Im Jahr 1973 trafen sich jungsozialistische Gruppen von vier Universitäten bei einem Seminar in Saarbrücken – die Geburtsstunde der Juso-Hochschulgruppen, dem Studierendenverband der Jusos und der SPD, der mehr als vier Jahrzehnte später aus bundesweit über 80 aktiven Gruppen besteht.
(aus dem Vorwort der Herausgeber, S. 7)
Aus diesem Anlass hat der Verein Demokratie und Hochschule (VDuH), der Ehemaligenverein der Juso-Hochschulgruppen, eine Festschrift herausgebracht, in der Akteure aus allen vier Jahrzehnten von ihren Erlebnissen aus der Hochschulpolitik berichten. Die vier Blöcke des Bandes zeigen, welche Themen in den jeweiligen vier Jahrzehnten sozialdemokratischer Hochschulpolitik prägend waren:
- 1973 bis 1984: Gründungsjahrzehnt der Juso-Hochschulgruppen, „Der Streit um das Linkssein“, Feminismus
- 1985 bis 1996: „Von der Weltpolitik zur Sozialberatung“, Gründung sozialdemokratischer Studentenverbände in den neuen Bundesländern
- 1997 bis 2007: „Rot-grüner Aufbruch“, „Die Wiederkehr der Bildungspolitik“ mit PISA
- 2008 bis 2018: Studiengebührenproteste und Exzellenzdebatte
Das Verhältnis zwischen den Juso-Hochschulgruppen und ihrer Mutterpartei auf der einen, aber auch den Jungsozialisten auf der anderen Seite war nie spannungsfrei. Die Festschrift beleuchtet Erfolge und Niederlagen, Irrungen und Wirrungen linker Hochschulpolitik der vergangenen vier Jahrzehnte. Damit bietet der Band zugleich einen kaleidoskopartigen Einblick in die Themen und Befindlichkeiten der jüngeren bundesdeutschen Hochschulgeschichte und der mit ihr verbundenen studentischen Interessen – über die Beiträge hinaus visuell veranschaulicht durch Plakate, die in den Band eingestreut sind.
Philipp Breder, Mareike Reiffs, Kerstin Rothe, Mareike Strauß (Hg.): Studium, StuPa, Streik! Die Juso-Hochschulgruppen und ihre Geschichte, Marburg (Lahn): Schüren 2018, 143 Seiten.