Neuerscheinung: Coronapolitik und ihre Folgen – Nichts gewusst?

„Politiker und Medien rechtfertigen die massiven Freiheitseinschränkungen während der Pandemie mit dem mangelnden Wissen über das Coronavirus. Doch dies ist nichts weiter als ein Mythos – denn bereits frühzeitig zeigten Studien, dass der Effekt von Lockdown und Maskenpflicht nicht ins Gewicht fiel.“

Der Tübinger Wissenschaftler Boris Kotchoubey geht in einem längeren Beitrag für das Magazin „Cicero“ – ein Jahr nach der fragwürdigen Impfpflichtdebatte im Bundestag – der Frage nach, was die politisch Verantwortlichen angesichts ihrer polarisierenden Coronapolitik schon damals hätten wissen können und was nicht. Seine Antwort fällt deutlich aus: Man hätte mehr wissen können, wenn man gewollt hätte – und dies wäre für eine angemessene Verhältnismäßigkeitsprüfung und differenzierte Abwägung der Infektionsschutzmaßnahmen wichtig gewesen. Um der Freiheit, des Rechtsstaates und der Humanität willen.

Teil I: https://www.cicero.de/innenpolitik/corona-pandemie-lockdown-maskenpflicht

Teil II: https://www.cicero.de/innenpolitik/corona-pandemie-impfung

Neuerscheinung: „Wort-Gottes-Feiern wirken künstlich“

Die Verlagsgruppe Bistumspresse hat ihre Leser um Stellungnahmen zu Wort-Gottes-Feiern gebeten. Ausgewählte Reaktionen wurden in der Ausgabe Nr. 20/2023 jetzt veröffentlicht. Darunter auch der folgende Beitrag von Axel Bernd Kunze:

Die Entwicklung ist anders verlaufen, als vom Zweiten Vatikanum angezielt. Die zögerliche Rezeption dessen, was die Liturgiekonstitution wollte, zeigt, dass es möglicherweise keinen rechten Bedarf für eine solche Feierform gibt.

Die gegenwärtigen Wort-Gottes-Feiern haben sich vor allem als Ersatzform an priesterlosen Sonntagen etabliert. Und diesen Ruf werden sie auch nicht mehr verlieren. Ihren Wert haben Sie darin, dass die Gemeinde am Sonntag zusammenkommt und weiterhin Sonntagsgottesdienste vor Ort gefeiert werden. Das sollte nicht unterschätzt bleiben. Dennoch bleibt ein ungutes Gefühl.

Wort-Gottes-Feiern wirken künstlich, ohne rechte Anbindung an die gewachsene Tradition katholischer Liturgie. Mit zwei Folgen: Zum einen bleiben die Modelle der Bischofskonferenz bemüht, weil sie nicht organisch gewachsen sind und Parallelen zu einer Messfeier krampfhaft vermeiden wollen. Zum anderen weiß ich als Mitfeiernder oftmals nicht, worauf ich mich einlasse. Ich werde überfallen von mehr oder weniger schlüssigen, nicht selten beliebigen Einfällen des Leiters oder der Vorbereitungsgruppe.

Der Tradition katholischer Liturgie entspricht die Feier der Tagzeiten, etwa als Vigil am Vorabend oder als Laudes am Sonntagmorgen. Und das ohne Verwechselungsgefahr mit einer Eucharistiefeier. Hier haben wir eine gewachsene, eingeführte, theologisch stimmige Form, in der die Psalmen und die Schriftlesung ihren guten Ort haben. Ihre Feier kann von Diakonen wie Laien gehalten werden. Warum das Rad neu erfinden?

(erschienen in: Kirchenzeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse, Nr. 20/2023)

Buchtipp: „Schwierige“ Schüler von Michael Felten

Druckfrisch erschienen – ein neuer Titel von Michael Felten:

Der bekannte, praxisnahe Autor schreibt über seinen neuen Band:

„Eigentlich ist der Berufs des Lehrers faszinierend – aber ’schwierige‘ Schüler machen das Unterrichten oft erschöpfend … denn Lehrkräfte werden dafür nur sehr unzureichend ausgebildet.

Ich habe zahlreiche Beispiele versammelt, die Möglichkeiten aufzeigen, wie man Sorgenkindern (und sich selbst) besser gerecht werden kann – von früher und heute, von mir und anderen.“

https://eltern-lehrer-fragen.de/

Gesegnete Pfingsten

Stundenbuch des Herzogs von Berry Les Très Riches Heures (15. Jh.)

