Zwischenruf: Einigkeit und Recht und Freiheit

Als Mitglied im Lassalle-Kreis korporierter Sozialdemokraten habe ich den Band „Rote Fahnen, bunte Bänder“ mitherausgegeben. Einigkeit und Recht und Freiheit – alle drei burschenschaftlichen Ideale unserer Nationalhymne sind durch die Coronapolitik in unserem Land mittlerweile schwer beschädigt worden. Wir erleben gegewärtig, wie eine affektgeleitete Politik vollends in eine der Panik und der Hetze umschlägt. Wir erleben gegenwärtig, wie unsere Wert- und Verfassungsordnung scheitert. Wir erleben den Tod des freien Subjekts. Ich kann eine solche Politik nicht mehr länger mit meinem Gewissen vereinbaren und habe daher nach achtundzwanzig Jahren Mitgliedschaft meinen Austritt aus der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands erklärt.
Die Regierungsparten gleich welcher Couleur sind an dieser Krise gescheitert. Dies muss ich leider feststellen, auch wenn ich Parteien sozialethisch grundsätzlich immer als notwendig und legitim verteidigt habe und davon auch weiterhin überzeugt bin – so wie in meiner Dissertation „Parteien zwischen Affären und Verantwortung“, die vor mehr als fünfzehn Jahren entstanden ist. Das staatsbürgerliche Engagement, wie es für Burschenschafter selbstverständlich sein sollte, muss auf andere Weise fortgeführt werden. Der Kampf um die Freiheit muss weitergehen. Denn ein Zusammenleben ohne Freiheit ist nur schwer erträglich.

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