Zwischenruf: … einer Universität unwürdig

Die Leitung Universität Witten-Herdecke hat mit einem Offenen Brief eine Tagung der Initiative „Das Ich im Wir“ abgesagt. Begründung: Die Universität wolle durch auf diese Weise nicht mit der sogenannten Querdenkerszene in Verbindung gebracht werden. Untermalt wird dieser Hinweis auf den universitätseigenen Internetseiten mit einem Emblem, bei dem das Wort „Querdenker“ wie bei einem Verbotsschild rot durchgestrichen ist. Die Intention dahinter umreißt die Universität wörtlich so: „keine Verletzung geltenden Rechts, keine persönlichen Angriffe, kein Missbrauch der Universität unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit, um nachweislich widerlegten Aussagen eine Bühne zu geben.“

https://www.uni-wh.de/detailseiten/news/universitaet-wittenherdecke-gibt-der-querdenker-szene-keinen-raum-9573/

Wäre eine unwissenschaftliche und unseriöse Tagung zu erwarten gewesen? Das kann hier nicht beurteilt werden. Und darum geht es auch nicht. Denn eines lässt sich aber sagen: Unsachlichen und unfairen Äußerungen ist mit Argumentation zu begegnen, nicht mit Aktivismus. Und genau durch diese mangelnde Unterscheidung ist die Universität in Witten-Herdecke ins Straucheln geraten. Denn das verwendete Emblem straft die Worte der Universitätsleitung selbst der Lüge.

Mit einer solchen bildlichen Untermalung wird gezielt eine Gruppe Andersdenkender diffamiert, ausgegrenzt, ihrer Integrität beraubt und aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen. Wer Menschen durchstreicht, auch wenn es nur „symbolisch“ gemeint sein sollte, verhält sich unanständig. Ein solcher Stil der Auseinandersetzung verletzt nicht nur akademischen, sondern humanen Anstand und sollte einer Universität unwürdig sein.

Solche Diskursstrategien sind der Anfang einer neuen Menschenhetze, von neuen Diffamierungs- und Ausgrenzungsstrategien, wie wir sie im vergangenen Herbst und Winter im Rahmen einer freiheitsfeindlichen, die Menschenwürde verletzenden aggressiven Impfnötigungspolitik erlebt haben. Hier sage ich: Wehret den Anfängen.

Ich möchte mich im Rahmen einer Universität nicht auf diese aktivistische, an Comics erinnernde Kommunikation einlassen. Das ist alles andere als lustig. Im Gegenteil: Dieser universitäre, administrativ gesteuerte Kommunikationsstil ist Ausdruck von Dummheit und Verrohung im öffentlichen Diskurs – und eine Form der Gewaltanwendung. Wo Bildung sein sollte, tritt Aktivismus an die Stelle. Und auf Dummheit folgt am Ende Gewalt, weil gehandelt, aber nicht mehr argumentiert und über das Handeln reflektiert wird.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s