulturstaates (Zeitdiagnosen; 60), Berlin 2022.
„Das Buch nimmt sich einer Thematik an, die sich in Zeiten eines raschen, vielfach irritierenden kulturellen Wandels als überaus aktuell erweist. Es wirft grundlegende Fragen auf, die dringend auf eine Antwort warten. Dabei ist absehbar, dass diese anregende Schrift kontrovers aufgenommen wird und zu weiterführenden Diskussionen anregt. Den Fachdiskurs wird sie nachhaltig bereichern.“ (Bernd Ahrbeck)
Aufbau des Bandes
Präludium
Teil I: Christliche Burschenschaften – eine historische Vergewisserung
Teil II: Dreifache Annäherung an den Bildungsbegriff
Teil III: Bildung und Religion brauchen einander
Teil IV: Freiheit in der Bildung – ein Überblick zu ihren menschenrechtlichen Grundlagen in Europa
Teil V: Zum pädagogischen Umgang mit Religion in der pluralen Gesellschaft
Teil VI: Der Kulturstaat braucht eine normative Grundlage
Teil VII: Didaktische Anregungen I – Interreligiöse Bildung
Teil VIII: Didaktische Anregungen II – Religionspropädeutik
Teil IX: Didaktische Anregungen III – Diakonische Bildung
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat Christian Drosten als den Hochschullehrer des Jahres 2021 augezeichnet. Kritik daran haben zahlreiche Mitglieder des DHV formuliert, die einen entsprechenden Leserbrief an das DHV-Mitgliedermagazin »Forschung und Lehre« geschickt haben. Der Leserbrtief wurde nicht abgedruckt. Abgedruckt wurde immerhin ein Leserbrief von Axel Bernd Kunze, der dieses Thema neben anderem erwähnte (in: Forschung & Lehre, 29. Jg., Heft 6/2022, S. 468). Die betreffenden Passagen wurden von der Redaktion gestrichen mit der Begründung, die Zeitschrift werde auch von Externen gelesen und es würden daher Bezüge zum DHV gestrichen. Es sieht so aus, als bevorzuge der DHV Zuschriften von begeisterten Mitgliedern (Danksagungen an den Vorstand, Einmütigkeit in allen Diskurslagen). Hoffen wir, daß der DHV sich zu mehr innerverbandlicher Pluralität aufrafft. Wissenschaft ist nicht Wissenschaft, wenn sie nicht offener Diskurs ist. Der DHV hat sich entschlossen, einen politiknahen Wissenschaftler auszuzeichnen. Das war ein kontroversieller Akt, und in einem offenen System (in gelingender Wissenschaft als einer Teilpraxis von offener Gesellschaft) muß man dann auch die Kontroverse aushalten. Tut man es nicht, versündigt man sich gegen den Geist der Wissenschaft. Ich ahne, wie schwierig solche Kontroversen durchzuhalten sind für einen Verband, der auch die gemeinsamen Standesinteressen zu vertreten hat, aber das kann man, wenn man geistige Spannkraft hat. Und vor allem: Eine unser wichtigsten Standesinteressen ist nun einmal das unverbrüchliche Recht auf freien Diskurs – auch und gerade in der Auseinandersetzung mit anderen Wissenschaftlern.
Ein Diskussionsbeitrag von Wissenschaftlern setzt sich mit der Forderung der Hochschulrektorenkonferenz auseinander, die Maskenpflicht an Hochschulen fortzuführen. Dabei geht es zugleich um mehr: um das Verständnis, was Hochschulen sind und was sie auszeichnen sollte – kurz: Welchem Leitbild folgt eine Hochschule?
(Fronleichnamsprozession in Hofgastein von Adolph Menzel, 1880)
Liebe Leser und Leserinnen von „Bildungsethik“,
„Lob dem höchsten Sakrament“ – so stand es früher an Fronleichnam über dem Portal meiner Heimatpfarrkirche, die mittlerweile dank Pfarreinfusion zur Filialkirche geworden und ihre Fronleichnamsprozession längst eingebüßt hat.
Die Kirche bleibt angewiesen auf die dauernde Verbundenheit mit Jesus Christus. Nur in ihm und durch ihn wird sie lebendig bleiben. Jesus Christus selbst ist das lebendige Brot, von dem die Kirche lebt, die Kraft, aus der sie Nahrung und Leben erhält.
Als pilgerndes Gottesvolk ist die Kirche mit leichtem Gepäck, aber einer klaren Sendung unterwegs. Was in der Eucharistie geschieht, soll sich im Leben der Gemeinde widerspiegeln. So wie wir in Christus verbunden sind, sollen wir auch untereinander verbunden sein. So wie es Jesu Sendung war, den Willen des Vaters zu tun, soll die Kirche seine Sendung fortsetzen. An Fronleichnam wird dies besonders deutlich: Die Gemeinde ist lebendiger Zeuge, eine lebendige Monstranz, für das, was Jesus bedeutet. Und diese Botschaft tragen wir hinaus auf die Straße, mitten hinein in das Leben unserer Städte und Dörfer, in unseren Alltag.
Das pilgernde Gottesvolk ist lebendiger Zeuge für das Leben in Fülle, das in Jesus schon angebrochen ist.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern und Leserinnen einen gesegneten, stärkenden, klangvollen Fronleichnamstag.
Ein neuer autoritärer, biopolitischer Kollektivismus schreitet weiter voran. Ach, nein, es geht ja nur um eine wissenschaftsorientierte, evidenzbasierte Impfkonferenz, über welche die F.A.Z. am 14. Juni 2022 berichtet. Wie konnte ich das vergessen!? Doch Empirie scheint im Polit-, Medien- und Wissenschaftsbetrieb keine Rolle mehr zu spielen. Man höre und staune, was in der Zeitung für vermeintlich kluge Köpfe zu lesen ist, indem der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch zitiert wird:
„’Das Impfen ist die größte medizinische Leistung, die die Menschheit je hervorgebracht hat‘, sagte Hoch. Sie verhindere, dass Erkrankungen überhaupt erst aufträten.“
Das galt bis 2019 angesichts klassicher Impfstoffe, die mit großem Erfolg Krankheiten ausgerottet und zahllose Menschenleben gerettet haben. Anders hingegen sieht es bei den neuartigen, mRNA-basierten Coronaimpfstoffen aus, die mit unglaublichen politischen, wissenschaftlichen und medialen Maßnahmen der Nötigung und des Zwanges durchgedrückt werden sollen. Empirie spielt dabei, wie die nationale Impfkonferenz zeigt, keine Rolle mehr. Der Panikmodus, in den die Politik mittlerweile wieder verfällt, zeigt, wie wenig den neuartigen Impfstoffen zu trauen ist. Aber über deren Wirkung sowie die damit verbundenen Nebenwirkungen oder Impfschäden wird schon lange kein unvoreingenommener öffentlicher Diskurs mehr geführt. Wer anders denkt, wird als Schwurbler, Querdenker, Verschwöerungstheoretiker oder Impfgegner lächerlich gemacht. Ja, es kommt noch doller: Kamen Impfungen früher nach Krankheiten, soll jetzt die Impfung vor der Krankheit kommen. Das ist ein gesundheitspolitisch höchts gefährliches Spiel, mit dem man alle möglichen Freiheitseinschränkungen legitimieren kann. Angesichts dieser Impfkonferenz schwant einem Böses vor dem nächsten Herbst und Winter. Die politisch vorangetriebene Polarisieruung der Gesellschaft und der Raubbau an den Grundlagen unserer freiheitlichen Wert- und Verfassungsordnung wird weitergehen.
Doch kein Problem: Eine ehemalige Qualitätszeitung zitiert brav, was politisch gefällig ist. Und auch hier habe ich keine Sorge: Es werden sich genügend willfährige Wissenschaftlerkollegen finden, die ebenfalls bereitwilligs mitmachen werden, pfichteifrig sekundiert durch den Deutschen Hochschulverband, der dann dafür auch noch Preise ausschütten wird – so wie schon „Chefvirologe“ Drosten und die beiden BioNTech-Inhaber in den beiden vergangenen Jahren zu Hochschullehrern des Jahres gekürt wurden. Beide Preisverleihungen können den Eindruck nicht zerstreuen, politisch motiviert zu sein. Die Freiheit hat einen schweren Stand, ein Ethos seriöser Forschung oder Berichterstattung auch.
Da stellt es dann nur noch eine Petitesse dar, dass menschenrechtsfeindliche Übergriffe in die körperliche Unversehrtheit mit dem Kauf eines neuen iPhones verglichen werden, das technisch kaum nennenswerte Neuerungen bereithält. Aber klar: Man muss es haben, um dabei und angesagt zu sein. Schöne, neue digitale Welt. Bald wird das auch für Impfungen gelten. Und Friedrich Merz hat in der Impfpflichtdebatte im vergangenen April schon vorgelegt: Eine Impfung stellt für ihn keine individuelle Gewissensentscheidung mehr dar. Mit einem christlichen Personalismus, für den seine Partei früher einmal eingetreten ist, hat das nichts mehr zu tun.
Wem graust noch vor einer solchen Entwicklung? Die geistig-moralische Verwahrlosung nimmt immer wahnhafte Züge an. Der Freiheitskampf im Zuge einer übergriffigen, unverhältnismäßigen Coronapolitik ist nicht beendet. Die Bürger, die noch nicht ihren ethischen Kompass verloren haben, müssen sich schützend vor unsere Verfassungsordnung stellen. Denn diese gehört dem Souverän.