Neuerscheinung zur Gesangsdidaktik: Die Kunst des Gesangs

Gabriella Pittnerova: L’arte del canto – Die Kunst des Gesangs, Würzburg: Königshausen & Neumann 2018, ISBN 978-3-8260-6447-0

L’arte del canto – Die Kunst des Gesangs basiert auf dem italienischen Belcanto-Stil. Diese brillante Technik legt besonderen Wert auf die exakte Atemführung, Ausgeglichenheit und Virtuosität der Stimme sowie große Flexibilität in der Dynamik. Sie fördert die Beherrschung aller stimmlichen Schattierungen ebenso wie die Ausgewogenheit der Legato-Kultur für schönen Gesang auf höchstem Niveau.

Auf Basis der fünfundzwanzigjährigen Bühnenerfahrung und Unterrichtspraxis vermittelt die Autorin Gabriella Pittnerova mit ihrer Methodik auf leichtverständliche und abwechslungsreiche Weise fundierte Kenntnisse für eine erfolgreiche sängerische Ausbildung. Das Buch beinhaltet ein vielfältiges Spektrum von der Technik der Stimme der darstellenden Kunst bis zur Fachbesetzung mit wertvollen Tipps. Zur Anschaulichkeit finden sich ferner anatomische Zeichnungen und spannende Einblicke in historische Epochen.

Der Band dient als Unterrichthilfe, Studienbegleitung, zum Selbststudium sowie als Quelle zur Erweiterung des eigenen Könnens und stellt eine wahre Bereicherung für Liebhaber von der Klassik bis zum Pop dar, die aus Liebe zur Musik das Singen erlernen wollen. Die beiliegende CD enthält praktische Übungen zum täglichen Stimmtraining.

Bildergebnis für Pittnerova Die Kunst des Gesangs

Die Autorin Gabriella Pittnerova ist als Opern- und Konzertsängerin sowie Gesangsdozentin für Klassik, Operette, Musical als auch Pop/Rock in Stuttgart und im weiteren In- und Ausland tätig. Sie studierte am Konservatorium Zilina, der Hochschule für musische Künste Bratislava und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Mit dem Maestro Gian-Franco Brizio, einem ehemaligen Gesangsstudenten des gefeierten Tenors Mario Del Monaco, rundet sie ihr künstlerisches Profil in Italien ab. Sie begann ihre junge Karriere als Koloratursopranistin und war in diesen Fach am Slowakischen Nationaltheater Bratislava und dem Nationaltheater Prag engagiert, wo sie als Königin der Nacht in W. A. Mozarts „Die Zauberflöte“ debütierte. Ferner gastierte Sie weltweit bei zahlreichen Bühnen- und Konzertauftritten, Musikfestivals, TV- und Rundfunkproduktionen. Nach ihrer erfolgreichen Opernkarriere widmet sich die  Künstlerin der Gesangspädagogik und konzertanten Tätigkeit in Stuttgart. Ihre Gesangsstudenten studieren weltweit in Europa, USA und Japan an führenden Musikhochschulen, Konservatorien und Musikakademien. Sie sind weiterhin bei diversen Projekten als Sänger, Musicaldarsteller, Pop- und Rocksänger, in Bands und bei CD- und Fernsehproduktionen engagiert.

Nähere Informationen zur Autorin finden Sie unter: www.gabriella-pittnerova.com

Das Buch kann über den Buchhandel oder direkt beim Verlag Königshausen & Neumann unter Tel. (0 9 31) 32 98 70-0 bezogen werden.

(Quelle: Verlagsinformationen)

Tagung: 2. Frankfurter (In-)Kompetenzkonferenz zur Digitalisierung

Am 6. Oktober 2018 findet an der Universität Frankfurt die

2. Frankfurter (In-)Kompetenzkonfrenz zur Digitalisierung statt:

Plenum digitale – Vacuum mentale?

Die öffentliche Tagung wird veranstaltet von Professor Dr. Josef Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität Frankfurt, Professor Dr. Guido Pfeifer vom Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt und von Professor Dr. Hans Peter Klein, vom Fachgebiet Didaktik in den Biowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt.

Weitere Informationen und das ausführliche Tagugnsprogramm finden Sie auf den Seiten der Gesellschaft für Bildung und Wissen:

https://bildung-wissen.eu/veranstaltungen-1/plenum-digitale-vacuum-mentale.html

Tagungsband zur Migrations- und Integrationsethik erreicht zweite Auflage

Der Tagungsband des „Forums Sozialethik“ im September 2016 erreicht – was selten vorkommt – eine zweite Auflage:

Andreas Fisch, Myriam Ueberbach, Prisca Patenge, Dominik Ritter (Hrsg.): Zuflucht – Zusammenleben – Zugehörigkeit. Kontroversen der Migrations- und Integrationspolitik interdisziplinär beleuchtet, 2. Auflage, Münster: Aschendorff 2018, 461 Seiten, ISBN 978-3-402-10646-4. 24,80 EUR.

Weitere Informationen zum Band finden Sie auf den Seiten der Kommende, des Sozialinstituts des Erzbistums Paderborn.

„Eine Besonderheit des Sammelbandes stellen die Streitgespräche dar. Eine Tagung lebt auch von den vielen Gesprächen und Diskussionen zwischen den offiziellen Tagungsbeiträgen. Eines dieser Gespräche war ein Tischgespräch zwischen zwei Fachleuten. Es war der Ausgangspunkt für die über Monate hinweg entstandene Streitgespräche unter der Gesamtüberschrift „Wie verändert sich Deutschland mit seinen Zuwanderern? Wie sollte es sich verändern? Gegenwartsaufgaben und Zukunftsvisionen für eine Gesellschaft in Bewegung“ mit gut 40 Fragen, die beide fast immer gänzlich unterschiedlich beantworten und damit in der Politik oft unversöhnliche Positionen ins Gespräch bringen. Der Leser, die Leserin wird sich seine/ihre Meinung dann selber bilden müssen.“ (aus einer Einführung der Herausgeber)

Eine Rezension von Wolfgang Berg, Hochschule Merseburg, finden Sie im Onlineportal Socialnet.de. Bezeichnend für die emotional geführte Migrationsdebatte ist allerdings, dass der Rezensent am Ende nicht argumentiert, sondern (parteipolitisch) etikettiert – ein Vorgehen, dass sich leider häufiger in der sozialethischen, kirchlichen oder politischen Debatte bei diesen Themen findet. Argumente, die der eigenen Überzeugung zuwiderlaufen, werden gar nicht erst wissenschaftlich-ethisch geprüft, sondern pauschal als „entbehrlich“ abgelehnt … Der Leser mag sich seine eigene Meinung bilden.

Vorankündigung: Neuer Band zum Erziehungsbegriff in der Reihe „Didactica nova“

Innerhalb der Reihe „Didactica nova“, die Fragen der pädagogischen Fachdidaktik gewidmet ist, ist ein neuer Band angekündigt, der sich mit dem – oftmals gegenüber der Bildung vernachlässigten – Erziehungsbegriff widmet:

Carsten Püttmann (Hg.): Erziehung – Konzepte und Unterrichtsbeispiele zur Einführung in den Erziehungsbegriff (Didactica nova; 27), Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren [im Druck].

Der Bonner Erziehungswissenschaftler Axel Bernd Kunze, neues Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Verbands der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen, fragt im geplanten Band: Wie lassen sich Haltung und Auftrag professioneller Erziehung grundlegend erschließen? Überlegungen für die Einstiegsphase der sozialpädagogischen Ausbildung.

Neuerscheinung: „Bildung in der Demokratie“ jetzt lieferbar

Bildung in der Demokratie

Axel Bernd Kunze: Bildung in der Demokratie. Warum pädagogischer Eigensinn und Freiheit unverzichtbar sind, Bonn 2018, 168 Seiten, 15,80 Euro.

Der Band ist jetzt über jede Buchhandlung lieferbar. Der Titel kann auch online u. a. im SCM-Shop bestellt werden:

https://www.scm-shop.de/bildung-in-der-demokratie.html

Festrede: Sprache, Daten, Ethik

Herr Universitätsprofessor Dr. phil. Martin Haase, Inhaber des Lehrstuhls für Romanische Sprachwissenschaft an der Universität Bamberg, ist der diesjährige Festredner beim Sitftungsfestkommers der Leipziger Burschenschaft Alemannia zu Bamberg am 2. Juni 2018. Als Mitglied der Ethikkommission der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft wird er über das Thema „Sprache, Daten, Ethik“ sprechen:

„Im letzten Jahr wurde das Straßenverkehrsgesetz dahingehend geändert, dass nun auch das automatisierte Fahren geregelt ist. Allerdings bleibt die gesamte Verantwortung bei derjenigen Person, die im Zweifelsfall zum Steuer hätte greifen können und müssen. Das widerspricht dem in Deutschland sonst gültigen Prinzip, dass haftet, wer Schuld hat; aber wer sich auf den Autopiloten verlässt, ist sicher nicht schuld an Programmierfehlern. Wer trägt die Verantwortung für Algorithmen und künstliche Intelligenz, insbesondere wenn sich keine Verantwortlichen ermitteln lassen? Wenn Autorenschaft und Nutzung zusammengehören und kollaborativ gearbeitet wird (Wikiprinzip), wer ist dann verantwortlich? Wenn Texte und Programme selbst aus Daten entstehen, wer haftet dann und wem gehören die aggregierten Daten? Eine Maxime der Hackerethik lautet: Private Daten schützen, öffentliche Daten nützen. Wenn sich aber Privates und Öffentliches nicht mehr unterscheiden lassen, wie ist dann mit den Daten zu verfahren? Wenn Menschen nicht gläsern sein sollen, jedoch der Staat, was passiert, wenn immer mehr Menschen an demokratischen Prozessen beteiligt werden? Wo ist die Grenze zwischen Bürgerbeteiligung und politischer Verantwortung? Wenn Datenaustausch und Vernetzung die Welt sicherer und lebenswerter machen, wo bleibt die informationelle Selbstbestimmung?“

Neuer Studiengang: Verkürztes Studium der Kindheitspädagogik für Erzieher

Die private SRH Hochschule Heidelberg bietet ab Herbst 2018 ein neues Studienangebot für Erzieher und Erzieherinnen an: Mit verkürzter Studiendauer kann ein Bachelorabschluss in der Kindheitspädagogik erworben werden. Mit einer abgeschlossenen Erzieherausbildung besteht die Möglichkeit, innerhalb von zwei Jahren einen Bachelorabschluss zu erwerben; die Regelstudienzeit reduziert sich aufgrund der mitgebrachten Fachschulausbildung von sechs auf vier Semester. Weitere Informationen finden sich auf den Internetseiten der Hochschule www.hochschule-heidelberg.de.

Petition „Asylrecht – Gemeinsame Erklärung 2018“ vom 17. Mai 2018

Die von der CDU-Politikerin und ehemaligen DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld initiierte „Gemeinsame Erkärung 2018“ zur aktuellen Migrations- und Integrationspolitik, die darauf zielt, die rechtsstaatliche Ordnung im deutschen Grenzregime wieder herzustellen, ist mittlerweile beim Deutschen Bundestag als Petition Nr. 79822 registriert worden und kann – auch von Nichtunterzeichnern der Erklärung – online mitgetragen werden:

https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2018/_05/_17/Petition_79822.html

 

Rezension: „Selbstkritische Position und kritische Reflexion“ – Festschrift für Werner Baur liefert starke Argumente für kirchliches Bildungshandeln

 

Carmen Rivuzumwami (Hg.) (o. J. [2018]): Gemeinsam: Leben Glauben Bilden. Festschrift für Werner Baur zum Eintritt in den Ruhestand, o. O. (Stuttgart): Evangelischer Oberkirchenrat, 225 Seiten.

 

Zwanzig Jahre war Werner Baur im Stuttgarter Oberkirchenrat für den Bereich Bildung der württembergischen Landeskirche zuständig. Wer den engagierten Lehrer und Schulleiter auf Tagungen oder Sitzungen erlebt hat, konnte spüren, dass Baur auch in kirchenleitender und administrativer Funktion stets ein Pädagoge mit Herzblut geblieben ist. Zu seinem Eintritt in den Ruhestand ist eine Festschrift im Eigenverlag des Evangelischen Oberkirchenrates in Stuttgart erschienen.

Der Band deckt die gesamte Bandbreite des landeskirchlichen Engagements im Bildungsbereich ab: von Kindertageseinrichtungen und Schulen über die Jugendarbeit bis zur Berufs- und Erwachsenenbildung. Die Autoren kommen aus beiden Landeskirchen Baden-Württembergs, aber auch aus der ökumenischen Nachbarschaft des Bistums Rottenburg-Stuttgart oder des Erzbistums Freiburg. Angesichts der Bandbreite der Themen kann hier nur eine kleine Auswahl der nahezu durchweg pädagogisch sehr engagiert geschriebenen Beiträge hervorgehoben werden.

