Vorankündigung: Die Zukunft evangelischer Kitas gestalten

Das Comenius-Institut in Münster ist mit der Durchführung der evangelischen Bildungsberichterstattung beauftragt. Im September 2024 wurde dort der neuen evangelische Kindergartenbericht im Rahmen einer Tagung vorgestellt und diskutiert. Die Beiträge werden Anfang 2026 in einem Interpretationsband veröffentlicht werden:

Böhme, T.; Dechow, J.; Sander, A. (Hgg.): Die Zukunft evangelischer Kitas gestalten. Impulse zum aktuellen Bildungsbericht „Evangelische Tageseinrichtungen für Kinder“, Münster (Westf.): Waxmann 2026 [im Druck].

Auf fremden Seiten: „Frei bis drei“ – etwas tun gegen das unselige Ruhigstellen von Kleinkindern mit digitalen Medien!

… so eine neue Initiative des bekannten Pädagogen und Buchautors Michael Felten. Er schreibt hierzu:

„Liebe Freunde und Kollegen, werte Kinderärztinnen und Kinderärzte, Kita- und Lehrkräfte,

ich möchte etwas tun – gegen das unselige Ruhigstellen von Kleinkindern mit digitalen Medien … durch überlastete oder uninformierte Eltern.

Denn immer mehr Dreijährige spielen kaum noch, sprechen kaum, reagieren merkwürdig – so kürzlich eine führende deutsche Tageszeitung. Was das für die spätere Schulzeit bedeutet, ist klar …

Die gute Nachricht: Jede, jeder von euch arbeitet mit solchen Eltern – oder hat sie in seinem Bekanntenkreis bzw. in der Nachbarschaft.

Zwar gibt es eine Flut von Schriften und Plakaten, die Eltern für diese Problematik sensibilisieren wollen – aber zu wenig ‚griffige‘ Materialien, die Müttern und Vätern klipp und klar sagen, was auf dem Spiel steht, und nach welchen Regeln sie sich richten sollten.

Mein Flyer „Frei bis drei“ (zunächst nur auf deutsch, später auch in anderen Sprachen) könnte diese Eltern nachdenklich machen – wenn wir ihnen diesen persönlich in die Hand drücken, quasi ans Herz legen … beim Nachbarschaftstreff, im Rahmen der Sprechstunde, an Elternabenden.

Man kann den Flyer selbst ausdrucken/vervielfältigen (z.B. auf ein A4-Blatt [„2 auf 1“], dann falten, evtl. kleben & zuschneiden).


https://www.eltern-lehrer-fragen.de/.cm4all/uproc.php/0/Flyer%20Eltern%20Felten%202025%20final.pdf?cdp=a&_=19acc57e230

Auf Wunsch liefere ich auch fertige Flyer in gewünschter Menge (z.B. 50 Stück plus Porto ca. 7 €

Sicher, man könnte manches auch anders, vielleicht treffender ausdrücken: Besser als nichts ist dieser Impuls aber gewiss – zudem kann jede, jeder von euch selbst nachbessern oder mir Anregungen schicken .
Bitte streut diesen Impuls breit.in Eurem Bekannten- und Kollegenkreis.
Gebt mir gerne auch inhaltliches Echo.
Vielen Dank.

Michael Felten

Tagungsbericht: Die Zukunft evangelischer Kindertageseinrichtungen gestalten

Im September 2024 hatte das Comenius-Institut – Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft e. V. Akteure aus Kindertageseinrichtungen, Erzieherausbildung, Bildungspolitik und Fachberatung eingeladen, die Ergebnisse des aktuellen evangelischen Kindergartenberichts zu diskutieren. Axel Bernd Kunze vertrat dabei im Namen des Bundesverbands evangelischer Ausbildungsstätten für Sozialpädagogik (BeA) die Ausbildungsseite. Die CI-Informationen berichten in Ausgabe 2/2024 (Seite 12) über die Tagung; ein Tagungsband ist in Vorbereitung.

Buchtipp zum Advent: Nikolaus von Myra

Der Advent steht vor der Tür – und damit auch der Nikolaustag. Nikolaus zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Heiligen. Doch was wir kennen, sind vor allem die liebevollen Legenden, die über ihn erzählt werden. Andreas von Kreta und Johannes vom Studitenkloster in Konstantinopel überliefern, dass Nikolaus am Konzil von Nizäa teilgenommen habe, das sich in diesem Jahr zum tausendsiebenhundertsten Male jährt. Die Reise des Papstes in dieser Woche, die ihn u. a. in die Türkei und in das heutige Iznik, das frühere Nizäa, führt, lenkt noch einmal das Interesse auf dieses Jubiläum. Nikolaus zählte im Bilderstreit theologisch zu den deutlichen Befürwortern der Ikonenverehrung.

