Neuerscheinung: Bildung – Konzepte und Unterrichtsbeispiele zu einem pädagogischen Grundbegriff

Vor einem Jahr beschäftigten sich führende Vertreter der pädagogischen Fachdidaktik in der Reihe „Didacta Nova“ mit der Einführung in den pädagogischen Grundbegriff ERZIEHUNG: Nun findet dieser Band eine Fortsetzung. Band 29 der Reihe, des Verbands der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen widmet sich nun dem zweiten Zentralbegriff der Pädagogik, der BILDUNG:

Carsten Püttmann (Hg.):

Bildung. Konzepte und Unterrichtsbeispiel zur Einführung in einen pädagogischen Grundbegriff,

Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren 2019, 319 Seiten.

Mit Beiträgen von Klaus Beyer, Katharina G. Gather, Fred Hendrihof, Eckehardt Knöpfel, Axel Bernd Kunze, Holger Küls, Volker Ladenthin, Carsten Püttmann, Gernod Röken, Edwin Stiller und Elmar Wortmann.

Zu den Grundbegriffen, die im Pädagogikunterricht gelehrt und gelernt werden müssen, gehört der Begriff „Erziehung“, weil er zusammen mit „Bildung“ das Proprium des Faches bestimmt. Bildung allein wird bekanntlich auch in anderen Wissenschaften thematisiert. Der Pädagogikunterricht hat aber in Kombination mit »Erziehung« seinen eigenen spezifischen Zugang.
Führende Vertreter*innen der Fachdidaktik Pädagogik zeigen in diesem Band auf, wie der Begriff »Bildung« anhand fachdidaktischer Konzepte über einen gelingenden Pädagogikunterricht eingeführt und im Laufe des Unterrichts bis zum (Fach-) Abitur bzw. bis zum Ende der Berufsausbildung (z.B. zum/zur staatl. anerkannten Erzieher*in) so weiterentwickelt wird, dass ein tragfähiges Konstrukt des Begriffs für ein wissenschaftliches Studium oder einen verantwortlichen Gebrauch in privaten und öffentlichen Situationen vorbereitet ist.

Weitere Informationen: http://paedagogik.de/index.php?m=wd&wid=3210

Axel Bernd Kunze, Privatdozent für Erziehungswissenschaft an der Universität Bonn und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Verbands der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen, widmet sich dem Bildungsbegriff aus menschenrechtlicher Perspektive und beleuchtet das Recht auf Bildung als Querschnittsthema der Erzieherausbildung (S. 291 ff.).

Themenheft: „Professorenjagd“

Das Bewusstsein für die Meinungs- und Publikationsfreiheit schwindet bedenklich. Die Universitäten sind hier durchaus Taktgeber, wie das Titelthema „Professorenjagd“ der Juniausgabe von Cicero (6/2019) zeigt. Freiheit ist kein fester Besitz, um sie muss immer wieder neu gerungen werden. Freiheitsbeschneidungen drohen heute nicht allein durch den Staat. Daran sollten wir im Jubiläumsjahr der Karlsbader Beschlüsse einmal denken. Denn mitunter sind es die Wissenschaftler selbst, welche die Verfolgung des heterodoxen Geistes in ihren eigenen Reihen organisieren. Jüngstes Beispiel ist der Boykottaufruf der deutschsprachigen Sozialethiker gegen die Zeitschrift „Die Neue Ordnung“.

Dritte Auflage erschienen: Migrations- und Integrationspolitik interdisziplinär beleuchtet

Zuflucht – Zusammenleben – Zugehörigkeit: Kontroversen der Migrations- und Integrationspolitik interdisziplinär beleuchtet (Forum Sozialethik)

Der Tagugsband des Forums Sozialethik zur Migrations- und Integrationsethik ist in diesem Monat in dritter Auflage erschienen:

Andreas Fisch, Axel Bernd Kunze: Streitgespräch I: Politik und Kirchen als geforderte Akteure in einer Einwanderungsgesellschaft, in: Andreas Fisch/Myriam Ueberbach/Prisca Patenge/Dominik Ritter (Hgg.): Zuflucht – Zusammenleben – Zugehörigkeit? Kontroversen der Migrations- und Integrationspoltik interdisziplinär beleuchtet, 3. Auflage, Münster (Westf.): Aschendorff 2019, S. 147 – 160.