Liebe Leserinnen und Leser,

Zwischen der Himmelfahrt Jesu und Pfingsten waren die Apostel im Gebet um Maria versammelt, wie Lukas in seiner Apostelgeschichte berichtet. Maria wird für die junge Christenschar zu einem wichtigen Vorbild im Glauben und im Gebet. Papst Franziskus hat die besondere Rolle, die Maria für die Kirche spielt, vor ein paar Jahren mit einem neuen Mariengedenktag gewürdigt: Am Pfingstmontag gedenken wir ihrer als Mutter der Kirche.  Als Glaubende sind wir mit der Mutter Jesu in geistlicher Mutterschaft verbunden. Sie ist durch den Tod und die Auferstehung Jesu auch unsere Mutter geworden.

Maria steht für die Zwischenexistenz der Kirche. Der Theologe Hugo Rahner hat dies einmal so ausgedrückt: „Die Kirche ist Jungfrau und Mutter, sie ist unbefleckt empfangen und trägt die Last der Geschichte, sie leidet und ist doch jetzt schon in den Himmel aufgenommen.“ Auf der einen Seite steht Maria, die schon Vollendete, der Kirche mütterlich bei, in allen Gefahren und Nöten, in allen Kämpfen und Sorgen dieser Erdenzeit. Auf der anderen Seite haben wir in Maria ein großes Zeichen der Hoffnung. An Maria können wir erkennen, zu welcher Vollendung wir alle berufen sind, wenn Gottes Heilshandeln einmal in voller Fülle an uns sichtbar werden wird.

Und so wünsche ich Ihnen gesegnete, geisterfüllte, hoffnungsfrohe Pfingsten sowie erholsame Pfingstferien.

Herzlichen Dank für Ihre treue Verbundenheit und Ihr Interesse an der gemeinsamen bildungsethischen Debatte.

Ihr Axel Bernd Kunze

Gedenken: Willy-Aron-Saal im Oberlandesgericht Bamberg erinnert an Widerstandskämpfer

Aus den Internetseiten der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e. V.:

Anlässlich des 90. Todestags des im Konzentrationslager Dachau an den Folgen schwerer körperlicher Misshandlungen verstorbenen Willy Aron erinnerte das Oberlandesgericht Bamberg im Rahmen einer Gedenkveranstaltung an den Bamberger Gerichtsreferendar.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung enthüllte der Präsident des Oberlandesgerichts Lothar Schmitt gemeinsam mit Mechthildis Bocksch, Dr. Reinhard Weber, dem Bezirksheimatpfleger von Oberfranken Prof. Dr. Günter Dippold, Rabbinerin Dr. Antje Yael Deusel und der Vizepräsidentin der Rechtsanwaltskammer Elisabeth Geheeb das Türschild des „Willy-Aron-Saals“.

Besonders erfreut zeigte sich der Präsident des Oberlandesgerichts über die Anwesenheit zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, der Justizbehörden, der Anwaltschaft sowie von über 30 Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendaren bei der Gedenkveranstaltung. Mit ihrer Teilnahme an dem Gedenken an Willy Aron hätten alle Gäste ein bleibendes Zeichen gesetzt.

www.willy-aron.de

Gedenken: 90. Todestag des Bamberger Widerstandskämpfers Willy Aron

Der Arbeitskreis der Studentenhistoriker erinnert anlässlich des neunzigsten Todestages an den jüdischen Waffenstudenten, Widerstandskämpfer, Juristen und Sozialdemokraten Willy Aron, der als erstes zum Opfer des Nationalsozialismus wurde und im KZ Dachau umkam:

Volksbegehren: „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ nimmt erste Hürde

Das Volksbegehren „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ hat die erste Hürde genommen und rund 15.000 Unterschriften aus nahezu allen Gemeinden des Bundeslandes im Südwesten zusammengetragen – in der Hoffnung, dass auch alle Unterzeichner das amtliche Formblatt zur Prüfung der Wahlberechtigung ordnungsgemäß ausfüllen und einreichen.

