Fachschulen zum Rechtsanspruch auf Grundschulbetreuung: BöfAE veröffentlicht „Frankfurter Appell“

BoefAE, die Bundesarbeitsgemeinschaft öffentlicher und freier Ausbildungsstätten für Erzieherinnen und Erzieher, reagiert mit einem Frankfurter Appell, der am 9. Dezember 2022 veröffentlicht wurde auf den geplanten bundesweiten Rechtsanspruch auf eine ganztägige Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern im Grundschulalter, der ab dem Schuljahr 2026/2027 greifen soll. Die Vorstandssprecherin Patricia Lammert schreibt dazu:

„Kennzeichnend für die Ganztagsbetreuung in Grundschule sind wenig vorhandene Feldforschungen und Konzepte, ungeordnete Systematisierung der Strukturen sowie teilweise sehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse.

Auch wenn die Umsetzung des Rechtsanspruchs noch weit weg wirkt, für eine Entwicklung eines bundesweiten ‚Qualitätsrahmens Ganztag‘ und die konkrete Ausgestaltung ist es fünf vor zwölf. Wir brauchen jetzt einen breiten Dialog aller Verantwortlichen. Ein Bildungskonzept für den Ganztag sowie ein Ausbildungskonzept für die Fachkräfte müssen jetzt entwickelt werden.

Fachschulen/Fachakademien sowie Berufsfachschulen blicken auf eine langjährige Erfahrung in der Qualifizierung von Fach- und Ergänzungskräften für die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern im Grundschulalter zurück.“

Der Frankfurter Appell ist im Wortlaut hier veröffentlicht:

Ein Gedanke zu “Fachschulen zum Rechtsanspruch auf Grundschulbetreuung: BöfAE veröffentlicht „Frankfurter Appell“

  1. Dieser Aufruf der BöFAE mag berechtigt sein und unterstützenswert, wenn auch nur etwas mehr das einzelne Objekt der anzugedeihenden Unterstützung, nämlich das Kind, in seiner jeweiligen Entwicklungsstufe aufgezeigt hätte.
    Ein Postulat nach ganztägiger Bildung, Betreuung und Erziehung setzt für mich voraus, daß ein breiter moralisch-ethischer Konsens in der Gesellschaft aufzufinden ist (zum Beispiel durch einen christlichen Ansatz). Davon sind wir aber bei vorherrschender gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Konstellation weiter entfernt denn je.
    Ich möchte Herrmann Nohl anführen, der meinte: <>
    Eine ganztätige Bildung, Betreuung und Erziehung impliziert für mich kein erstrebenswertes Menschenbild, es assoziiert Dressur und Indoktrination durch Fremderziehung.
    Bruno Bettelheim und Andreas Mehringer meinten: <>
    Was wollen wir den Kindern heute noch alles angedeihen lassen?
    Und noch etwas von Janusz Korczak, was ich zu dem Aufruf der BöFAE erwähnen möchte: <>
    Dies und viel mehr ist gut nachzulesen bei Andreas Mehringer: Eine Kleine Heilpädagogik, München, Basel, 1982.
    Mich jedenfalls setzt der Aufruf der BöFAE, so wie ihn Axel Bernd Kunze hier als unterstützenswert herausstellt, eher in Aufruhr und somit in Abwehrhaltung.
    Dr. Hans-Michael Tappen

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