Das Münsteraner Institut für Christliche Sozialwissenschaften (ICS) hat im Oktober seinen neuen Tätigkeitsbericht für 2021/22 vorgelegt. Zum Forschungsbereich Sozialethik der Bildung heißt es darin: „Der Schwerpunkt Sozialethik der Bildung (7) wird, mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise, zur Zeit ebenfalls v. a. auf der Ebene des Wissenstransfers bedient; Überlegungen zu Entwicklungen des außerschulischen kirchlichen Bildungsengagements stellen sich nicht zuletzt angesichts von Sparmaßnahmen der Diözesen“ (S. 9). Allerdings fällt auf, dass sich im weiteren Verlauf des Tätigkeitsberichtes kein Unterkapitel zu bildungsethischen Forschungen am Institut mehr findet. Der Schwerpunkt Sozialethik der Bildung lief seit 2006, zunächst gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, nach 2011 mit Eigenmitteln weitergeführt. Mittlerweile spielen innerhalb der sozialethischen Aufmerksamkeitsökonomie bildungsethische Fragestellungen, die nach den ersten PISA-Studien innerhalb der Disziplin zu einem eigenständigen Diskursfeld avanciert waren, gegenwärtig nur noch eine geringe Rolle.
Der ICS-Tätigkeitsbericht ist online abrufbar: