Aufruf: Rettet die deutsche Sprache vor dem Duden

Als Mitunterzeichner weise ich auf den Aufruf „Rettet die deutsche Sprache vor dem Duden“ des Vereins Deutsche Sprache (VDS) hin. Der Aufruf kann hier unterzeichnet werden. Unter dem Link findet sich auch die Liste der Erstunterzeichner und der weiteren Unterstützer. – Sapere aude! In diesem Sinne entscheide jeder, ob er sich dem Aufruf anschließen will. Ich habe unterzeichnet, da ich es für wichtig erachte, der weiteren Ideologisierung unserer Sprache und der Zerstörung eines zentralen Elements unserer deutschen Kulturnation entgegenzutreten. Wer das generische Maskulinum nicht mehr anerkannt, hat dies gravierende Folgen, wie die aktuelle Forderung der Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch zeigt: Diese fordert eine „geschlechtergerechte“ Umformulierung des Grundgesetzes über den Weg einer Verfassungsänderung. Bleibt die Frage, wie lange für solche Forderungen angesichts der zu erwartenden Coronafolgen noch Geld zur Verfügung steht.

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AUFRUF:

Der Verein Deutsche Sprache e. V. fordert alle Freunde der deutschen Sprache auf, den aktuellen Bestrebungen der Dudenredaktion zu einem Umbau der deutschen Sprache entgegenzutreten. So wird auf den Internetseiten des Duden das in der deutschen Grammatik und im modernen Sprachgebrauch fest verankerte generische Maskulinum abgeschafft: „Mieter: Substantiv, maskulin – männliche Person, die etwas gemietet hat.“ Frauen könnten demnach keine Mieter sein. Damit widerspricht der Duden nicht nur den Regeln der deutschen Grammatik, sondern auch dem Bundesgerichtshof, der im März 2018 letztinstanzlich festgehalten hat, dass mit der Bezeichnung „der Kunde“ Menschen jeglichen Geschlechts angesprochen seien. Die Beschwerde der Klägerin, die von ihrer Sparkasse mit „Kundin“ angeredet werden wollte, wurde kürzlich vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen.

Mit seiner Ankündigung, mehr als 12.000 Personen- und Berufsbezeichnungen mit weiblicher und männlicher Form in die Netz-Version des Werkes aufzunehmen, betreibt der Duden eine problematische Zwangs-Sexualisierung, die in der deutschen Sprache so nicht vorgesehen ist. Das biologische Geschlecht (Sexus) ist nicht mit dem grammatikalischen Geschlecht (Genus) gleichzusetzen. „Der Engel“ ist geschlechtslos, „der Scherzkeks“ kann auch eine Frau sei. Noch absurder wird das Vorgehen bei der Betrachtung des Plurals: „Die Ärztekammer“ vertritt Ärztinnen und Ärzte gleichermaßen, ebenso wie das Finanzamt Geld vom „Steuerzahler“ einzieht – unabhängig vom Geschlecht. Wenn wir konkrete Personen ansprechen, sagen wir selbstverständlich „Ärztin“ oder „Lehrerin“.

Indem er diese Grundsätze missachtet, ist der Duden auf dem Weg, seine Rolle als Standard-Referenzwerk für das Deutsche aufzugeben. Indem er Sprache nicht mehr nur widerspiegelt, sondern sie aktiv verändert, widerspricht er seinen eigenen Grundsätzen. Der VDS fordert deshalb den Duden auf, seine Sexualisierungspläne zu überdenken, in Zukunft sensibler und behutsamer mit der deutschen Sprache umzugehen, und sich auf seine ursprünglichen Ziele zu besinnen.

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