Frauenbeauftragte der Bundesregierung fordert Änderung der Nationalhymne: „Heimatland“ statt „Vaterland“
Nach Österreich und Kanada stand zu befürchten, dass versucht wird, auch die deutsche Nationalhymne zu verändern. „Tut gar nicht weh“, ist die Frauenbeauftragte der Bundesregierung überzeugt – mag sein, weil sich hier keine abrupten, sondern schleichende Veränderungen anbahnen. Auch wenn der jüngste Vorstoß zum Frauentag plaziert wurde, geht es um mehr als ein „gendern“ der Worte Hoffmann von Fallersleben. Ab heute ist klar: Die Große Koalition aus mittlerweile drei mehr oder weniger deutlich sozialdemokratisierten Parteien wird trotz erheblicher Stimmenverluste aller Beteiligten weitermachen. Damit wird sich auch ein Trend aus der vergangenen Legislaturperiode fortsetzen: Traditionsbestände, die an das erinnern, was Vaterland oder Nationalstaat heißt, werden getilgt. Der Weg weist in Richtung einer technokratischen, gesichtslosen EU, in der die Nationalstaaten aufgehen sollen – jedenfalls nach dem Willen der deutschen Politelite. Wer, seiner Identität beraubt, zum gesichtslosen Nomaden wird, ist funktional besser einsetzbar. Die Kanzlerin hat es in ihrer Stralsunder Rede ausgedrückt: Zum Volk gehören nicht mehr die Staatsbürger, sondern jene, die im Land wohnen. Das Volk wird austauschbar. Und der neue Bundestagspräsident sekundiert in seiner ersten großen öffentlichen Rede, indem er die Bevölkerung zum alleinigen politischen Maßstab macht, dem das eigene Staatsvolk keine eigenen Identitätsansprüche mehr entgegensetzen sollte. Wie ein Land, das derart sorglos mit seinen nationalen Symbolen und seiner nationalen Identität umgeht, integrationsfähig sein soll, steht in den Sternen. Wir werden in den nächsten vier Jahren noch so manchen Bildersturm erleben. Daran werden auch ein Merkelkritiker am Kabinettstisch oder ein neuer bayerischer Ministerpräsident im Trachtenjanker nichts ändern. Denn wer meint, mit dem Gerede von „Heimat“ sei ein konservativer Richtungswechsel verbunden, wird noch sein „blaues“ Wunder erleben. „Heimat“ soll den Orientierungsverlust in globalisierten Zeiten abmildern und ein neues Gefühl der Beheimatung verleihen, wo politische Entscheidungen zunehmend in transnationale Gebilde ausgelagert werden. „Heimat“ suggeriert eine Renaissance des Subsidiaritätsgedankens, doch das Gegenteil wird kommen: Unter dem Signum „Heimat“ wird sich ein neuer Egalitarismus etablieren, der glaubt, mit zentraler Lenkung gleichwertige Lebensverhältnisse durchsetzen zu können. Noch haben sich Hoffmanns Worte dann doch als stärker erwiesen – gegen alle Neuschöpfungen. Hoffen wir, dass es auch dieses Mal so sein wird. Der Ruf nach „Einigkeit und Recht und Freiheit“ ist für unser deutsches Vaterland aktueller denn je.
Zur Hymnendiskussion nach dem Zweiten Weltkrieg siehe auch: