Leserbrief: Wissenschaftsfreiheit und Corona

Die Wochenzeitung „Die Tagespost“ hat den folgenden Leserbrief in ihrer Ausgabe vom 15. Februar 2024 (Nr. 7/2024, S. 32) veröffentlicht:

Freiheitsfeindlichen Geist geehrt

Wie die Tagespost im Beitrag „Die gecancelte Universität“ (Deutsche Tagespost vom 8. Februar 2024) berichtet, wurde der frühere Präsident des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), Bernhard Kempen, mit dem Positivpreis für Wissenschaftsfreiheit geehrt. Eine „Cancel Culture“ ist auch hierzulande nicht mehr zu übersehen. Seinem eigenen Verband bescheinigt Kempen, hingegen wichtige Akzente hiergegen gesetzt zu haben.

Bemerkenswerte Akzente hat der Verband allerdings auch 2021 und 2022 gesetzt und mit seinen damaligen Auszeichnungen zum „Hochschullehrer des Jahres“ sehr deutlich die regierungsamtliche Linie einer freiheitsfeindlichen Coronapolitik gestützt. Zu den Grundrechtseingriffen, etwa in die körperliche Unversehrtheit, die Wissenschafts- oder Berufsausübungsfreiheit, von denen auch zahlreiche Wissenschaftler betroffen waren, hat der DHV hingegen geschwiegen. Für diese Verbandspolitik trägt Kempen als langjähriger Präsident eines hochschulpolitischen Spitzenverbandes maßgeblich die politische Verantwortung.

Und so hinterlässt die Preisvergabe des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit mehr als einen schalen Nachgeschmack. Wer angesichts einer zunehmenden Polarisierung, Politisierung, Moralisierung und Emotionalisierung die Wissenschaftsfreiheit robust verteidigen will, sollte auf einem substantiellen Freiheitsverständnis bestehen und die Unteilbarkeit der Grundrechte verteidigen. 2022 rief die Vorsitzende des Netzwerkes, Sandra Kostner, in einem Aufsatz noch alle Befürworter dieser Coronapolitik dazu auf, sich zu fragen, „ob sie wollten, dass andere darüber bestimmen können, welche pharmakologischen Substanzen sie ihrem Körper zuführen. Denn es könnte der Tag kommen, an dem es um Substanzen geht, die sie nicht verabreicht bekommen möchten. Der Geist, der das ermöglicht, ist aus der Flasche. Es ist an uns, ihn dort wieder hineinzubekommen und als Lehre aus den Pandemiejahren künftig darauf zu achten, dass er nicht mehr entweichen kann.“ Dieser Geist ist nun eines Freiheitspreises würdig. Die Opfer einer freiheitsfeindlichen Coronapolitik sind hingegen vergessen.

Privatdozent Dr. Axel Bernd Kunze

Ankündigung: Jahrbuch Wissenschaftsfreiheit

2024 erscheint erstmalig im Verlag Duncker und Humblot das neue Jahrbuch Wissenschaftsfreiheit:

„Das Jahrbuch Wissenschaftsfreiheit thematisiert in erster Linie entsprechend der Zielsetzung des Herausgebers Herausforderungen und Bedrohungen die Wissenschaftsfreiheit betreffend. Darin erschöpft sich die Zielsetzung des Jahrbuchs aber nicht. Es möchte der leider auch im wissenschaftlichen Bereich verbreiteten »Cancel-Culture« entgegenwirken, indem es Beiträgen und Thesen Raum lässt, die nicht wegen ihrer inhaltlichen Qualität, sondern wegen ihrer Thematik oder wegen ihrer Aussagen Schwierigkeiten haben, veröffentlicht zu werden. Dazu zählen so unterschiedliche Themenfelder wie der Islam (dabei insbesondere das Kopftuch), die Energiepolitik, Gender, Diskriminierung oder Rassismus. Sie alle eint, dass aus Furcht vor Angriffen viele Verlage die Themen meiden oder zumindest darauf achten, dass bestimmte Thesen entschärft werden. Der Herausgeber sieht darin ein gravierendes Problem für die Wissenschaftsfreiheit, aber auch für die Wissenschaft insgesamt. Das Jahrbuch soll so eine freie Debatte über die Themen fördern.“ (aus der Verlagsankündigung)

Redaktion: Prof. Dr. Christian F. Majer (Ludwigsburg)

Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Bernd Ahrbeck, Prof. Dr. Ronald G. Asch, Prof. Dr. Wolfgang Baumann, Prof. Dr. Josef Bayer, Associate Prof. Dr. Jan Dochhorn, Prof. Dr. Ole Döring, Prof. Dr. Agnes Imhof, Dr. Michael Kanther, PD Dr. Axel Bernd Kunze, Prof. Dr. Rainer Lenz, Prof. Dr. Markus Meier, Prof. Dr. Axel Meyer, Prof. Dr. Holm Putzke, Prof. Dr. Tobias Reichhardt, Prof. Dr. Uwe Saint-Mont, Prof. Dr. Hanns-Christian Salger, Prof. Dr. Achilles Skordas, Prof. Dr. Carola Freiin v. Villiez, Dr. Johannes Weberling.

Weitere Informationen:

https://www.duncker-humblot.de/zeitschrift/jahrbuch-wissenschaftsfreiheit-jwf-31/?page_id=0

Jahresrückblick: Sozialethische Veröffentlichungen aus dem Jahr 2023

Ausgewählte Veröffentlichungen (ohne Rezensionen oder Zeitungsbeiträge):

Sozialethische Grundlagenfragen

Kunze, Axel Bernd: Vorsehung neu denken: Klugheit – Freiheit – Intention, in: Concilium, 2023/59/3, S. 342 – 347.

Kunze, Axel Bernd: Freundschaft und Lebensbund – aus dem Tagungsband Würzburg 2022, in: Arbeitskreis der Studentenhistoriker (Hg.): online unter https://studentenhistoriker.eu/juedische-korporierte-der-akst-benoetigt-ihre-unterstuetzung/.

Politische Ethik

Bocksch, Mechthildis; Kunze, Axel Bernd (Red.): Dezentrales Gedenken 2022 aus Anlass des 9. November 1938. Bamberg 2023.

Bocksch, Mechthildis; Kunze, Axel Bernd (Red.): Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Bamberg 2023.

Dik, Oleg; Dochhorn, Jan; Kunze, Axel Bernd: Menschenwürde im Intensivstaat? Theologische Reflexionen zur Coronakrise. Regensburg 2023.

Kunze, Axel Bernd: Intensivstaat und zivilgesellschaftliche Staatsbedürftigkeit. Sozial- und freiheitsethische Betrachtungen zum Staatsverständnis (nicht nur) in Coronazeiten, in: Dik, Oleg; Dochhorn, Jan; Kunze, Axel Bernd: Menschenwüde im Intensivstaat? Theologische Reflexionen zur Coronakrise. Regensburg 2023, S. 219 – 258.

Kunze, Axel Bernd: Mahnmal für den Bamberger Widerstand: Stauffenberg und zwei Korporierte, in: Arbeitskreis der Studentenhistoriker (Hg.): online unter https://studentenhistoriker.eu/mahnmal-des-bamberger-widerstands-stauffenberg-und-zwei-korporierte/.

Kunze, Axel Bernd: Über Freiheit und Zivilcourage, in: Arbeitskreis der Studentenhistoriker (Hg.): online unter https://studentenhistoriker.eu/ueber-freiheit-und-zivilcourage/ [Druckfassung in Vorbereitung].

Kunze, Axel Bernd: 17. Mai 1933, Dachau – zum 90. Todestag des Wirceburgers Willy Aron, in: Arbeitskreis der Studentenhistoriker (Hg.): online unter https://studentenhistoriker.eu/17-mai-1933-90-todestag-willy-aron/ [Druckfassung in Vorbereitung].

Wirtschaftsethik und Sozialpolitik

Kunze, Axel Bernd (Mithg.): Denk doch mal. Onlinemagazin für Arbeit – Bildung – Gesellschaft. München 2022, Haben wir die richtigen Angebote in der Weiterbildung?, 2023/-/2; Die Forderungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes zur Bildungspolitik von 1972, 2023/-/1.

Kunze, Axel Bernd: Arbeitsfeld Erzieherausbildung. Bildungs- und berufspolitische Entwicklungen im Kontext sozialpädagogischer Ausbildungsgänge, in: Kunze, Axel Bernd; Püttmann, Carsten: Gelingende Erziehung reflektiert praktizieren. Wesel 2023, S. 16 – 20.

Kunze, Axel Bernd: Auslandspraktika in der Erzieherausbildung, in: Kunze, Axel Bernd; Püttmann, Carsten: Gelingende Erziehung reflektiert praktizieren. Wesel 2023, S. 54 – 56.

Medizinethik und Gesundheitswesen

Bergmann, Ralf; Brenner, Andreas; Burchardt, Matthias; Dochorn, Jan; Döring, Ole; Esfeld, Michael; Frahm, Johannes; Gierhake, Kathrin; Göttman, Frank; Guérot, Ulrike; Harzheim, Lothar; Hentschel, Martina; Hiller, Detlef; Hörmann, Georg; Kostner, Sandra; Kotchoubey, Boris; Kroy, Klaus; Kunze, Axel Bernd; Lamm, Norbert; Lavecchia, Salvatore; Lehmann, Christian; Lehnert, Christian; Luft, Stefan; Mézes, Christian; Morawetz, Klaus; Reiner, Günter; Riedenauer, Markus; Schüffel, Wolfram; Schwachtje, Jens; Schwaetzer, Harald; Stahl, Henrieke; Ullrich, Henrik; Weber, Reinhard; Winkler, Martin: Offizielle Kirchenzeitung stoppt Corona-kritischen Bericht, in: Tichys Einblick, 2023/-/21.10., online unter https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/offizielle-kirchenzeitung-stoppt-corona-kritischen-bericht/.

Dik, Oleg; Dochhorn, Jan; Kunze, Axel Bernd: Vorwort, in: Dik, Oleg; Dochhorn, Jan; Kunze, Axel Bernd: Menschenwüde im Intensivstaat? Theologische Reflexionen zur Coronakrise. Regensburg 2023, S. 7 – 10.

Ethik der Lebensformen

Kunze, Axel Bernd: Impulsvortrag Gendersprache, in: Arbeitskreis Stadt und Gesellschaft (Hg.): Arbeitskreis Stadt & Gesellschaft. Essen (Ruhr) 2023, S. 10 – 13.

Kunze, Axel Bernd: Erfahrungen – Einstellungen – Emotionen, in: Concilium, 2023/59/1, S. 115 – 119.

Bildung, Wissensgesellschaft, Medien, Kultur

Bank, Volker; Barben Jürg; Bender, Peter; Bossard, Carl; Breithausen, Jutta; Büchter-Römer, Ute; Damberger, Thomas; Dammer, Karl-Heinz; Fuchs, Thomas; Glöckler, Michaela; Grebe-Ellis, Johannes; Hackl, Bernhard; Herchert, Gaby; Hungerbühler, Norbert; Jongebloed, Hans-Carl; Kaenders, Rainer; Kissling, Beat; Klein, Hans Peter; Krautz, Jochen;  Kübler, Hans-Dieter; Kunze, Axel Bernd; Ladenthin, Volker; Lankau, Ralf; Möller, Christoph; Rekus, Jürgen; Reuter, Ingo; Rittelmeyer, Christian; Rodens, Klaus; Rostalski, Frauke; Sonar, Thomas; Spitzer, Manfred; Teuchert-Noodt, Gertraud; Türcke, Christoph; Wegner, Anke; Weiss, Ysette; Wittmann, Erich Ch.; Zierer, Klaus: Wissenschaftler fordern Moratorium der Digitalisierung in KITAs und Schulen, in: Gesellschaft für Bildung und Wissen (Hg.): online unter https://die-pädagogische-wende.de/wp-content/uploads/2023/11/moratorium_pub_17nov23.pdf [17. November 2023].

Kunze, Axel Bernd; Püttmann, Carsten: Gelingende Erziehung reflektiert praktizieren. Wesel 2023 [zugleich Onlineausgabe unter: https://www.beaonline.de/2023/06/sonderheft-2023-der-zeitschrift-paedagogikunterricht/].

Kunze, Axel Bernd (Wiss. Beirat): Pädagogikunterricht. Wesel 2023, Interkulturelle Bildung in Zeiten des Integrationsparadoxes, 2023/43/1; Fachlichkeit als Anspruch, 2023/43/2-3; EduKItion. Pädagogik im Zeitalter der KI, 2023/43/4; Unterrichten an Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik, 2023/43/Sonderheft.

Kunze, Axel Bernd: Gesprächsstörungen. Eine sozial- und bildungsethische Ursachensuche im Angesicht der Coronakrise, in: Dik, Oleg; Dochhorn, Jan; Kunze, Axel Bernd: Menschenwürde im Intensivstaat? Theologische Reflexionen zur Coronakrise. Regensburg 2023, S. 17 – 59.

Kunze, Axel Bernd: Für alle, die sich noch weiter informieren wollen, in: Kunze, Axel Bernd; Püttmann, Carsten: Gelingende Erziehung reflektiert praktizieren. Wesel 2023, S. 30 f.

Kunze, Axel Bernd: Gestörte Kommunkation. Eine bildungsethische Spurensuche in flüchtigen Zeiten, in: Kuypers, Harald (Hg.): Pädagogisch Handeln. Festschrift für Prof. Dr. Volker Ladenthin. Bonn 2023, S. 119 – 129.

Kunze, Axel Bernd: Schule braucht pädagogisches Verständnis. Reflexionen nach mehr als zwei Coronajahren, in: Lankau, Ralf (Hg.): Unterricht in Präsenz und Distanz. Lehren aus der Pandemie. Weinheim/Basel 2023, S. 81 – 95.

Kunze, Axel Bernd: Freundschaft und Lebensbund, in: Sebastian Sigler (Hg.): Die Vorträge der 82. deutschen Studentenhistorikertagung Würzburg 2022. München 2023, S. 360 – 364.

Kunze, Axel Bernd: Vorstellung des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit, in: Arbeitskreis Stadt und Gesellschaft (Hg.): Arbeitskreis Stadt & Gesellschaft. Essen (Ruhr) 2023, S. 9 f.

Kunze, Axel Bernd: Die Bibel bildet, in: Concilium, 2023/59/5, S. 604 – 609.

Kunze, Axel Bernd: Pädagogische Herausforderungen in einer heterogener werdenden Gesellschaft, in: Glaube + Erziehung. Zeitschrift für christliche Erziehung, 2023/75/1, S. 7 f.

Kunze, Axel Bernd: Ethische Anfragen an schulisches Handeln, in: Glaube + Erziehung. Zeitschrift für christliche Erziehung, 2023/75/2, S. 14 f.

Kunze, Axel Bernd: Die Tugend der Mäßigung – bildungsethische Gedanken zu einer pädagogischen Ethik des Digitalen, in: Glaube + Erziehung, 2023/75/3, S. 6 f.

Kunze, Axel Bernd: Der Lehrerberuf als Menschenrechtsprofession, in: Glaube + Erziehung. Zeitschrift für christliche Erziehung, 2023/75/4, S. 8 f.

Kunze, Axel Bernd: Personal gestaltet und erfahren. Anmerkungen zur schulischen Lehrkunst aus bildungsethischer Perspektive – (nicht allein) in digitalen Zeiten, in: Pädagogische Rundschau, 2023/77/6, S. 735 – 750.

Kunze, Axel Bernd: Pädagogisches Neusprech. Zur Kritik aktueller Leitbegriffe, in: Profil. Das Magazin für Gymnasium und Gesellschaft, 2023/-/12, S. 38 – 40.

Sigler, Sebastian (Hg.); Kunze, Axel Bernd u. a. (Berater): Die Vorträge der 82. deutschen Studentenhistorikertagung Würzburg 2022. München 2023.

Kirche und Gesellschaft sowie Religionssoziologie

Kunze, Axel Bernd: Herausgeforderter und heilender Glaube, in: Concilium, 2023/59/4, S. 474 – 479.

Kunze, Axel Bernd: Im Überschwang der Liebe (Mt 5, 38 – 48), in: Der Prediger und Katechet, 2023/162/2, S. 161 – 163.

Kunze, Axel Bernd: Abschied und Neubeginn (Joh 14, 15 – 21), in: Der Prediger und Katechet, 2023/162/5, S. 343 – 345.

Kunze, Axel Bernd: Der Theologe auf dem Papstthron, in: tabularasa. Zeitschrift für Gesellschaft und Kultur, 2023/-/01.01., online unter https://www.tabularasamagazin.de/der-theologe-auf-dem-papstthron/.

Kunze, Axel Bernd: In memoriam Papst em. Benedikt XVI. +, in: Arbeitskreis der Studentenhistoriker (Hg.): online unter https://studentenhistoriker.eu/in-memoriam-papst-em-benedikt-xvi-%e2%80%a0/.

Geschichte des Sozialkatholizismus

Kunze, Axel Bernd: Eine Art theologischer Landkarte, in: Concilium, 2023/59/2, S. 249 – 253.

Jahresrückblick: Literatur zur Kindheitspädagogik aus dem Jahr 2023

Sammelwerke:

Kunze, A. B., & Püttmann, C. (Red.) (2023): Gelingende Erziehung reflektiert praktizieren (Pädagogikunterricht. Sonderheft Unterrichten an Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik). Verband der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen.

Zeitschriftenartikel:

Kunze, A. B. (2023). Arbeitsfeld Erzieherausbildung. Bildungs- und berufspolitische Entwicklungen im Kontext sozialpädagogischer Ausbildungsgänge. Pädagogikunterricht, 2023(Sonderheft), 16-20.

Kunze, A. B. (2023). Auslandspraktika in der Erzieherausbildung. Pädagogikunterricht, 2023(Sonderheft), 54-56.

Kunze, A. B. (2023). Für alle, die sich noch weiter informieren möchten. Pädagogikunterricht, 2023(Sonderheft), 30-31.

Kunze, A. B. (2023). Baden-Württemberg. Forum. Nachrichten aus dem Bundesverband evangelischer Ausbildungsstätten für Sozialpädagogik, 2023/24, [1-3].

Kunze, A. B. (2023). Kindertagespflege für Professionals. Pilotprojekt mit Kreisjugendamt und Ludwig-Schlaich-Akademie. Einblicke in die Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik Weinstadt, 2023(Schuljahr 2022/23), 3.

Kunze, A. B. (2023). Naturpädagogik steht im Mittelpunkt – Neues Kompetenzprofil übergeben. Ergänzend zum religionspädagogischen Profil wird der Schwerpunkt Naturpädagogik Querschnittsthema. Eckstein, 2023(75), 5.

Kunze, A. B. (2023). Die Kinderstiftung Funke stellt sich vor. Geschäftsführererin Julia Funke referierte über Kinderarmut und Projekte, welche die Kinderstiftung unterstützt. Eckstein, 2023(74), 5.

Kunze, A. B. (2023). Was machte eine Ombudsstelle? Melanie Staimer stellt die Ombudschaft in der Jugendhilfe vor. PiA-Auszubildende diskutieren reale Fälle. Eckstein, 2023(74), 5.

Kunze, A. B. (2023). Kita-Krise. Die Welt, 2023(156), 8.

Sonstiges:

Bank, V.; Barben J.; Bender, P.; Bossard, C.; Breithausen, J.; Büchter-Römer, U.; Damberger, T.; Dammer, K.-H.; Fuchs, T.; Glöckler, M.; Grebe-Ellis, J.; Hackl, B.; Herchert, G.; Hungerbühler, N.; Jongebloed, H.-C.; Kaenders, R.; Kissling, B.; Klein, H.-P.; Krautz, J.;  Kübler, H.-D.; Kunze, A. B.; Ladenthin, V.; Lankau, R.; Möller, C.; Rekus, J.; Reuter, I.; Rittelmeyer, C.; Rodens, K.; Rostalski, F.; Sonar, T.; Spitzer, M.; Teuchert-Noodt, G.; Türcke, C.; Wegner, A.; Weiss, Y.; Wittmann, E. C.; Zierer, K. (2023). Wissenschaftler fordern Moratorium der Digitalisierung in KITAs und Schulen. URL: https://die-pädagogische-wende.de/wp-content/uploads/2023/11/moratorium_pub_17nov23.pdf.

Kunze, A. B. (2023). Unterrichten an Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik. URL: https://www.beaonline.de/2023/06/sonderheft-2023-der-zeitschrift-paedagogikunterricht/.

Kunze, A. B. (2023). Rezension: 25 Berufe, die die Welt besser machen?. URL: https://bildung-und-ethik.com/2023/12/20/rezension-25-berufe-die-die-welt-besser-machen/.

Kunze, A. B. (2023). Musikalische Elementarbildung: Wichtig für die gesamte Bildungsbiographie … URL: https://bildung-und-ethik.com/2023/10/19/musikalische-elementarbildung-wichtig-fur-die-gesamte-bildungsbiographie/.

Kunze, A. B. (2023). Grußwort: Bildung, Erziehung und Betreuung „selber denken“. URL: https://bildung-und-ethik.com/2023/07/20/gruswort-erziehung-bildung-und-betreuung-selber-denken/.

Replik: Gesellschaft für Bildung und Wissen antwortet auf Kritik am „Moratorium der Digitalisierung in KiTas und Schulen“

„Auf der Website der Gesellschaft für Bildung und Wissen ist eine Forderung nach einem Moratorium der Digitalisierung in KITAs und Schulen formuliert. Aktueller Anlass dieser Forderung dürfte die Entscheidung der schwedischen Regierung sein, den Tablet-Einsatz in Schulen der Primarstufe zu stoppen. Hintergrund sind Ergebnisse, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Karolinska-Instituts vorgelegt haben. […] Auf diese Positionierung hat Hans-Jürgen Elschenbroich (E.), Mathematiker und Informatiker, im journal des Verbandes zur Förderung des Mint-Unterrichtes (MNU) in der Rubrik „MNU-Standpunkt“ reagiert.“

Die Replik der Gesellschaft für Bildung und Wissen auf Hans-Jürgen Elschenbroich lesen Sie hier:

Zwischenruf: Aufarbeitung der Coronapolitik und Aussöhnung bleiben weiterhin notwendig

Bis heute verweigern sich die Funktionseliten unseres Landes der Aufarbeitung einer grundrechts- und freieitsfeindlichen Coronapolitik, die weiterhin unser Zusammenleben spaltet. Die Diskussion um die Preisverleihung des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit an den ehemaligen Präsidenten des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, ist nur ein Beispiel hierfür. Ein kleiner Lichtblick kommt nun aus der Nordkirche und ein notwendiges Eingeständnis: Bischof Jeremias spricht öffentlich davon, dass „wir als Kirche schuldig geworden seien“. Dies ist ein anderes Zeichen als jenes, einen hochschulpolitischen Hauptakteur dieser desaströsen Coronapolitik mit einem Freiheitspreis auzuzeichnen.

Die Haltung gegenüber der damaligen Coronapolitik dürfte ein (nicht der einzige) Grund für den Niedergang der Kirchen sein, den wir gegenwärtig erleben. Ein trauriger Tiefpunkt und eine geistliche Bankrotterklärung waren die 2G-Gottesdienste an Weihnachten 2021. Im neuen Band „Menschenwürde im Intensivstaat?“ (Regensburg 2023) heißt es „Später waren es dann beispielsweise Gottesdienste unter 2G-Regeln, die gerade kirchentreue Gläubige vor den Kopf gestoßen haben. Dieser kirchliche Kern wird nicht aktivistisch lautstark austreten, sondern sich schleichend zurückziehen.“ Als Gesprächspartner für einen differenzierten und verantwortlichen Umgang mit den Wertkonflikten der Coronajahre sind die Kirchen seinerzeit nahezu vollständig ausgefallen, von wenigen persönlichen Ausnahmen abgesehen. Der Niedergang der Kirchen für unser Land und seine geistigen Orientierungswerte wird uns noch bitter auf die Füße fallen wird. Der autoritäre, biopolitische Neokollektivismus einer Coronapolitik „ohne rote Linien“ war ein Vorgeschmack, welch geistiger Klimawandel ins Haus stehen könnte. Noch schlimmer, wenn eine solche Politik auch noch mit Freiheitspreisen gewürdigt wird.

Dabei geht es nicht um die persönliche Schuld des Preisträgers, die er mit seinem Beichtvater ausmachen muss. Es geht um die politische Verantwortung eines langjährigen Funktionärs eines hochschulpolitischen Spitzenverbandes, von dem Kollegen, die coronapolitisch gravierenden Grundrechtseingriffen und berufliche Nachteile erfahren haben, keinerlei Unterstützung zu erwarten hatten. Dies bleibt für einen Berufsverband ein Armutszeugnis. Und über diese politische Verantwortung muss öffentlich diskutiert werden. Sie ist im Falle Kempens so groß, dass sich die Auszeichnung mit einem Freiheitspreis verbietet. Eine Aufarbeitung dieser Coronapolitik und ein Prozess öffentlicher Aussöhnung bleiben notwendig. Das Eingeständnis des Bischofs der Nordkirche ist ein erster kleiner Schritt dorthin.

Christliches Forum: Kritik an Preis des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit für ehemaligen DHV-Präsidenten Kempen

Kritik an einer solchen Preispolitik, wie das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit sie betreibt, bleibt dringend notwendig, da wir nicht über Vergangenes reden, sondern über eine autoritäre, anmaßende Gesundheitspolitik, die brennend aktuell ist. Mit der Annahme des WHO-Vertrages, die wohl im Mai bevorsteht, wird die Entscheidung über Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit und damit in ein zentrales Grundrecht an eine internationale Organisation übertragen. Wir verlieren die Souveränität über zentrale Grundrechte unserer Verfassung. Ein solcher autoritärer, biopolitischer Neokollektivismus hat mit Freiheit wenig zu tun.

Tagung: Würde ich gern zu mir in die Schule gehen?

Die Gesellschaft für Bildung und Wissen e. V. lädt zu einer neuen Tagung ein:

Die pädagogische Wende.
Über die notwendige Besinnung auf das Erziehen und Unterrichten
12. bis 13. April 2024, Universität Augsburg

Programm: https://bildung-wissen.eu/fachbeitraege/tagung-2024-an-der-univ-augsburg.html  

Grußwort: Landeskundliche Projektwoche im Englisch- und Kunstunterricht

Grüß Gott und herzlich willkommen! Oder besser: Hello and welcome! Nein, nicht in unserer Fachschule. Sondern auf der Insel, im Vereinigten Königreich, in Großbritannien. Heute Vormittag verwandeln sich die Räume und Flure unserer Schule wieder in englische Teesalons, herrschaftliche Adelssitze, gemütliche Pubs oder geheimnisvolle Spukwelten. Wir dürfen auf jeden Fall gespannt sein, wohin uns die beiden Oberkurse in diesem Jahr entführen werden. Lassen Sie sich mitnehmen in den größten Inselstaat Europas, in das Mutterland der Demokratie, in eine prunkvolle Monarchie, die einst die halbe Welt beherrschte, in das Land Shakespeares, in die Heimat der Beatles, die magische Welt Harry Potters, in das Land, das uns die Dampflok, den Rasenmäher, den Buggy, Sprudelgetränke, die Konservendose und die Schokoladentafel gebracht hat.

Viele blicken in diesen Tagen nach England, da uns zahlreiche wenig erfreuliche Nachrichten aus dem Königshaus erreichen. Doch überhaupt: Das Land mit seiner Insellage und seinen liebens- bis merkwürdigen, vielleicht manchmal auch skurrilen Eigenheiten fasziniert viele. Die Projektwoche, in die viel pädagogisches Engagement und Herzblut fließen, ist ein wichtiger Bestandteil unseres Schullebens und der Ausbildung an unserer Fachschule. Sie vermittelt nicht allein landeskundliche Kenntnisse über Großbritannien und schult die sprachlichen Fähigkeiten. Sie vermittelt auch wichtige Erfahrungen über die Projektmethode, über Präsentationstechniken und Prinzipien ästhetischer Gestaltung, die für die spätere berufliche Tätigkeit wichtig sind. Und dies nicht aus dem Lehrbuch, sondern ganz real, im praktischen Tun – mit Kopf, Herz und Hand. Gehen Sie auf Entdeckungsreise, tauchen Sie ein in die englische Kultur, probieren Sie, was die englische Küche zu bieten hat, kommen Sie mit den einzelnen Teams, die heute ihr Werk präsentieren, ins Gespräch. Aber bitte natürlich auf Englisch.

Und ich gratuliere unseren Auszubildenden zu den Ergebnissen, die heute vorgestellt werden. Und es ist ganz sicher ein wichtiges Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung, dass Sie alle heute zur Abschluss­präsentation gekommen sind. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und Freude beim Rundgang durch die Ausstellung. Und ja, Lehrer müssen am Ende immer noch eine Lebensregel mit auf den Weg geben.

Denken Sie also bitte daran, wenn es in einem Raum einmal voll werden sollte: Vordrängeln ist in England ein absolutes Tabu. Hier bildet schon ein einzelner Fahrgast, der an einer Haltestelle wartet, eine Ein-Mann-Schlange. Der „Guardian“ empfiehlt folgende Faustregel für den Besuch Englands: Lassen Sie beim Warten am Eingang so viel Platz, wie Sie beim Tanzen mit Großtante Hildegard lassen würden.

Herzlichen Dank und viel Spaß! Have a good trip!

(aus einem Grußwort der Schulleitung zur Finissage am Ende einer landeskundlichen Projektwoche der Fachkonferenzen Englisch sowie Ästhetische Bildung/Kunst)

Zwischenruf: Die Opfer der Coronapolitik sind vergessen, auch an den Universitäten

Wie die „Tagespost“ in ihrer Ausgabe vom 8. Februar 2024 berichtet, wurde der langjährige, frühere Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, mit dem Positivpreis für Wissenschaftsfreiheit des gleichnamigen Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit ausgezeichnet. Der Preis wurde in diesem Jahr am 2. Februar 2024 erstmalig vergeben.

Der Preisträger habe, so heißt es in dem Bericht, einen „nachdenklichen Blick auf den Zustand der Universitäten“ geworfen. Schon früh kritisierte Kempen, dass der europäische Bolognaprozess zu einem „Scheuklappenstudium“ führe, wie Sebastian Sasse in der „Tagespost“ erinnert. In der Folge seien jüngere Wissenschaftler oft gar nicht mehr in der ganzen Breite der eigenen Disziplin verwurzelt. Auch die jüngere Bildungsforschung, die einen enormen Zuwachs an empirischen Studien gebracht hat, bietet hierfür genug Anschauungsmaterial. Gerade junge Wissenschaftler spürten, so heißt es in der „Tagespost“, einen Konformitätsdruck.

