Schlaglicht: (Kultur-)Kampf um die Freiheit

Wir erleben einen Kulturkampf – im Bildungsbereich und weit darüber hinaus. Das freie Subjekt droht durch Gruppenidentität und Kollektivzwang abgelöst zu werden. Wenn Bildung auf die äußere soziale Seite reduziert wird, läuft dies auf Anpassung an soziale Zwänge hinaus. Selbstbestimmung und Widerständigkeit des Subjekts bleiben auf der Strecke.

Vermutlich wird ein Kampf für die Freiheit von Bildung und Wissenschaft allein aus den Universitäten heraus nicht mehr erfolgreich sein können. Wir brauchen breite Bündnisse mit Wissenschaftlern aus anderen Berufen, den Aufbau gesellschaftlicher Netzwerke, die Schaffung von Gegenwelten. Wer die Freiheit robust verteidigen will, muss aus der Verteidigungsecke heraus und aktiv handlungsfähig werden. Wie kann das gelingen? Eine vielleicht noch sehr vage Idee …

Auf Konfliktfälle zu reagieren ist gut und wichtig. Es braucht aber eine Sammlungsbewegung von Wissenschaftlern, Verlegern, Medien, Lehrern, Politikern, Verbindungen …, die ein hohes Ideal von Freiheit aufrechterhalten wollen, die sich zusammenschließen, und zwar erkennbar nach außen, offen und deutlich sichtbar. Es muss deutlich werden: Wir verweigern uns den üblichen Trends. Das alles unter dem Signum der Freiheit: Bei uns kann man alles publizieren, diskutieren, vortragen … Warum nicht ein Siegel entwickeln, so wie „Bioland“!? Und damit muss der akademisch-gesellschaftliche-öffentliche Raum besetzt werden. Das muss offensiv bei Publikationsankündigungen, Tagungsvorbereitungen, auf Internetsetien etc. angegeben werden. Raus aus der Verteidigungsecke, rein in die Offensive, kampagnenfähig werden – nach den Regeln, die im politischen Geschäft gelten.

Das Klima in Bildung, Schule und Hochschule kann sich drehen, aber dann muss auch dafür offensiv gestritten werden.

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