Die Kirchenzeitung. Die Woche im Bistum Hildesheim hat in ihrer aktuellen Ausgabe Nr. 26/2021 den folgenden Leserbrief übernommen, der sich kritisch mit Gendersprache und einer entsprechenden „Handreichung“ aus der Hildesheimer Diözesanverwaltung beschäftigt:
„Geschlechtersensible Sprache“ ist kein Ausdruck von Vielfalt und Respekt. Gendersprache führt zu einem permanenten Bekenntniszwang und macht unfrei. Sie besetzt den öffentlichen und zunehmend auch kirchlichen Raum mit einer radikalkonstruktivistischen Weltanschauung, politisiert und moralisiert den alltäglichen Sprachgebrauch, zerstört Schönheit und Differenzierungsfähigkeit unserer Sprache … Und alle großen Verbände im Bistum machen mit. Ob die Mitglieder in den Gemeinden vor Ort wirklich wollen, was die Verbandsspitzen hier propagieren, bleibt fraglich. Gesellschaftlich hat Gendersprache keine Mehrheit, aus guten Gründen. Mit der neuen Handreichung auf äußerst dürftiger (schöpfungs-)theologischer Grundlage verabschiedet sich das Bistum als Kulturträger. Gendersprache bleibt künstlich und aufgesetzt, wird administrativ von oben durchgedrückt. Wann werden Messbuch und Lektionare gegendert? Wann werden Zelebranten und Lektoren sich ständig verhaspeln, weil sie den Genderstern mitlesen müssen? Wann sollen wir die Psalmen gegendert singen, sodass diese wie eine Vorlage aus der kirchlichen Verwaltung klingen? Denn wenn man die vollmundigen Worte des Generalvikars ernstnehmen wollte, dürfte die Liturgie doch wohl kein Ort der Intoleranz, Unfairness und Diskriminierung bleiben.