Dieselben: Streitgespräch II: Die Rolle von Bildung und Bildungseinrichtungen bei der Integration, in: ebd., S. 199 – 209.

Dieselben: Streitgespräch III: Zwischen Bereicherung und Bedrohung. Bewertungen von Zuwanderung, in: ebd., S. 257 – 267. 

Dieselben: Streitgespräch IV: Migration als Irritation von Identität. Bedingungen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, in: ebd., S. 383 – 396.

Dokumentation: Mediale Stimmen zur „Erklärung“ deutschsprachiger Sozialethiker gegen „Die Neue Ordnung“

Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik: Erklärung der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik zu der Zeitschrift „Die Neue Ordnung“ [14.03.2019], in: http://www.christliche-sozialethik.de/?p=371.

Peter J. Brenner, Josef Kraus: Höcke und wir. Eine Grenzziehung, in: Tumult. Vierteljahresschrift für Konsensstörung v. Sommer 2019, S. 36 f.

Jan Dochhorn: Against academic censorship [Academia], in: https://www.academia.edu/38670544/Against_academic_censorship

Jan Dochhorn; Kommentar [Forum Sozialethik], in: https://forum-sozialethik.de/2019/03/19/sozialethikerinnen-boykottieren-rechte-zeitschrift/ [28.03.2019].

Alexander Filipovic: Haltung gegen eine gefährliche Ideologie, in: GKP-Informationen. Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands v. Mai 2019, S. 7.

Forum Sozialethik: Sozialethiker*innen boykottieren rechte Zeitschrift, in: https://forum-sozialethik.de/2019/03/19/sozialethikerinnen-boykottieren-rechte-zeitschrift/ [19.03.2019].

Forum Sozialethik: Anmerkung der Redaktion, in: https://forum-sozialethik.de/2019/03/19/sozialethikerinnen-boykottieren-rechte-zeitschrift/ [08.05.2019].

Joachim Frank: Neues aus dem Vorstand, in: GKP-Informationen. Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands v. April 2019, S. 2.

Joachim Frank: Neues aus dem Vorstand, in: GKP-Informationen. Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands v. Juni 2019, S. 2.

Marianne Heimbach-Steins: Mediale Reaktionen auf die Erklärung der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik zu der Zeitschrift „Die Neue Ordnung“ (Stand Anfang April 2019); Kommentar der Sprecherin, in: http://www.christliche-sozialethik.de/wp-content/uploads/2019/04/Mediale-Reaktionen-auf-die-Erkl%C3%A4rung-2019-04-07-1.pdf.

Marianne Heimbach-Steins: Die Erklärung der AG CSE zur Zeitschrift „Die Neue Ordnung“ – Reaktionen, in: Neues aus der AG CSE v. 8. April 2019.

Marianne Heimbach-Steins: Neues aus der AG CSE v. 13. Juni 2019.

Michael Hollenbach: Neue Ordnung, rechte Ordnung? [Deutschlandfunk], in: https://www.deutschlandfunk.de/debatte-um-christliches-magazin-neue-ordnung-rechte-ordnung.886.de.html?dram:article_id=444627

Institut für Christliche Sozialwissenschaften: Erklärung der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik zu der Zeitschrift „Die Neue Ordnung“, in: https://www.uni-muenster.de/FB2/aktuelles/ics/AgCSEdieneueOrdnung.html [19.03.2019].

Karl-Josef Kallen: Erzieherische Anmaßung [Leserbrief], in: Die Tagespost v. 4. April 2019, S. 32.

Kath.net. Katholische Nachrichten: „Hier greift der Gesinnungsfuror einer neuen Inquisition um sich“, in: http://www.kath.net/news/67576 [09.04.2019].

Josef Kraus: Katholische „Sozialethiker“ entdecken die Inquisition neu, in: Tichys Einblick v. 7. April 2019; online: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/katholische-sozialethiker-entdecken-die-inquisition-neu/.

Axel Bernd Kunze: Es geht um die Freiheit, in: GKP-Informationen. Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands v. Mai 2019, S. 6.

Axel Bernd Kunze: Schlaglicht: Boykottaufruf gegen „Die Neue Ordnung“, in: https://bildungsethik.wordpress.com/2019/03/17/schlaglicht-boykottaufruf-gegen-die-neue-ordnung/ [17.03.2019].

Axel Bernd Kunze: Schlaglicht: Hauptsache inklusiv – aber nicht freiheitlich https://bildungsethik.wordpress.com/2019/03/19/schlaglicht-hauptsache-inklusiv-aber-nicht-freiheitlich/ [19.03.2019].

Axel Bernd Kunze: Zwei Kommentarstimmen zum Boykottaufruf gegen „Die Neue Ordnung“, in: https://bildungsethik.wordpress.com/2019/03/31/zwei-kommentarstimmen-zum-boykottaufruf-gegen-die-neue-ordnung/ [31.03.2019].

Axel Bernd Kunze: Diskussion um die Erklärung der AG Christliche Sozialethik geht weiter, in: https://bildungsethik.wordpress.com/2019/03/31/diskussion-um-die-erklaerung-der-ag-christliche-sozialethik-geht-weiter/ [31.03.2019].

Axel Bernd Kunze: Boykottaufruf gegen „Die Neue Ordnung“ löst weiterhin Widerspruch aus, in: https://bildungsethik.wordpress.com/2019/04/05/boykottaufruf-gegen-die-neue-ordnung-loest-weiterhin-widerspruch-aus/ [05.04.2019].

Axel Bernd Kunze: Schlaglicht: Es geht um die Freiheit – Gedanken (nicht allein) zum Jubiläumsjahr der Karlsbader Beschlüsse, in: https://bildungsethik.wordpress.com/2019/04/08/schlaglicht-es-geht-um-die-freiheit-gedanken-nicht-allein-zum-jubilaeumsjahr-der-karlsbader-beschluesse/ [08.04.2019].

Axel Bernd Kunze: Veröffentlichung: Josef Kraus verteidigt „Die Neue Ordnung“, in: https://bildungsethik.wordpress.com/2019/04/10/veroeffentlichung-josef-kraus-verteidigt-die-neue-ordnung/ [10.04.2019].

Axel Bernd Kunze: Antwort auf den Boykottauruf gegen die Zeitschrift „Die Neue Ordnung“, in:  https://bildungsethik.wordpress.com/2019/06/13/antwort-auf-den-boykottaufruf-gegen-die-zeitschrift-die-neue-ordnung/ [13.06.2019].

Jürgen Liminski: Auf Kosten der Redlichkeit, in: Junge Freiheit v. 5. April 2019; online: Deutschlandjournal, http://www.swg-hamburg.de/Archiv_-_Beitrage_aus_allen_Ru/Auf_Kosten_der_Redlichkeit.pdf.

Philipp M. Laufenberg: Maulkorb statt Argument [Leserbrief], in: Die Tagespost v. 4. April 2019, S. 32.

Maximilian Lutz: Josef Kraus verteidigt Ockenfels-Zeitschrift „Neue Ordnung“, in: Die Tagespost v. 11. April 2019; online: https://www.die-tagespost.de/politik/Josef-Kraus-verteidigt-Ockenfels-Zeitschrift-Neue-Ordnung;art4685,197219.

Oswald von Nell-Breuning Institut: Sozialethiker*innen distanzieren sich von der Zeitschrift „Die Neue Ordnung“, in: https://nbi.sankt-georgen.de/blog/2019/sozialethiker-innen-rufen-zum-boykott-der-zeitschrift-die-neue-ordnung-auf [15.03.2019].

Oswald von Nell-Breuning Institut: Neue Ordnung, rechte Ordnung? Debatte um eine extrem rechte Zeitschrift im kirchlichen Milieu, in: https://nbi.sankt-georgen.de/blog/2019/neue-ordnung-rechte-ordnung-debatte-um-eine-extrem-rechte-zeitschrift-im-kirchlichen-milieu [27.03.2019].

Pax et bonum: Gesinnungstest – durchgefallen, in: http://paxetbonum.de/index.php/2019/03/29/gesinnungstest-durchgefallen/.

Philip Plickert: Unsäglicher Angriff [Leserbrief], in: Die Tagespost v. 11. April 2019, S. 32.