Den Aufschlag macht ein sehr persönlich gehaltener Beitrag von Martin Schleske, Geigenbaumeister und Schalltechniker. Im Rückgriff auf seine eigene Bildungsbiographie beschreibt er sehr lebendig, anrührend und engagiert, wie wichtig das persönliche Vorbild, die fachliche Begeisterung des Lehrers und die Beziehung in der pädagogische Arbeit sind. Wir sollten das nicht vergessen in Zeiten wie diesen – und es sind die unsrigen –, in denen mal wieder technische Lösungen das – in diesem Fall – digitale Heil ins Tal der Bildung bringen sollen.

Norbert Collmar, Rektor der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg, zeichnet am Beispiel des protestantischen Württembergs nach, wie sich aus sozialen und diakonischen Initiativen des neunzehnten Jahrhunderts das bildungspolitische Engagement der Kirche im berufsbildenden Bereich entwickelt hat. Als Beispiel verweist er etwa auf die Gründung der Großheppacher Schwesternschaft durch Wilhelmine Canz. Sie sammelte junge Frauen um sich, die als Kleinkindpflegerinnen ausgebildet wurden. Dieses Engagement setzt sich bis heute fort, in Gestalt einer Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik.

Christoph Schneider-Harpprecht, Baurs Kollege aus dem badischen Oberkirchenrat in Karlsruhe, fragt, wozu ein eigener kirchlicher Bildungsgesamtplan sinnvoll ist. Gegen Kritik an diesem Instrument nennt er vielfache Aufgaben, die ein solcher Plan erfüllen kann: Er kann helfen, die Bildungslandschaft kirchlicher Träger weiterzuentwickeln, den Auftrag und die konstitutiven Merkmale evangelischer Bildungsangebote profilieren helfen, ein möglichst realistisches Bild der zu erreichenden Zielgruppen zeichnen, Chancen und Empfehlungen an die zuständigen Gremien geben. „Wenn der politische Wille vorhanden ist, so können jährlich oder im zweijährigen Rhythmus Zahlen, Daten und Fakten in standardisierter Form zusammengetragen und auch für die Haushaltsberatungen der Landessynode fruchtbar gemacht werden“ (S. 89).

Eckhard Geier, scheidender Geschäftsführer des Evangelischen Schulwerks Baden und Württemberg, unternimmt einen Parforceritt durch fünfhundert Jahre evangelische Schul- und Bildungsgeschichte. Instruktiv beleuchtet er das spannungsreiche Verhältnis zwischen Staat und Kirche im Bildungsbereich. Evangelische Schulen sind für Geier zum einen „zeitlos zeitgemäß“, weil sie zu allen Zeiten genuin evangelisch-christliche Antworten auf die pädagogischen und sozialen Herausforderungen ihrer jeweiligen Zeit formulierten. Sie sind aber zugleich immer auch „unzeitgemäß“, insofern sie nicht einfach dem bildungspolitischen Mainstream folgen, sondern pädagogische Reformen „gegen den Trend“ ins Werk setzten. Diesen Freiraum von Schulen in kirchlicher Trägerschaft gilt es aber zunehmend gegen eine staatliche Dienst- und Fachaufsicht zu verteidigen, die freie Träger auch in didaktisch-methodischer Hinsicht immer stärker zur Vergleichbarkeit mit staatlichen Schulen drängt.

Bemerkenswert ist schließlich noch der Schlussbeitrag des Bandes: Stefan Hermann, Direktor des Pädagogisch-Theologischen Zentrums der Landeskirche in Stuttgart-Birkach, hält ein engagiertes Plädoyer für einen weiterhin starken konfessionell geprägten Religionsunterricht, gut begründet, wenn auch im vorstehenden Sinne „unzeitgemäß“, insofern der Hauptstrom der zeitgenössischen Religionspädagogik deutlich in Richtung konfessioneller Kooperation fließt. Identitätsfragen stehen gegenwärtig weder in der pädagogischen noch politischen Debatte hoch im Kurs. Viele erhoffen sich durch eine stärkere Kooperation der Konfessionen beim Religionsunterricht eine Stärkung der christlichen Orientierung innerhalb einer zunehmend heterogener wie säkularer werdenden Schüler- und Elternschaft. Doch besteht die Gefahr, dass durch eine konfessionell-diffuse Lernumwelt die eigene religiöse Identitätsbildung eher erschwert als erleichtert wird – am Ende kennen die Schüler weder ihre eigene Herkunft noch die Konfession der anderen. Für Hermann gehören „perspektivische Positionalität“ und die Aufgabe „positioneller Perspektivität“ im Religionsunterricht eng zusammen. Wer sich der eigenen Konfession sicher ist, erfährt die Position der anderen nicht als Bedrohung. Daher kann gerade ein konfessioneller Religionsunterricht für Hermann zur Pluralitätsfähigkeit und zu starker Toleranz beitragen. Denn über Religion kann nicht distanziert gelehrt oder gelernt werden. Der Stuttgarter Religionspädagoge spricht in diesem Fall von Begegnungslernen, bei dem unweigerlich immer verschiedene Ebenen ineinander fließen und sich wechselseitig bedingen. Es kann keine neutrale Haltung gegenüber Religion geben, selbst eine religionsabstinente Haltung wäre eine Positionierung gegenüber Religion – und so ist Begegnungslernen über Religion immer auch bereits Begegnungslernen in Religion und durch Religion. Wichtig bleibt aber, dass Lehrkräfte bereit sind, zwischen religiöser Reden und Reden über Religion zu unterscheiden.

Wer freie Menschen will, muss auch für ein starkes freies Schulwesen und eine plurale Bildungslandschaft eintreten. Ein Staat, der für sich ein Bildungsmonopol beanspruchen wollte, wäre übergriffig auf den innersten Personkern. Und wenn Religion nicht zu etwas Bedrohlich-Fremden werden soll, gehört Religion in die Schulen und Bildungseinrichtungen. Hermanns Plädoyer am Ende seines Beitrags setzt einen starken Schlusspunkt für die gesamte Festschrift und ein deutliches Ausrufezeichen hinter das bildungspolitische Engagement des zu Ehrenden: „Gebildete Religion braucht selbstkritische Position und kritische Reflexion, zugleich aber auch das Bewusstsein eigener Perspektivität und Bruchstückhaftigkeit – wichtige Werte aufgeklärter Bildung, wie sie evangelischer Bildungstradition zugrunde liegen“ (S. 210).

 

Rezension: Zerreißprobe Flüchtlingsintegration

Die Migrations- und Integrationspolitik spaltet weiterhin das Land und erweist sich – wie ein Buchtitel der Münsteraner Sozialethikerin Marianne Heimbach-Steins im vergangenen Jahr deutlich gemacht hat – für Deutschland als „Zerreißprobe“:

https://bildungsethik.wordpress.com/2017/01/22/nur-ein-narrativ-ein-sozialethischer-zwischenruf-zur-aktuellen-integrationsdebatte/

Der Band aus der Reihe „Theologie kontrovers“ ist jetzt in der Theologischen Literaturzeitung durch den Hannoveraner Diakoniewissenschaftler und Systematischen Theologen Alexander Dietz kritisch gewürdigt worden (Jg. 2018, Nr. 5, Sp. 537 f.):

http://www.thlz.com/artikel/20180/?inhalt=heft%3D2018_5%23r51

„Nachdem Marianne Heimbach-Steins, Professorin für Christliche Sozialwissenschaften und Sozialethische Genderforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, bereits vor einem Jahr einen Sammelband mit sozialethischen Positionen zur Flüchtlingskrise vorgelegt hatte, legt sie nun mit dem vorliegenden Band zum Thema Flüchtlingsintegration nach. Das Werk umfasst fünfzehn Beiträge ausschließlich katholischer Theologinnen und Theologen (und einer Gewerkschaftsvertreterin). Im Vergleich zum ersten Band ist leider nicht nur die konfessionelle Zusammensetzung der Autoren begrenzter, sondern auch die positionelle Heterogenität. Nur einer der Beiträge ( Axel Bernd Kunze) vertritt eine dezidiert konservative Position, alle anderen Aufsätze sind aus einer erkennbar links-liberalen Perspektive verfasst. […]“ (Alexander Dietz)