Ein Gedanke zu “Aktuelle sozialethische Kolumne jetzt online einsehbar

  1. Leserbrief

    Axel Kunze kritisiert in seiner Kolumne zu Recht, dass bei komplexen moralischen Fragen der Spielraum durch eine radikale Gesinnungsethik zu Lasten einer rationalen, verantwortungsethischen Abwägung aller Aspekte verengt wird. Das Migrationsthema ist dafür ein sprechendes Beispiel. Der Fokus auf den „guten Willen“ ersetzt das der kontingenten und komplexen Wirklichkeit angemessene Handeln, und der Schaden ist gesetzt. Rationale Gegenstimmen werden zensiert oder stigmatisiert. Das Volk wird über Vorschriften, mangelnde Bildung, Emotionalisierung, Framing und Nudging in die jeweilige Gesinnungsethik hineingezwungen.

    Eberhard Straub schreibt auf Corona bezogen über den dabei sich immer absoluter gerierenden Staat und seine Helfershelfer: „Während der Corona-Krise ermächtigten sich mit erstaunlicher Unbefangenheit Regierungen, Medien, Wissenschaftler und die systemrelevanten Einrichtungen, die sich als staatlich begreifen, dazu, das gesamte öffentliche und private Leben ihren Vorstellungen zu unterwerfen, es zu kontrollieren, zu reglementieren, zu beaufsichtigen und zu erfassen. Die Herrschenden maßen sich an, den Staat zu einer von allen Übeln erlösenden Heilsanstalt zu erheben, die für geistige und körperliche Gesundheit zuständig ist und die früher göttliche Vorsehung durch allumfassende Organisation ersetzt. Der Staat greift weit über seine Grenzen hinaus, was ihm früher verwehrt worden war.“ Hierbei natürlich wird wieder – gesinnungsethisch verengt – die komplexe Wirklichkeit nicht wahrgenommen – oder wie Axel Kunze schreibt „die rationale Abwägung verweigert“.

    Schlimm ist darüber hinaus, dass, wer anderer Meinung ist, Gefahr läuft, als Feind markiert zu werden. Thorsten Hinz führt aus: „Täuschende Konsensangebote à la „Wir müssen reden!“ sind Aufforderungen zur Unterwerfung. Der gesunde Menschenverstand muss die Illusion aufgeben, mit der permanenten Kriegserklärung an ihn ließe sich eine Übereinkunft erzielen, und präzise die realen Spaltungen benennen, solange das noch möglich ist.“

    (HMT, München)

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