Onlinepetition: VDS wendet sich gegen Zerstörung der deutschen Sprache

Der Verein Deutsche Sprache e. V. (VDS) wendet sich mit einer Onlinepetition gegen sprachzerstörerische Eingriffe in die deutsche Sprache, die im Namen gendertheoretischer Annahmen vorangetrieben werden. Ein Aufruf wurde am 6. März 2019 in Dortmund veröffentlicht. Initiatoren sind Monika Maron, Wolf Schneider, Walter Krämer und der ehemalige Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus. Die Petition wird von hundert Erstunterzeichnern und gegenwärtig mehr als 7.800 Unterzeichnern getragen, darunter z. B. Peter Hahne (TV-Moderator), Dieter Hallervorden (Kabarettist), Minister a. D. Walter Hirche, Prof. Dr. Hans Peter Klein (Mitbegründer der Gesellschaft für Bildung und Wissen), Prof. Dr. Thomas Hering (Wirtschaftswissenschaftler), Prof. Dr. Rainer Dollase (Psychologe), S. K. H. Dr. Prinz Asfa Wossen-Asserate (Publizist), Minister a. D. Dr. Thomas Goppel, Prof. Dr. Michael Stürmer (Historiker), DDr. Rainer Zitelmannn (Historiker und Soziologe), Monika Maron (Schriftstellerin) und Reiner Kunze (Lyriker).

Jeder Diskurs, der politisch mobilisieren will, gerät in die Gefahr, ideologisch zu werden. Denn wer mobilisiert, spitzt zu, vereinfacht und instrumentalisiert. Der Genderdiskurs bietet hierfür reichlich Anschauungsmaterial. Wer die Sprache mit sprachwissenschaftlich fragwürdigen Argumenten ideologisch auflädt und im Namen eines einseitig verengten Gerechtigkeitsverständnisses dem anderen vorschreiben will, wie er zu sprechen und zu schreiben habe, greift in den Intimbereich der Persönlichkeit ein. Ein solches Vorhaben ist nicht „gerecht“, sondern übergriffig und totalitär – und einer freiheitlichen Gesellschaft unwürdig.

Die Petition kann hier gezeichnet werden:

https://vds-ev.de/gegenwartsdeutsch/gendersprache/gendersprache-unterschriften/schluss-mit-dem-gender-unfug/

Der Aufruf:

Dortmund, 6. März 2019

Aus Sorge um die zunehmenden, durch das Bestreben nach mehr Geschlechtergerechtigkeit motivierten zerstörerischen Eingriffe in die deutsche Sprache wenden sich Monika Maron, Wolf Schneider, Walter Krämer und Josef Kraus mit diesem Aufruf an die Öffentlichkeit:
Ein Aufruf zum Widerstand
Die sogenannte gendergerechte Sprache beruht erstens auf einem Generalirrtum, erzeugt zweitens eine Fülle lächerlicher Sprachgebilde und ist drittens konsequent gar nicht durchzuhalten. Und viertens ist sie auch kein Beitrag zur Besserstellung der Frau in der Gesellschaft.
Der Generalirrtum: Zwischen dem natürlichen und dem grammatischen Geschlecht bestehe ein fester Zusammenhang. Er besteht absolut nicht. Der Löwe, die Giraffe, das Pferd. Und keinen stört es, dass alles Weibliche sich seit 1000 Jahren von dem Wort „das Weib“ ableitet.
Die lächerlichen Sprachgebilde: Die Radfahrenden, die Fahrzeugführenden sind schon in die Straßenverkehrsordnung vorgedrungen, die Studierenden haben die Universitäten erobert, die Arbeitnehmenden viele Betriebe. Der Große Duden treibt die Gendergerechtigkeit inzwischen so weit, dass er Luftpiratinnen als eigenes Stichwort verzeichnet und Idiotinnen auch. Und dazu kommt in jüngster Zeit als weitere Verrenkung noch der seltsame Gender-Stern.
Nicht durchzuhalten: Wie kommt der Bürgermeister dazu, sich bei den Wählerinnen und Wählern zu bedanken – ohne einzusehen, dass er sich natürlich „Bürgerinnen- und Bürger­meister“ nennen müsste? Wie lange können wir noch auf ein Einwohnerinnen- und Einwohnermeldeamt verzichten? Wie ertragen wir es, in der Fernsehwerbung täglich dutzendfach zu hören, wir sollten uns über Risiken und Nebenwirkungen bei unserm Arzt oder Apotheker informieren? Warum fehlt im Duden das Stichwort „Christinnentum“ – da er doch die Christin vom Christen unterscheidet?
Und dann tragen solche Verzerrungen der Sprache nicht einmal dazu bei, den Frauen zu mehr Rechten zu verhelfen. Auch im Grund­gesetz gibt es dafür kein Indiz: In 13 Artikeln spricht es 20mal vom Bundeskanzler, zusätzlich auch vom „Gewählten“ und vom „Vorgeschlagenen“. Den mehrfachen Aufstieg von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin hat dies nicht behindert, und eine mögliche neue Bundeskanzlerin fühlt sich inmitten dieses Missstands offensichtlich ziemlich wohl.
Also appellieren wir an Politiker, Behörden, Firmen, Gewerkschaften, Betriebsräte und Journalisten: Setzt die deutsche Sprache gegen diesen Gender-Unfug wieder durch!

Monika Maron, Wolf Schneider, Walter Krämer, Josef Kraus

Auszug aus dem Text der Onlinepetition:

Hört auf zu gendern!
Eine Petition der AG Gendersprache im VDS e. V.
Nach über zwanzig Jahren Geschlechter-Gleichstellung (Gender Mainstreaming) werden die Vorstöße der Gender-Lobby immer dreister (siehe Gender-Verwaltungsakt von Hannover 2019). Dortmund will folgen.
Wir verbitten uns den Eingriff von oben in unsere Sprache. Die staatlich verordnete Indoktrinierung darf nicht Schule machen. Sprache darf kein Spielball politischer Interessen werden.
Wir wollen uns nicht an den Gender-Neusprech gewöhnen. Deshalb fordern wir alle Mitbürger auf, aktiv dagegen zu protestieren und entsprechende Richtlinien, Verordnungen und Vorschriften scharf zurückzuweisen. Insbesondere soll die Stadt Hannover ihren Gender-Verwaltungsakt zurücknehmen und die Dortmunder Verwaltung die Finger vom Gendern lassen. Der Bund soll mit den Milliarden-Etats, die dem unsäglichen Gender-Mainstreaming zufließen, die Zivilgesellschaft stärken und in gemeinschaftsstiftende Projekte investieren.

 

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