Vorankündigung: Zerreißprobe Flüchtlingsintegration

Ein Thema wird uns auch in diesem Bundestagswahljahr beschäftigen: die Folgen des Massenzustroms an Flüchtlingen, die aus Afrika, dem Nahen Osten oder dem Balkan nach Deutschland kommen. Nicht nur politisch, auch sozialethisch hat das Thema heftige, nicht zuletzt auch emotionale Debatten ausgelöst. Die Frontlinie zwischen den verschiedenene Positionen wird durch zwei Fragen abgesteckt: Wie verhalten sich in der Migrationsethik Gesinnungs- und Verantwortungsethik zueinander? Wie werden staatsethische, menschenrechtsethische und personethische Argumente gewichtet und gegeneinander abgewogen? Mitte Januar wird in der Reihe „Theologie kontrovers“ ein Diskussionsband erscheinen, der die Konfliktlinien innerhalb der Sozialethik sichtbar machen und miteinander ins Gespräch bringen will:

Marianne Heimbach-Steins (Hg.): Zerreißprobe Flüchtlingsintegration, Freiburg i. Brsg.: Herder 2017.

Gefragt wird unter anderen: Wo stößt Gastfreundschaft an Grenzen? (Axel Bernd Kunze); Kann Religion eine Integrationsressource sein? (Daniel Bogner) oder: Hindernis oder Ressource? Die Rolle des Islams für die Integration von Flüchtlingen? (Hansjörg Schmid). Der Band der Münsteraner Sozialethiker schließt an einen Vorgängertitel „Begrenzt verantwortlich? Sozialethische Positionen in der Flüchtlingskrise“ von ihr an, der bereits 2016 erschienen ist.

Eine Inhaltsübersicht und eine Leseprobe zum neuen Band finden sich auf den Verlagsseiten:

https://www.herder.de/media/leseprobe/978-3-451-37618-4/html5.html

 

 

Themenangebote für Vorträge und Seminare

Sie suchen einen Referenten für eine Vortrags-, Seminar- oder Fortbildungsveranstaltung? – Im Folgenden finden Sie einige Themenangebote für Vorträge oder Seminare. Diese verstehen sich lediglich als Beispiele; weitere Inhalte sind nach Absprache selbstverständlich möglich. Weitere Informationen und Referenzen finden Sie in diesem Weblog unter der Seite „Vorträge“. Bei Interesse freue ich mich auf Ihre Anfrage (Honorar nach Vereinbarung). Sie erreichen mich unter Kunze-Bamberg[at]t-online.de.

Als Geschäftsführer des DFG-Projekts „Das Menschenrecht auf Bildung: Anthropologisch-ethische Grundlegung und Kriterien der politischen Umsetzung“ habe ich den Aufbau einer eigenständigen Sozialethik der Bildung intensiv begleitet. Als promovierter Sozialethiker und habilitierter Erziehungswissenschaftler beschäftige ich mich vor allem mit Fragen aus dem Feld der Bildungs-, Menschenrechts-, Politik- und Demokratieethik.

Bildung auf Weltniveau? – Globales Lernen
Die „Agenda 21“, beschlossen von den Vereinten Nationen, fordert nicht weniger als eine „Neuausrichtung der Bildung“ mit dem Ziel, ein ökologisches und ethisches Bewusstsein sowie Werte, Einstellungen, Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu schaffen, die mit einer „nachhaltigen
Entwicklung“ vereinbar sind. Wie kann Globalisierung als Bildungsaufgabe begriffen werden? Welche Rolle spielen die Bildungssysteme im Prozess der Globalisierung? Welche didaktischen Fragen stellen sich beim Globalen Lernen? Was bedeutet Globales Lernen für das Selbstverständnis von Pädagogen?

Wie sollen wir mit gesellschaftlicher Vielfalt umgehen? – Interkulturelle Pädagogik
Die Vielfalt in Kindertageseinrichtungen und Schulen ist deutlich größer geworden. Kinder aus unterschiedlichen Kulturen oder Religionen treffen aufeinander. Viele Eltern und Kinder bringen unterschiedliche Migrationserfahrungen mit. Wie können Erzieher, Pädagogen und Lehrer das interkulturelle Miteinander gestalten und Diskriminierungen vorbeugen? Wie können sie Kinder befähigen, mit kultureller Vielfalt angemessen umzugehen?

Sind Bildungsfragen Gesellschaftsfragen? – Demokratiepädagogik
Dass Bildungsfragen eine über den Bereich der Pädagogik hinausgehende Bedeutung besitzen brachte der „Altmeister“ der Didaktik, Wolfgang Klafki, auf die Formel: „Bildungsfragen sind Gesellschaftsfragen.“ Die Formel ist, wie Klafki selbst ausführt, mehrdeutig. Bildung und Erziehung helfen dem Einzelnen, seine Möglichkeiten bestmöglich zu entfalten und mitbestimmungsfähig zu werden. Wenn sich Gesellschaft beständig verändert, ist der pädagogische Anspruch auf Mitbestimmungsfähigkeit für jeden Einzelnen bildungspolitisch immer wieder einzufordern sowie in Theorie und Praxis der Pädagogik beständig neu auszulegen. Näher zu bestimmen bleibt, welche Aufgaben der Pädagogik im demokratischen Gemeinwesen zufallen und was diese für den Erhalt und die Gestaltung der Demokratie zu leisten vermag.

Ist Bildung ein Menschenrecht? – Bildungsethik und Menschenrechtsethik
Bildung ist ein Menschenrecht – so formuliert es die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948. Bildung sichert dem Einzelnen die Möglichkeit, Autor des eigenen Lebens zu sein. Gleichzeitig ist Bildung eine unverzichtbare Voraussetzung für die aktive Teilnahme am sozialen Leben. Wie weit reicht ein Recht auf Bildung? Wie kann Bildungsgerechtigkeit gesichert werden? – Gleichzeitig sind die Menschenrechte auf die Förderung durch pädagogisches Handeln angewiesen. Menschenrechtsbildung, die bereits im Kindergarten beginnen soll, ist zentraler Bestandteil einer gelebten Kultur der Menschenrechte.

Umbruch im Bildungssystem: Kompetenzen – und ihre Folgen
Unser Bildungssystem hat in den vergangenen Jahren ein neues Gesicht bekommen, heißen die Reforminstrumente PISA, Bologna-, Lissabon- oder Kopenhagenprozess. Nicht alle Umbrüche liegen dabei so offen zu Tage wie die Abschaffung des Diploms oder die Modularisierung des Studiums. Weniger auffällig und von vielen nicht hinreichend ernstgenommen, haben Veränderungen im Bildungsverständnis in Schule und Hochschule Raum gegriffen, die gesellschaftlich nicht folgenlos bleiben werden. Zwar ist der schon oft totgesagte Bildungsbegriff seit der ersten PISA-Studie vor nicht ganz fünfzehn Jahren bildungspolitisch in aller Munde; die Hauptrolle in Unterricht und Lehre spielen heute aber „Kompetenzen“.

Braucht Religion Bildung? Braucht Bildung Religion?
Unsere Gesellschaft ist pluraler geworden. Ein Ethos der Toleranz wird für das gesellschaftliche Miteinander immer wichtiger. Welche Rolle spielt dabei die Religion? Wie kann das Verhältnis zwischen Bildung und Religion pädagogisch wie ethisch verantwortlich ausgestaltet werden? Welchen Stellenwert nimmt religiöse Bildung in der öffentlichen Schule ein? Wie sollte in der öffentlichen Schule
über Religion gesprochen werden? Inwiefern kann die staatliche Schule weltanschaulich neutral sein? Welche gesellschaftliche Bedeutung besitzen religiöse Lernprozesse?

Ethische Konflikte in Pädagogik und Sozialer Arbeit
Was im neunzehnten Jahrhundert als ehrenamtliche Armenfürsorge begann, ist Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts auf dem Weg zur ambitionierten Menschenrechtsprofession. Einen entscheidenden Schritt auf diesem Weg stellt die Definition dar, auf die sich die Internationale Vereinigung der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter (IFSW) 2001 verständigte: „Soziale Arbeit ist eine Profession, die sozialen Wandel, Problemlösungen in menschlichen Beziehungen sowie die Ermächtigung und Befreiung von Menschen fördert, um ihr Wohlbefinden zu verbessern. […] Dabei sind die Prinzipien der Menschenrechte und sozialer Gerechtigkeit für die Soziale Arbeit von fundamentaler Bedeutung.“ Damit sind die zwei zentralen ethischen Prinzipien einer Berufsethik Sozialer Arbeit benannt: Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit. – Was kann eine Berufsethik Sozialer Arbeit leisten? Wie können ethische Konflikte im Team besprochen werden?

Parteien zwischen Affären und Verantwortung
Die Parteien stecken bis heute in der Krise. Zahlreiche Affären haben ihren Ruf beschädigt. Immer weniger wird ihnen zugetraut, die politischen Probleme zu lösen. Die Parteienkonzentration hat abgenommen. Die traditionellen Milieus schwinden; die Zahl der Mitglieder sinkt. – Hat sich die klassische Mitgliederpartei überlebt? Welche Funktion erfüllen Parteien? Welche Verantwortung sollten Parteien übernehmen? Wie können die Parteien kontrolliert werden? Gibt es Alternativen zu den Parteien?

Gleichgeschlechtliche Lebensformen – Und was sagt die Kirche dazu?
Papst Franziskus hat große Erwartungen geweckt, als er im Oktober 2014 in Rom eine außerordentliche Bischofssynode „zu den pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ einberief. In westlichen Ländern erhoffen sich nicht wenige, die katholische Kirche werde sich zu einer Neubeurteilung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften durchringen. Orte, an denen Homosexuelle in der Kirche bereits heute selbstbewusst ihren Glauben leben, sind die verschiedenen schwul-lesbischen Gottesdienstgemeinschaften, die seit den Neunzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts in einzelnen Städten entstanden, zumeist auf Basis einer befreiungstheologischen Orientierung. Wie können gleichgeschlechtliche Lebensformen theologisch verstanden werden? Wie können gleichgeschlechtliche Lebensformen beziehungsethisch neu verstanden werden?

… damit unser Tun nicht ins Leere läuft.
Was bietet das neue „Gotteslob“ für die Feier der Tagzeiten in der Gemeinde?
Zurückgehende Priesterzahlen und die Zusammenlegung von Pfarreien haben dazu geführt, dass der tägliche Gottesdienst in vielen Kirchen nicht mehr stattfindet. Die gemeinsame Feier der Tagzeiten am Morgen oder Abend kann einer Austrocknung des liturgischen Lebens entgegenwirken. Die Tagzeiten sind ein wichtiges öffentliches Zeugnis, das wir als Kirche der Welt schulden. Die Tagzeiten geben unserem Leben Richtung und Gleichgewicht, sie bewahren uns vor einam falschen Aktionismus. Eucharistie und Tagzeiten ergänzen sich wie zwei Säulen, auf denen das liturgische Leben einer Gemeinde aufruht. Welche Hilfen bietet das neue „Gotteslob“ an, die Tagzeiten als regelmäßige Feier ins Bewusstsein der Gemeinde zu heben?

Neue Fortbildung für Kinderpfleger und Kinderpflegerinnen

Sie kommen aus Baden-Württemberg und sind staatlich anerkannte Kinderpflegerin oder staatlich anerkannter Kinderpfleger mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung? Dann gibt es ein neues Fortbildungsangebot, das für Sie interessant sein könnte: Die Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik Weinstadt beginnt Ende Februar 2017 eine neue Fortbildung (im Umfang von 60 Stunden), mit der Sie sich für die Übernahme einer Gruppenleitung qualifizieren können.  Möglich wird dies durch eine Anpassung im Kindertagesbetreuungsgesetz, mit der das Kultusministerium auf den bestehenden Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen reagiert hat. Die Fortbildung entspricht den gesetzlichen Grundlagen nach Paragraph 7 Absatz 6 Nr. 4.2.C Kindertagesbetreuungsgesetz.

Die Fortbildung umfasst zehn Kurstage (vorwiegend samstags) und läuft vom 25. Februar 2017 bis 25. November 2017. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie ein qualifiziertes Zertifikat. Die Kosten für die Fortbildung betragen (einschließlich Verpflegung) 975 Euro.

Die Fortbildung vermittelt u. a. Kompetenzen zur Übernahme einer eigenverantwortlichen Gruppenleitung, zum Umgang mit rechtlichen Grundlagen, zur Anregung und Begleitung kindlicher Bildungsprozesse, zur Beobachtung und Dokumentation von Lern- und Entwicklungsprozessen, zur Kooperation mit Eltern und Trägern, für die Team- und Qualitätsentwicklung oder zur Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen.  Die zehn Module werden von Dozentinnen und Dozenten der Fachschule oder Referentinnen und Referenten aus der sozialpädagogischen Praxis geleitet.

Weitere Informationen finden Sie hier. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: fsp@grossheppacher-schwesternschaft.de.

