Kolumne: Güter abwägen, nicht polarisieren

Axel Bernd Kunze, promovierter Sozialethiker und habilitierter Erziehungswissenschaftler, beschäftigt sich in dieser Woche in der aktuellen sozialethischen Kolumne in der „Tagespost“ mit der Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zum neuerlichen „Coronalockdown“: Güter abwägen, nicht polarisieren, in: Die Tagespost, 73. Jg., 5. November 2020, S. 28.

Axel Bernd Kunze in seiner Kolumne: „Eine affektgeleitete, stets den Ausnahmezustand beschwörende Politik, die ethische Maximalforderungen erhebt, sich aber der vergleichenden Beurteilung und rationalen Abwägung verweigert, verspielt auf Dauer an Kompetenz, Vertrauen und Überzeugungskraft.“ Es wäre seiner Meinung nach Zeit, sich wieder daran zu erinnern, was es nach der Katholischen Soziallehre für eien überzeugende, öffentliche Kontroversen befriedende Güterabwägung braucht: „die differenzierte Wahrnehmung kontroverser Standpunkte, die Unterscheidung zwischen gutem Willen und richtiger Tat sowie die Anwendung ethischer Vorzugsregeln auf konkrete Entscheidungen.“

Leserbrief: Zu reifer Urteilsbildung befähigen

Leserbriefe bleiben ein Refugium bürgerlicher Meinungsfreiheit. Heute hat es wieder einmal einer in die F.A.Z. vom 3. November geschafft – zum Leitartikel „Kampf für die freie Gesellschaft“ am 22. Oktober 2020, der den brutalen Terroranschlag gegen einen Lehrerkollegen in Frankreich kommentierte. Leider ging die gestrige Gedenkminute gerade in Baden-Württemberg, einem Anrainerstaat Frankreichs, mehr oder weniger unter.