Helge Kleifeld: Archive und Demokratie. Demokratische Defizite der öffentlichen Archive im politischen System der Bundesrepublik Deutschland, Essen: akadpress 2018, 301 Seiten.
… besprochen in der aktuellen Ausgabe von AMOSinternational. Gesellschaft gerecht gestalten – Internationalen Zeitschrift für christliche Sozialethik (Jg. 13, Heft 3, S. 48):
Gerade an dieser Stelle zeigt sich der Wert der vorliegenden, gut lesbaren Arbeit, die damit auch sozial- und politikethisch interessant ist: Erstmals werden die Aufgaben, welche Archive im freiheitlich-demokratischen Rechts- und Verfassungsstaat erfüllen, einer politikwissenschaftlichen und demokratietheoretischen Beurteilung unterzogen. Das Thema ist allerdings alles andere als randständig. Angesichts veränderter Partizipationsansprüche – sowohl was ein inklusives Recht auf Information als auch ein datenschutzbezogenes Recht auf Vergessenwerden betrifft – sind die Ergebnisse durchaus brisant, wie der Verfasser selber andeutet, wenn er der eigenen Zunft eine „indifferente und zudem latent forschungsfeindliche Haltung“ (S. 217) attestiert. Und weiter: Die mangelnde Bereitschaft auf Seiten der Archive, ihre Aufgaben in einer sich wandelnden Demokratie selbstkritisch zu reflektieren, „kann als durchaus politisch gedeutet werden“ (ebd.).