Eine „Cancel Culture“ ist auch an deutschen Universitäten nicht mehr zu übersehen. Seinem eigenen Verband bescheinigt Kempen, angesichts derartiger Entwicklungen viel geleistet und wichtige Akzente in der hochschulpolitischen Debatte gesetzt zu haben. Bemerkenswerte Akzente hat der Verband allerdings auch in anderer Hinsicht gesetzt: Mit seiner Preispolitik bei der Kür der „Hochschullehrer des Jahres“ in den Coronajahren 2021 und 2022 hat der Verband mehr als deutlich die regierungsamtliche Linie einer grundrechts- und freiheitsfeindlichen Coronapolitik unterstützt. 2021 wurden die Virologen Christian Drosten und Sandra Ciesek, 2022 die BioNTech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin ausgezeichnet.

Stimmen, die sich kritisch mit der herrschenden Coronapolitik und den Grundrechtseingriffen, von denen auch zahlreiche Wissenschaftler betroffen waren, auseinander setzten, wurden vom Deutschen Hochschulverband gezielt ignoriert, totgeschwiegen oder in der vom Verband herausgegebenen Zeitschrift „Forschung und Lehre“ zensiert. Zu dieser Verbandspolitik, für die Kempen als langjähriger Präsident eines hochschulpolitischen Spitzenverbandes maßgeblich die politische Verantwortung trägt, hätte man sich ebenfalls einen „nachdenklichen Blick“ gewünscht, ja mehr noch: deutliche Selbstkritik. Der Deutsche Hochschulverband hat in der Coronakrise politisch und moralisch versagt. Mitglieder, die in dieser Zeit abweichende Meinungen vertraten und gravierenden Eingriffen in ihre Grundrechte, etwa auf körperliche Unversehrtheit, Wissenschaftsfreiheit oder Berufsausübungsfreiheit, ausgesetzt waren, duften von ihrem Berufsverband keinerlei Unterstützung erwarten.

Eine Aufarbeitung dieses Versagens steht noch aus. Und so lange dies so ist, hinterlässt die Preisentscheidung des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit mehr als einen schalen Nachgeschmack. Der Preisträger „ragte“ dann auch in den Coronajahren alles andere als „durch einen Einsatz für die Freiheit von Forschung und Lehre hervor“, wie die Vorsitzende des Netzwerkes in einer Pressemitteilung vom 29. Januar 2024 betont. Wer angesichts einer zunehmenden Polarisierung, Politisierung, Moralisierung, Ideologisierung und Emotionalisierung die Wissenschaftsfreiheit robust verteidigen will, sollte auf einem substantiellen Freiheitsverständnis bestehen und die Unteilbarkeit der Grundrechte verteidigen. Für beides steht der erste Preisträger des neugeschaffenen Preises für Wissenschaftsfreiheit nicht. Sein Stifter, das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, positioniert sich mit seiner Nominierung im politisch-gesellschaftlichen Mainstream, in dem freiheitlich-konservative Stimmen überdeutlich an den Rand gedrängt werden.

Wer die Wissenschaftsfreiheit robust verteidigen will, darf über die coronapolitischen Angriffe auf das Recht auf körperliche Unversehrtheit, die wir erlebt haben, nicht schweigen. Alle, welche die Coronapolitik und die damit verbundene Umdeutung des Freiheitsverständnisses unterstützen, so schrieb die Vorsitzende des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit, Sandra Kostner, noch 2022 in ihrem Sammelband „Pandemiepolitik? Freiheit unterm Rad“ (Stuttgart 2022) sollten sich fragen, „ob sie wollten, dass andere darüber bestimmen können, welche pharmakologischen Substanzen sie ihrem Körper zuführen. Denn es könnte der Tag kommen, an dem es um Substanzen geht, die sie nicht verabreicht bekommen möchten. Der Geist, der das ermöglicht, ist aus der Flasche. Es ist an uns, ihn dort wieder hineinzubekommen und als Lehre aus den Pandemiejahren künftig darauf zu achten, dass er nicht mehr entweichen kann.“

Dieser Geist ist nun eines Freiheitspreises würdig. Die Opfer einer freiheitsfeindlichen Coronapolitik sind hingegen vergessen, auch an den Universitäten.