
(Fronleichnamsprozession in Hofgastein von Adolph Menzel, 1880)
Liebe Leser und Leserinnen von „Bildungsethik“,
„Lob dem höchsten Sakrament“ – so stand es früher an Fronleichnam über dem Portal meiner Heimatpfarrkirche, die mittlerweile dank Pfarreinfusion zur Filialkirche geworden und ihre Fronleichnamsprozession längst eingebüßt hat.
Die Kirche bleibt angewiesen auf die dauernde Verbundenheit mit Jesus Christus. Nur in ihm und durch ihn wird sie lebendig bleiben. Jesus Christus selbst ist das lebendige Brot, von dem die Kirche lebt, die Kraft, aus der sie Nahrung und Leben erhält.
Als pilgerndes Gottesvolk ist die Kirche mit leichtem Gepäck, aber einer klaren Sendung unterwegs. Was in der Eucharistie geschieht, soll sich im Leben der Gemeinde widerspiegeln. So wie wir in Christus verbunden sind, sollen wir auch untereinander verbunden sein. So wie es Jesu Sendung war, den Willen des Vaters zu tun, soll die Kirche seine Sendung fortsetzen. An Fronleichnam wird dies besonders deutlich: Die Gemeinde ist lebendiger Zeuge, eine lebendige Monstranz, für das, was Jesus bedeutet. Und diese Botschaft tragen wir hinaus auf die Straße, mitten hinein in das Leben unserer Städte und Dörfer, in unseren Alltag.
Das pilgernde Gottesvolk ist lebendiger Zeuge für das Leben in Fülle, das in Jesus schon angebrochen ist.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern und Leserinnen einen gesegneten, stärkenden, klangvollen Fronleichnamstag.
Mit herzlichen Grüßen, Axel Bernd Kunze