PRESSEMITTEILUNG DER AG MEDIENARBEIT DER AUTORENGRUPPE DER „7 ARGUMENTE“:
Fragwürdige Auszeichnung:
Drosten, Şahin und Türeci als „Hochschullehrer/Hochschullehrerin des Jahres“.
Kritik am Deutschen Hochschulverband (DHV)reißt nicht ab
Berlin, den 18.07.22 – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Kreis der 7 Argumente (www.7Argumente.de) kritisieren den Deutschen Hochschulverband. Siewerfen ihm politisch motivierte Auszeichnungen und Diskussionsverweigerung vor.
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) ist die Berufsvertre tung derUniversitätsprofessorinnen und -professoren in Deutschland. Jährlich verleihter den Preis „Hochschullehrer/Hochschullehrerin des Jahres“. Im April 2022 hatten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Brief an den Präsidenten des DHV kritisiert, dass die Auszeichnung nicht nur nach intransparenten Kriterien, sondern zudem auch noch politisch motiviert
vergeben werde.
Bereits 2021 ging der Preis an Christian Drosten und Sandra Ciesek, zwei umstrittene Verfechter harter Corona-Maßnahmen; 2022 wurden die Gründervon Biontech, Ugur Şahin und Özlem Türeci, damit geehrt. In allen vier Fällen sei die Nähe zur Hochschullehre jedoch bestenfalls rudimentär gegeben. Langjährige Fachkompetenz in Lehre und Forschung spiele offenbar nur eine untergeordnete Rolle, so die Wissenschaftler. Seien die Kandidaten nur prominent genug, müsse man für die Auszeichnung als „Hochschullehrer/Hochschullehrerin des Jahres“ nicht einmal regulär lehren. Sie fordertendeshalb vom DHV ein transparenteres Vorgehen bei der Preisverleihung und die Veröffentlichung ihres Briefs im DHV-Magazin Forschung & Lehre . Außerdem regten sie an, die bereits erfolgten Preisverleihungen zum Gegenstand einer kritischen Debatte zu machen. Dies alles lehnte der DHV ohne weitere Begründung ab.
„Damit ist ein größerer Schaden nicht nur für den Verband, sondern für die Wissenschaft im deutschsprachigen Bereich zu befürchten“, meinen die Wissenschaftler. Aus der Argumentation des DHV sei zu entnehmen, dass der Begriff Hochschullehrer Hochschullehrerin nicht allzu ernst genommen werden solle. Von den Preisträgern dieses Jahres werde lediglich gesagt, dass sie mit der Universität Mainz eng verbunden seien, was alles Mögliche bedeuten könne, z. B. dass sie zu Festveranstaltungen der Universität Einladungen bekommen. Die Intransparenz der Auswahlkriterien und das Ignorieren von berechtigter Kritik missachte dagegen Professorinnen und Professoren, die sich tatsächlich in hervorragender Weise in der Lehre engagierten.
Die Stellugnahme im Wortlaut findet sich hier: