Rezension: Wie einflussreich ist der Transhumanismus?

Vor einigen Jahren noch als völlig utopischer Größenwahn verspottet, ist der Transhumanismus heute zu einer ernsthaften Größe im wissenschaftlichen Gespräch geworden. Dieser arbeitet mit den sogenannten GRIN-Wissenschaften; das Akronym steht für Genetik, Robotik, Informations- und Nanotechnologie. Als kurzfristige Ziele gelten die Verlängerung der Lebenserwartung, eine Steigerung der Intelligenz sowie die Überwindung physischer und psychischer Grenzen. Die Erfolgsaussichten transhumanistischer Forschung werden weiterhin skeptisch beurteilt, dennoch besitzt dieser neue Wissenschaftszweig einen erheblichen Einfluss auf die anthropologische und technikphilosophische Debatte. Einzelne Kritiker gehen bis zum Vorwurf, beim Transhumanismus handele es sich um eine „Neoreligion“, die sich der Sprache der Wissenschaft bediene. Die anthropologischen Grenzen sollten verschoben und „posthumane“ Wesen, beispielsweise Cyborgs, Mensch-Tier-Mischwesen oder Designbabys, erschaffen werden. Am Ende transhumanistischer Ziele stehe eine Welt, in welcher der Mensch keinen Platz mehr habe.

Sammelrezension für das Themenheft „Neue Technologien – Fluch oder Segen?“ der Zeitschrift „Concilium“ zu folgenden Titeln:

Benedikt Paul Göcke, Frank Meier-Hamidi (Hg.): Designobjekt Mensch. Die Agenda des Transhumanismus auf dem Prüfstand, Freiburg i. Brsg.: Herder 2018, 532 Seiten.

Bernd Weidmann, Thomas von Woedtke (Hg.): Das menschliche Maß. Orientierungsversuche im biotechnologischen Zeitalter, Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2018, 213 Seiten.

Axel Bernd Kunze (Rez.): Selbstformung statt Selbstoptimierung, in: Concilium 55 (2019), H. 3, S. 362 – 366.

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