„Nachdem die Firma Audi sich weigert, den Genderzwang für ihre Mitarbeiter zurückzunehmen, haben wir nun Klage eingereicht“, gibt der Dortmunder Professor Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache e. V., bekannt. Das Vorgehen ist richtig, und es wird hoffentlich ein wichtiger Musterprozess werden – ich hoffe auf Erfolg. Eingriffe in die Sprache der Mitarbeiter sind ein Eingriff in den innersten Kernbereich der Persönlichkeit – und dies erinnert nicht allein an die DDR, wie BILD schreibt. Es geht um mehr: Es geht auch um die Frage, ob Unternehmen auf diese Weise in die Persönlichkeit ihrer Mitarbeiter eingreifen dürfen. Immerhin verkaufe ich an den Arbeitgeber meine Arbeitskraft, aber nicht mehr – nicht meine Freiheit zu reden und zu denken. Auch haben Unternehmen kein Recht, ihre Mitarbeiter zu zwingen, gegen linguistische Erkenntnisse und korrekte Sprachnormen zu verstoßen. Ein Unternehmen, das so etwas von seinen Mitarbeitern verlangt, bricht deren Willen und Selbstbewusstsein. Es ist sehr gut, dass der Kampf für den Erhalt der Sprache und ihrer Schönheit und damit für ein zentrales Kulturgut und nationales Idenitätssymbol jetzt offensiv geführt wird.