Neuerscheinung: Feier der namenlosen Heiligen

Allerheiligen oder Halloween? Der angelsächsische Brauch, den Vorabend des Allerheiligenfestes mit Grusel- und Geisterpartys zu feiern, hat sich zunehmend auch in Deutschland ausgebreitet. Vieles wirkt wie Karneval Ende Oktober. In der säkularisierten Populärkultur ist der christliche Hintergrund der Heiligenverehrung kaum noch erkennbar. Wie kann der eigentliche Hintergrund des Allerheiligenfestes neu ins Bewusstsein treten und angemessen gefeiert werden? Ausgehend von dieser Frage, ist ein Gottesdienstmodell für den 1. November entstanden, das schon in diesen Sommertagen erschienen ist. In den Vordergrund gerückt wird dabei gerade Allerheiligen als „Feier der namenlosen Heiligen“:

„Das Fest rückt gerade das Vermächtnis der ungezählten Namenlosen in den Blick, die nicht im Rampenlicht der Geschichte standen, deren Erinnerung bereits für immer aus dem Gedächtnis der Lebenden gelöscht ist und deren Gräber schon längst von dieser Erde verschwunden sind.

Doch bei Gott sind sie nicht vergessen. Wir wissen sie in der ewigen Gemeinschaft bei Gott.

Allerheiligen ist ein zutiefst solidarisches Fest. An diesem Tag gedenken wir als Christen besonders auch jener Gläubigen, deren Lebensentwurf quer zu gesellschaftlichen oder auch – vielleicht häufiger als vermutet – kirchlichen Vorstellungen ihrer Zeit lag, denen womöglich zu Lebzeiten sogar der Himmel abgesprochen wurde oder deren Leben nach menschlichen Maßstäben gescheitert ist. Und doch waren sie auf dem Weg zu Gott, sind sie letzten Endes von Gott bejaht und gerechtfertigt worden.“

Auszug aus: Axel Bernd Kunze: Feier der namenlosen Heiligen, in: WortGottesFeiern 14 (2017), Heft 5, S. 919 – 934.

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