Der Münchner Philosoph und Theologie Thomas Schumacher erschließt in seinem Band das geschichtliche Wissen über über den heiligen Bischof von Myra, sofern dieses noch für uns greifbar ist, sowie die Entwicklung der Nikolausverehrung. Nicht zuletzt die Translation seiner Reliquien im Jahre 1087 nach Bari förderte die Nikolausverehrung im westlichen Europa. Im Übergang zur Neuzeit wurde die religiöse Verehrung des heiligen Nikolaus deutlich zurückgedrängt: im Protestantismus als katholisierend teilweise sogar verboten, in der Gegenreformation verdrängt durch die Förderung anderer Heiliger. Doch mit der Aufklärung kamen die bis heute beliebten Nikolausbräuche wieder auf, wenn auch mit dem Signum einer zeittypischen Pädagogisierung. Mittlerweile steht der Nikolaustag sogar in der evangelischen Agende.

Nikolaus galt „als Himmelsbürger und Erdenbürger gleichermaßen“ (S. 9) und wurde verehrt, wie Schumacher herausarbeitet, da er bereits zu Lebzeiten als von himmlischer Verklärung ganz durchdrungen galt. Wenig ist aus dem Leben des Heiligen historisch greifbar, doch seine Person real, auch seine Konzilsteilnahme ist nicht gesichert. Dass Nikolaus dennoch kein fiktiver Heiliger gewesen sei, ist für Schumacher aus der schnell einsetzenden Verehrung und der Bewahrung seines Grabes ablesbar.

Wer jenseits der üblichen Adventsbücher zu Legenden und Brauchtum des heiligen Nikolaus, kirchengeschichtlich-theologischen Hintergrund über den prominenten Heiligen sucht, sollte zu Schumachers Werk greifen, das gut lesbar und leicht verständlich geschrieben ist.

Thomas Schumacher: Der heilige Nikolaus. Bischof von Myra. Annäherungen aus Geschichte, Legenden, und Theologie, München: Pneuma 2018, 136 Seiten.

https://www.pneuma-verlag.de/

Veranstaltungsbericht: Knietzsche – der kleinste Philosoph der Welt

Ich freue mich sehr, heute Anja von Kampen hier bei uns in der Fachschule begrüßen zu können.

  • Sie ist Autorin, Medienpädagogin und Produzentin
  • Sie produziert Dokumentar-, Werbe- und Animationsfilme.
  • Sie hat viele Preise gewonnen, u. a. zweimal den Bildungsmedienpreis „digita“ oder den  „Pädagogischen Medienpreis“.

Vor allem aber: Sie ist „Mutter“ von „Knietzsche, dem kleinsten Philosophen der Welt“.

  • Knietzsche wurde 2012 geboren.
  • Mittlerweile gibt es über achtzig Animationsfilme mit Knietzsche und Übersetzungen in mehr als sieben Sprachen.
  • Es gibt nicht nur Filme, sondern auch Sachbücher, Apps, Kinderkrimis– und: Minibücher. Erinnern Sie sich? Im vergangenen Jahr wurde das kleine Büchlein über Kinderkrebs verteilt.

Was macht Knietzsche so besonders? Knietzsche spricht mit Kindern über schwierige Themen wie Mobbing und Angst, Freundschaft und Glück, Krankheit und Demenz, Trauer oder Tod. Themen also, über die es auch Erwachsenen oft schwer genug fällt zu sprechen.

Anja von Kampen ist mittlerweile mit ihrem Philosophen Knietzsche weltweit unterwegs, etwa zu Buchmessen auf Taiwan oder in Indonesien. Umso mehr freue ich mich, dass wir Anja von Kampen und Knietzsche heute hier bei uns begrüßen können: live und in Farbe.

Knietzsche kann das alles nicht allein. Daher gibt es auch einen Verein namens Knietzsche Herzensbildung e. V. Der Verein setzt sich dafür ein, Kindern Wissen über „große“ Themen zu vermitteln und Kinder stark und widerstandsfähig zu machen sowie Werteerziehung und emotionale Bildung zu fördern:

  • … damit Kinder in einer Welt zunehmender Unsicherheit und Unübersichtlichkeit gut groß und stark werden können.
  • … zugleich braucht eine Gesellschaft Herzensbildung, wenn Mitgefühl und Menschlichkeit engagiert gelebt werden sollen.

Es sind Themen, die auch in Ihrer Ausbildung eine Rolle spielen. Heute geht es darum, wie Sie Knietzsche als Kollegen in ihre erzieherische Arbeit einbinden können.

Und ich kann mir dafür keine bessere Expertin vorstellen als Anja von Kampen, die ich das erste Mal bei einer Veranstaltung im Stuttgarter Hospitalhof erleben durfte. Und ich denke, ich verspreche nicht zu viel, wenn ich sage: Wir dürfen uns auf einen spannenden, energiegeladenen, anregenden vor Engagement sprühenden, begeisternden Nachmittag freuen. Und: Bringen Sie sich dabei ebenfalls gern aktiv ein mit Ihren Ideen, Ihren Fragen und Ihrer Begeisterung. In diesem Sinne: Noch einmal herzlich willkommen an Anja von Kampen. Und uns allen viel Freude und viel Begeisterung!

https://www.knietzsche.com/

https://www.planet-schule.de/schwerpunkt/knietzsche-der-kleinste-philosoph-der-welt/hintergrund-648.html

Deutscher Schulbuchpreis 2025: Ehrung für Matthias Burchardt und Ralf Lankau

Am 20. Juni 2025 wurden die beiden Pädagogen Matthias Burchardt und Ralf Lankau mit dem Deutschen Schulbuchpreis 2025 geehrt. Die Dokumentation der Ehrung findet sich hier:

http://deutscher-schulbuchpreis.de/wp-content/uploads/2025/10/Preisverleihung-Deutscher-Schulbuchpreis-2025.pdf

Neuerscheinung: Sich nicht an Kleinigkeiten aufhängen

Der sechste Sonntag im Jahreskreis fällt in diesem Jahr auf den sogenannten Tulpensonntag, den Karnevals- oder Faschingssonntag vor Beginn der Österlichen Bußzeit. Karnevals- oder Faschingsumzüge, Masken und Kostümierungen gehören zum beliebten Brauchtum an den Tagen vor Aschermittwoch. Auch wenn die Liturgie grundsätzlich keinen Karneval oder Fasching kennt, hat dieser Sonntag in einigen Gemeinden ein eigenes Gepräge, beispielsweise durch gereimte Büttenpredigten oder die Segnung von Fastnachtsgebäck. Die Leseordnung am heutigen sechsten Sonntag im Jahreskreis setzt die Bergpredigt fort, aus der Abschnitte bereits an den zwei vorangegangenen Sonntagen gelesen wurde. Indem der Evangelist Matthäus für Jesu Rede einen Berg wählt, knüpft er typologisch an den Berg Sinai an, wo Mose das Gesetz empfangen hat. Die Bergpredigt stellt Lehrsätze Jesu zusammen, mit denen er den in der Tora – den ersten Büchern der Bibel – offenbarten Willen Gottes auslegt.

Axel Bernd Kunze: Sich nicht an Kleinigkeiten aufhängen [Lesejahr A. 6. Sonntag im Jahreskreis], in: WortGottesFeiern an allen Sonn- und Feiertagen 23 (2026), H. 1, S. 145 – 160.

Tagung: Berufseinstieg Pädagogischer Fachkräfte

Am19./20. November 2025 fand in der Robert-Bosch-Stiftung in Berlin der Bundeskongress 2025 der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) statt. Die zwei Tage drehten sich um das Thema: Gut begonnen, halb gewonnen? Berufseinstieg und Verbleib von Fachkräften in der Frühen Bildung.

Axel Bernd Kunze, Privatdozent für Erziehungswissenschaft an der Universität Bonn und Mitglied im Vorstand des Bundesverbands evangelischer Aubildungsstätten für Sozialpädagogik (BeA)  war für den Verband an einer Talkrunde zum Thema Berufseinstieg in der KiTa aktiv auf dem Podium dabei. Der BeA fordert, die Kompetenz der Fachschulen künftig stärker für die Berufseinstiegsphase zu nutzen.

Die  Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) verfolgt das Ziel, die Kita bzw. die Elementarpädagogik als Basis des Bildungssystems zu stärken.