Heinrich Pompey: Erinnert an die Zeit vor 75 Jahren [Leserbrief], in: Die Tagespost v. 4. April 2019, S. 32.

Lothar Roos: Zur Erklärung der AG Christliche Sozialethik zu der Zeitschrift Die Neue Ordnung vom 14.03.2019 [24.03.2019].

Lothar Roos: Doumentation [AG CSE ./. Die Neue Ordnung].

Lothar Roos, Stephan Raabe: Substanzieller Dialog statt Stigmatisierung und Ausgrenzung. Eine Antwort auf den Boykott-Aufruf gegen die katholische Zeitschrift „Die Neue Ordnung“, in: Die Tagespost – Onlineausgabe: https://www.die-tagespost.de/feuilleton/online/Substanzieller-Dialog-statt-Stigmatisierung-und-Ausgrenzung;art4690,198850 [12. Juni 2019].

[Lothar Roos, Stephan Raabe:] Substanzieller Dialog statt Stigmatisierung. Empörung über Populismus genügt nicht, Gründe müssen genannt werden. Ein offener Brief zur Verteidigung der Zeitschrift „Die Neue Ordnung“, in: Die Tagespost  v. 13. Juni 2019, S. 27 [Liste der Unterzeichner online unter http://www.die-tagespost.de]; online: https://www.die-tagespost.de/feuilleton/Substanzieller-Dialog-statt-Stigmatisierung;art310,198870.

[Lothar Roos, Stephan Raabe]: Substanzieller Dialog statt Stigmatisierung und Ausgrenzung [Einführung/Zusammenfassung; 12.06.2019].

[Lothar Roos, Stephan Raabe]: Antwort auf den Boykottaufruf gegen die Zeitschrift “Die Neue Ordnung”, in: https://bildungsethik.wordpress.com/2019/06/13/antwort-auf-den-boykottaufruf-gegen-die-zeitschrift-die-neue-ordnung/ [13.06.2019].

Sebastian Sasse: Auf der schwarzen Liste, in: Die Tagespost v. 27.03.2019, S. 28; online: https://www.die-tagespost.de/politik/wi/Neue-Ordnung-Auf-der-schwarzen-Liste;art314,196893.

Sebastian Sasse: Maulkorb statt Argument [Kommentar], in: Die Tagespost v. 27.03.2019, S. 8; online:

https://www.die-tagespost.de/politik/pl/Kommentar-Maulkorb-statt-Argument;art315,196843.

Josef W. Schnepper: Wissenschaft lebt vom Diskurs [Leserbrief], in: Die Tagespost v. 11. April 2019, S. 32.

Peter Winnemöller: Die Debatte ist tot – es lebe die Debatte!, in: Die Tagespost, online: https://www.die-tagespost.de/meinungsmacher/Die-Debatte-ist-tot-es-lebe-die-Debatte;art36,198952.

(Stand: 15. Juni 2019; ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Antwort auf den Boykottaufruf gegen die Zeitschrift „Die Neue Ordnung“

Substanzieller Dialog statt Stigmatisierung und Ausgrenzung
Eine Antwort auf den Boykott-Aufruf gegen die katholische Zeitschrift „Die Neue Ordnung“
Über sechzig Autoren, Wissenschaftler, Publizisten, Freunde der katholischen Zeitschrift für Religion, Kultur und Gesellschaft: „Die Neue Ordnung“ wenden sich in einer Antwort gegen den Boykott-Aufruf der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik“, der die Zeitschrift mit dem politischen Kampfbegriff des „Rechtspopulismus“ als Forum des Diskurses in weiten Bereichen auszuschalten trachtet.
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Kardinäle Erzbischof Dr. Paul Josef Cordes und Prof. Walter Brandmüller, der langjährige Direktor der Katholisch-Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle Mönchengladbach Prof. Anton Rauscher SJ, der Bonner Soziallehrer Prälat Prof. Lothar Roos, die Religionsphilosophin Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, der Dogmatiker Prof. Karl-Heinz Menke, der Moraltheologe Prof. Johannes Reiter, der Caritaswissenschaftler Prof. Heinrich Pompeÿ, der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Alfred Schüller, der Kommunikationswissenschaftler Prof. Hans Mathias Kepplinger und der Politologe Prof. Werner Patzelt.
Den Boykott-Aufruf halten die Unterzeichner für „Kirche, Wissenschaft und Demokratie für unangemessen und problematisch“. Mit ihrer Antwort wehren sie sich gegen die politisch-moralische Stigmatisierung der Neuen Ordnung, verteidigen die Freiheit der Meinungsäußerung und des Publizierens und treten für einen substanziellen Dialog ein. Wer dagegen unbegründet Anschuldigungen erhebe und zum Boykott aufrufe, betreibe „keinen seriösen Fachdiskurs und keine konstruktive Diskussion“. Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Sozialethiker delegitimiere sich vielmehr in dem Maße selbst, „in dem sie Vernunft durch Gesinnung, Begründung durch Behauptung, intellektuelle Auseinandersetzung durch Boykott ersetzt.“

(Lothar Roos, Stephan Raabe)

Die Erstveröffentlichung der Stellungnahme erfolgte am 12. Juni 2019 in der Onlineausgabe der Wochenzeitschrift „Die Tagespost“.

Der Offene Brief ist in der Druckausgabe der „Tagespost“ vom 13. Juni 2019 (S. 27) erschienen.

Gesegnete Pfingsten und erholsame Ferientage

So wie Vater und Sohn eins sind, wird Gottes Liebe auch für uns erfahrbar, wenn wir mit Jesus eins sind. Dabei geht es nicht um ein individuelles Gefühl, so etwas wie eine persönliche Hochstimmung. Vielmehr zeigt sich hier das Lebensprinzip der Kirche. Vater und Sohn sind nicht deshalb eins, weil sie durch ein bestimmtes Interesse, ein Versprechen oder ein Vereinsmerkmal miteinander verbunden sind. Sie sind vielmehr verbunden durch den Geist, der am gleichen Wesen von Vater und Sohn Anteil hat.

Auch bei der Kirche geht es nicht einfach um eine Gemeinschaft, die durch ein bestimmtes Interesse, ein Versprechen oder ein Vereinsmerkmal miteinander verbunden ist. Gottes Geist führt die Kirche zusammen. Er wirkt durch Taufe und Firmung in jedem einzelnen Gläubigen; durch ihn haben wir direkten Zugang zum Geheimnis Gottes.

Die Kirche bleibt in der Spur Gottes, wo sie diese geistgeschenkte Einheit nicht aufs Spiel setzt. Der Geist bürgt für Gottes Versprechen, die dieser uns gegeben hat. Er führt uns heute als weltweite Kirche zusammen und verbindet uns mit den Christen, die vor uns gelebt haben. Darum bekennen wir uns im Glaubensbekenntnis ausdrücklich zur Apostolizität als einem zentralen Merkmal unseres Kircheseins: Durch Gebet und Handauflegung stehen wir in ununterbrochener Gemeinschaft mit dem Glauben der ersten Jünger. Geltung beanspruchen kann in der Kirche nur das, was diese Verbundenheit wahrt und sich auf den apostolischen Glauben berufen kann.

Kirche ist kein Traditionsverein, sie lebt aus der unmittelbaren Erfahrung des Geistes, der immer wieder neu und überraschend in ihr wirkt – aber nur dann, wenn sie sich nicht abschneidet von ihrem Ursprung. Daher ist Jesus das Gebet um die Einheit so wichtig. Ohne die geistgewirkte, lebendige Beziehung zu Jesus Christus wäre die Kirche abgeschnitten vom Wasser des Lebens, würde jener Strom des Glaubens versiegen, der uns mit den frühen Christen verbindet, der die Kirche immer wieder neu belebt und der sie fortdauern lässt bis zur Vollendung, wenn ihr Herr wiederkommt.

(Axel Bernd Kunze, in: WortGottesFeier an allen Sonn- und Feiertagen, 3/2019, S. 481 ff.)

Liebe Leser und Leserinnen meines Weblogs,

mit diesen Gedanken wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen gesegnete, geisterfüllte Pfingsttage sowie erholsame Pfingstferien. Ich freue mich auch weiterhin auf die engagierte bildungsethische Diskussion mit Ihnen.

Ihr Axel Bernd Kunze