Die Initiatoren schreiben: „Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, der Erfolg der Initiative „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ hängt jetzt davon ab, dass wir in den nächsten Wochen mindestens 10.000 gültige amtliche Stimmzettel erhalten. Wir hoffen, dass alle, die sich elektronisch registriert haben, auch diesen Schritt mit uns gehen und bitten Sie herzlich um Ihre weitere Unterstützung. Unsere deutsche Sprache ist es wert.“

Weitere Informationen zum Volksbegehren finden Sie hier:

Zwischenruf: Ein neues Kapitel in der „Geschichte des schlechten Benehmens in der Kirche“

Vor zwei Jahren veröffentlichte der Hildesheimer Liturgiewissenschaftler Guido Fuchs eine vielbeachtete Geschichte des schlechten Benehmens in der Kirche. Nun wissen wir: Kniggeregeln ändern sich. Und das wohl auch in der Kirche. Die Geschichte des schlechten Benehmens wird also irgendwann fortzuschreiben sein. Ein neues Kapitel dieser Geschichte bilden die Protestformen extremistischer Klimaaktivisten. Nach Museen sind mittlerweile auch Kunstwerke in Kirchen im Visier, so der Bamberger Reiter.

Doch für das Bamberger Metropolitankapitel sind solche Übergriffe wohl kein schlechtes Benehmen, wenn man einer Pressemitteilung des Erzbistums vom 9. Mai 2023 glauben darf. Eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs wurde zurückgezogen. Und warum sollte man hier auch die Strafverfolungsbehörden behelligen. Denn schließlich erklärte Domkapitular Prof. Dr. Koziel auf einer Podiumsdiskussion: „Wir teilen die Anliegen der Klimaschützer.“ Das Bamberger Domkapitel folgt offenbar der Maxime, dass der Zweck am Ende die Mittel heiligt. So drückt es der Pressesprecher des fränkischen Erzbistums und Regionalkrimiautor in seiner Pressemitteilung selbstverständlich nicht aus: Nein, es gehe ja schließlich um Bewahrung der Schöpfung, ein mithin theologisch wie kirchlich hehres Anliegen.

Der geneigte Kirchensteuerzahler mag dann doch weiterfragen. Denn immerhin finanziert er mit dem Ertrag seiner Hände Arbeit auch den kirchlichen Betrieb. Woher nehmen Erzbistum und Domkapitel das politische Mandat, Ziele, Straftaten und Aktionsformen einer linksextremistischen Protestgruppe, die unseren Rechtsstaat unterhöhlt, durch einseitige Parteinahme zu unterstützen? Aber womöglich gilt eher diese Frage als schlechtes Benehmen, und nicht der Missbrauch des Domes für politischen Aktivismus.

Es mag sein, dass in diesem Fall dem Bamberger Reiter, dessen kunsthistorischer Wert allgemein bekannt sein dürfte, kein Schaden zugefügt wurde. Wenn solche Aktionen vom Metropolitankapitel allerdings nicht mehr verfolgt werden, sollte man sich nicht wundern, wenn der Dom auch künftig für Politaktionen herhalten muss, bei denen dann irgendwann möglicherweise doch weitergehender Schaden entsteht. Auf die Domschweizer könnte man – im Zuge des allerorten bestehenden Fachkräftemangels – auch gleich verzichten. Denn Hausfriedensbruch ist für den Hausherrn des Domes offenbar kein Problem mehr.

Neuerscheinung: Gottesdienstmodell zum Welttag der Großeltern und Senioren

Axel Bernd Kunze: Gottes Erfolg und Gelassenheit des Menschen [Lesejahr A. 16. Sonntag im Jahreskreis], in: WortGottesFeiern an allen Sonn- und Feiertagen 20 (2023), H. 4, S. 695 – 709.

Einleitung:

Der vierte Sonntag im Juli – in zeitlicher Nähe zum Gedenktag der Großeltern Jesu, des heiligen Joachim und der heiligen Anna – wurde von Papst Franziskus am 31. Januar 2021 zum Welttag der Großeltern und Senioren ausgerufen. Papst Franziskus sagte damals: „Der Heilige Geist weckt auch heute noch in den alten Menschen Gedanken und Worte der Weisheit: Ihre Stimme ist kostbar, weil sie das Lob Gottes singt und die Wurzeln der Völker bewahrt. Sie erinnern uns daran, dass das Alter ein Geschenk ist und dass die Großeltern das Bindeglied zwischen den Generationen sind, um die Lebens- und Glaubenserfahrung an die Jugend weiterzugeben.“ Der heutige Sonntag lädt dazu ein, für die Senioren, die Großeltern und das Miteinander der Generationen zu beten.

In diesem Lesejahr A, dem sogenannten Matthäusjahr, ist als Evangelium das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen vorgesehen, das zum Sondergut bei Matthäus gehört. Mit dem Unkraut ist Süßgras (Taumelloch) gemeint, das anfangs, solange er noch keine schwarzen Früchte trägt, wie Weizen aussieht, aber giftig ist.