Nachqualifizierungsfortbildung abgeschlossen

Der Fachkräftemangel im Bereich frühkindlicher Bildung und Erziehung ist weiterhin groß. Das überarbeitete Kindertagesbetreuungsgesetz in Baden-Württemberg ermöglicht es daher bestimmten Berufsgruppen, beispiels­weise Ergo- und Physiotherapeuten oder Kinderkrankenschwestern und Hebammen, sich für eine Tätigkeit als Pädagogische Fachkraft in einer Kindertageseinrichtung nachqualifizieren zu lassen. Dreißig Teilnehmerinnen haben im vergangenen Jahr diese Möglichkeit an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Weinstadt genutzt. Von Dezember 2015 bis November 2016 beschäftigten sie sich zum Beispiel mit den Bildungs- und Entwicklungsfeldern des Orientierungsplans, mit Interkultureller Pädagogik, Globalem Lernen und Erlebnispädagogik, mit Eingewöhnungskonzepten und Bindungstheorie oder mit Hygiene­vorschriften, die es im Kindergarten zu beachten gilt. Pädagogisch geleitet wurde die Fortbildung von Gesamtschulleiter PD Dr. Kunze. Die Referentinnen und Referenten waren Mitglieder des Kollegiums der Fachschule oder erfahrene Experten aus der sozialpädagogischen Praxis. Inzwischen hat ein neuer Fortbildungskurs zur Nachqualifizierung Pädagogischer Fachkräfte in Kindertages­einrichtungen begonnen.

Beutelsbach: Wanderweg mit langer Geschichte

Das Landgut Burg, Geburtsort des bis heute für die politische Bildungsarbeit maßgeblichen „Beutelsbacher Konsenses“, und der Ortskern von Beutelsbach im Remstal sind seit einiger Zeit durch einen Wanderweg  verbunden, der schöne Ausblicke ins Remstal bereit hält. Dabei handelt es sich um eine alte Verbindung: Bereits 1830 wurde der Weinbergsweg urkundlich erwähnt. Auf Initiative des Bündnisses für Streuobstwiesen Weinstadt ist der alte, längt zugewachsene Stäffelesweg wieder freigelegt worden. An der Freilegung des historischen Wirtschaftsweges beteiligten sich seinerzeit auch Klassen aus dem ersten Ausbildungsjahr der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Weinstadt. Gemeinsam mit ihren Klassenleitungen brachten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher in der damaligen Einführungswoche unter dem Motto „Wir bringen uns ins Spiel!“ viel Schweiß, Kraft und Ausdauer für diese Aufgabe ein. Das Projekt führte die Schülerinnen und Schüler zu Beginn ihrer Ausbildung zu einer Klassengemeinschaft zusammen. Zugleich konnten die beiden beteiligten Klassen eigene Entdeckungen in einer lange gewachsenen Kulturlandschaft sammeln. Künftig soll der Profilbereich Natur- und Umweltpädagogik weiter ausgebaut werden, beispielsweise durch den Aufbau eines „Grünen Klassenzimmers“.

„Salon Launer“ öffnet seine Türen

„Salon Launer“ nennt sich ein neues Weblog, das zur freigeistigen Auseinandersetzung einladen will. Sein Betreiber, Peter Launer,  beschreibt sein Anliegen, das er mit seinem Weblog verfolgt, folgendermaßen:

„So auch dieser Blog, der an Zeiten anknüpft, welche den Salon als Mittelpunkt des kreativen Lebens, der Vielfalt und des Neuen inmitten dem althergebrachten zu verknüpfen wusste. Daher auch der Name Salon Launer, immer gut bestückt um die Musen des Elysiums besser ertragen zu können. Gerne Bechstein, Blüthner oder Bösendorfer Imperial.

‚Diese Netzseite sammelt daher alles rund um das gesellschaftliche und politische Leben aus der Sicht eines Stuttgarter Urgesteins.‘

Leserbriefe, Kommentare zu tagespolitischen Phänome, kurz und prägnant sowie gesellschaftliche Veranstaltungen aus der bürgerlichen Restmitte werden hier gefunden.“

Den „Salon Launer“ finden Sie hier.

Bibliographie zu Karl Barth

„The Center for Barth Studies“ am Theologischen Seminar in Princeton führt online eine Bibliographie zu Neuerscheinungen über Karl Barth. Für 2016 ist auch der Band „Rote Fahnen, bunte Bänder“ (hg. v. Manfred Blänkner und Axel Bernd Kunze) gelistet worden. Unter den vorgestellten korporierten Sozialdemokraten findet sich auch Karl Barth. Die Bibliographie ist online abrufbar:

http://barth.ptsem.edu/research/new-and-forthcoming