Vorbemerkung der Redaktion: „Bildungsgerechtigkeit“ dokumentiert einen Offenen Brief des Physikers Prof. Dr. Klaus Morawetz an den Bischof von Dresden-Meißen. Dieser kritisiert, dass der Bischof mit seinen coronapolitischen Aussagen über eine Impfpflicht und strenge 2G-Regeln seine bischöfliche Autorität missbraucht habe. Eine Aufarbeitung einer Coronapolitik, die mehr auf Moralisierung und Panik als rationale Begründung und sorgfältige Abwägung setzte, steht weiterhin aus – auch innerkirchlich. Nach der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Autonomie der irdischen Wirklichkeiten sind nichttheologische Sachfragen mit den Methoden der jeweiligen Fachdisziplin zu klären. Das ist vom Lehramt zu beachten, wenn sich dessen Vertreter in ethischen Fragen zu Wort melden. Der Offene Brief wird hier mit Zustimmung des Verfassers wiedergegeben.
Sehr geehrter Herr Bischof Timmerevers,
da Sie sich als Amtsperson öffentlich in Interviews zum Thema Corona und Impfen geäußert haben, schreibe ich Ihnen diesen Brief ebenfalls öffentlich. Allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz haben Sie sich für eine Impfpflicht ausgesprochen [1]. Ja, wie andere Bischöfe auch, haben Sie diese als „moralische Pflicht“ angesehen und es mit Begriffen wie „Gerechtigkeit, Solidarität und Nächstenliebe“ verbrämt.
Nach geschätzten zehntausenden Impftoten und über eine Million z.T. schwer geschädigten Geimpften allein in Deutschland, dem Nachweis, dass die mRNA Spritze gegen Covid das Ansteckungsrisiko mit Covid und anderen Krankheiten durch die Beschädigung des Immunsystems wesentlich vergrößert hat und nach dem offengelegten Betrug der Pharmakonzerne bei der Zulassung, so dass überhaupt ein positiver Effekt dieser Gentherapie sehr fraglich ist, werden Sie sicher einwenden, dass Sie das ja damals nicht wussten und wie Sie selbst bereits vorausschauend im Interview der „Dresdner Neuesten Nachrichten“ ausführten [2], wir uns gegenseitig „viel zu vergeben haben werden“. Darf ich Sie daran erinnern, dass vergeben werden kann, erst und nur, wenn Schuld eingestanden und bereut wird? Welches Schuldeingeständnis und welche Reue sehen Sie für Ihre bereits damals widerlegbaren falschen Aussagen: „Ich sehe, dass der Staat im Moment noch mit dem milden Mittel der Überzeugung versucht, die Verantwortung beim Einzelnen zu belassen. Ich halte es ethisch aber vertretbar, eine Impfpflicht einzuführen“ und „wo die eigene Freiheit um den Preis der Gefährdung anderer definiert wird, macht sie unser gesellschaftliches Solidarsystem kaputt und ist Egoismus mit Scheuklappen für die Not des Anderen“ oder „Deswegen wäre mir sogar lieber, wenn wir noch konsequenter wären und neben 2G in den kommenden Wochen für alle auf Testungen setzen, also das sogenannte 2G plus“. Nehmen Sie jetzt Verantwortung für die lebenslang Geschädigten auf sich? Denn wie Sie selbst sagten, sei die „Pandemie“ ja ein „Charaktertest“. Sie haben mit Ihrem Anspruch einer bischöflichen Autorität falsche und gefährliche Empfehlungen für Gutgläubige abgegeben. In wie weit könnte solche Irreführung als Amtsmissbrauch gewertet werden? Bereits zum Zeitpunkt Ihres Interviews waren die Informationen seriöser wissenschaftlicher Studien verfügbar, die kritisch das offizielle Narrativ in Frage stellten. Die Verherrlichung der Maskenpflicht, für die der Nachweis einer positiven Nutzen-Schadensbilanz bis heute aussteht, ist ein zweites Versagen Ihrer administrativen Autorität. Es wurden Gläubige bei Gottesdiensten sogar Weihnachten abgewiesen, wenn sie ungeimpft waren bzw. schon, wenn Sie keine Maske trugen. Habe ich da etwas falsch verstanden vom Evangelium über die Einladung zur Feier und dem Besuch von Aussätzigen, bei denen auch nicht anzunehmen ist, dass sie geimpft waren? Hat nicht Jesus recht drastische Worte über Heuchler und Pharisäer gefunden? Als Fazit dieses systemischen Versagens der offiziellen Kirchenadministration kann man nur glücklicherweise konstatieren, dass Bischöfe einem mündigen Katholiken einfach in Lebensfragen nichts mehr zu sagen haben. Selbst das Abendmahl wurde auch ohne Priester gefeiert, da die offizielle Amtskirche die Gläubigen ausschloss. Hoffnungsvoll deutet sich hier eine zukünftige Erneuerung und Bereinigung von überholten Amtsverständnissen an.
Mit hochachtungsvollen Grüßen
Prof. Klaus Morawetz
[1] https://www.domradio.de/artikel/gerechtigkeit-solidaritaet-und-naechstenliebe-katholische-bischoefe-sehen-impfung-als
[2] Dresdner Neueste Nachrichten vom 22.11.2021, https://www.genios.de/presse-archiv/artikel/DNN/20211122/-eine-impfpflicht-ist-ethisch-vertr/doc7iie21ra4axkj54mj4h.html