Eisenachs Nationaldenkmäler: Wartburg und Burschenschaftsdenkmal

Eisenach – Wartburgstadt, Lutherstadt, Bach-Ort in Thüringen, Stadt der Burschenschaft, Erinnerungsort der Sozialdemokratie, Reformationsstadt Europas – birgt zwei bedeutende Nationaldenkmäler. Die Wartburg gilt seit dem neunzehnten Jahrhundert als deutsches Nationaldenkmal, wozu viele historische Aspekte beigetragen haben: im Mittelalter Hort der deutschen Dichtung (Sängerstreit, von Wagner aufgegriffen), die hl. Elisabeth als Nationalheilige, Aufenthalte Luthers („Prophet der Deutschen“) und Goethes (Nationaldichter) und das Wartburgfest als Meilenstein der deutschen Einigungsbewegung und Verfassungsgeschichte. Direkt gegenüber entstand zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts dann das Burschenschaftsdenkmal als zentrales Denkmal für die Reichseinigung von 1871. Beide Nationaldenkmäler halten von ihren Bergkuppen aus bis heute stille Zwiesprache.

Eisenach, das 1741 dem Herzogtum Sachsen-Weimar vertragsgemäß zufiel, ist eine ideengeschichtlich bedeutende Stadt und repräsentiert mit der historisierend wiederaufgebauten Wartburg, den Bach- und Lutherstätten, seinen ausgedehnten Gründerzeitvierteln und dem Burschenschaftsdenkmal bis heute auf sichtbare Weise die deutsche Nationalkultur – und trägt mit dem Mahnmal für das protestantische „Entjudungsinstitut“ wie Weimar ebenfalls den Kulturbruch von 1933 mit.W

Im Nationaldenkmal der Wartburg verbinden sich insbesondere die Geschichte der Reformation und die deutsche Einigungsbewegung des neunzehnten Jahrhunderts. Luther war zweimal in Eisenach: als Lateinschüler und als Junker Jörg im Versteck auf der Wartburg. Das Wartburgfest, ursprünglich eine Lutherfeier zum Reformationsjubiläum, wurde zum wichtigen Meilenstein der deutschen Nationalstaatswerdung wie der deutschen Verfassungsgeschichte. Die beiden Nationaldenkmäler der Wartburg und des Burschenschaftsdenkmals prägen bis heute unverkennbar das Stadtbild.

Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!

… mit diesen Worten soll der Sage nach Ludwig der Springer die Gründung der Wartburg, die spätestens seit dem neunzehnten Jahrhundert als Nationaldenkmal gilt, verkündet haben. Hierzu haben viele historische Ereignisse beigetragen:

• Unter Hermann I. (1190 bis 1216) wurde die Wartburg zu einer Hauptstätte der deutschen Dichtung. Diese Blütezeit verdichtete sich zur Sage vom Sängerkrieg auf der Wartburg.

• 1211 bis 1227 lebte die hl. Elisabeth von Thüringen, die auch als deutsche Nationalheilige gilt, auf der Wartburg.

• 1521/1522 lebte Martin Luther, versteckt als „Junker Jörg“, auf der Wartburg und übersetzte das Neue Testament ins Deutsche.

• Ab 1777 hielt sich Johann Wolfgang von Goethe mehrfach beruflich wie privat auf der Wartburg auf.

• Am 18. Oktober 1817 war die Burg Tagungsort des Wartburgfestes. Die Lutherfeier zum Reformationsjubiläum war ein wichtiger Meilenstein der deutschen Einigungsbewegung wieder Verfassungsgeschichte Deutschlands. Das zweite Wartburgfest folgte im Revolutionsjahr 1848.

• Ab 1853 wurde die Burg historisierend wiederaufgebaut. Ab 1862 entstand das Eisenacher Südviertel, das größte Gründerzeitviertel in Deutschland. Die Stadt wurde aufgrund derlandschaftlichen Lage im Thüringer Wald, der wiedererstandenen Wartburg und des Kurbetriebs ein Anziehungspunkt für wohlhabendere Bürger, die sich hier niederlassen wollten.

„Ein Deutschland ist, und ein Deutschland soll sein und bleiben.“

(1. Artikel der Grundsätze des Wartburgfestes 1817)

Die Grundsätze und Beschlüsse, die im Nachgang zum Wartburgfest im Oktober 1817 unter maßgeblicher Beteiligung von Professor Heinrich Luden formuliert wurden, werden als „erstes deutsches Parteiprogramm“ bezeichnet. Sie formulieren das Ziel der deutschen Einheit und einen ersten Katalog verbriefter Grundrechte. Auf dem Wartburgfest wurde die Gründung einer Allgemeinen Deutschen Burschenschaft beschlossen. Bis heute ist Eisenach die Stadt der Burschenschaft. Mit den Nationalfarben und der Nationalhymne gehen zwei der wichtigsten Staatssymbole auf die burschenschaftliche Bewegung zurück.

1902 erfolgte auf der Göpelskuppe – der Wartburg direkt gegenüber – die Errichtung des Burschenschaftsdenkmals. Geplant als Ehrenmal für die gefallenen Burschenschafter des Deutsch- Französischen Krieges wurde es schließlich zum Nationaldenkmal der Burschenschaft in Erinnerung an die Reichseinigung von 1871. 1932 errichtete der Architekt Friedrich Haußer, Mitglied der Stuttgarter Burschenschaft Hilaritas, das Langemarck-Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, heute zentrale Gedenkstätte für die Opfer beider Weltkriege. Das Burschenschaftsdenkmal überlebte, schwer beschädigt, die Zeit der DDR, da die Sowjets dieses zum Denkmal deutsch-russischer Waffenbrüderschaft umdeuteten. Seit der Wiedervereinigung wieder im Besitz der Burschenschaft wie auch das daneben liegende Berghotel.

Ein Gedanke zu “Eisenachs Nationaldenkmäler: Wartburg und Burschenschaftsdenkmal

  1. In den lateinischen Gottesdienst in der THOMASKIRCHE beim Grazer Kalvarienberg kamen am vergangenen Sonntag Burschenschafter mit einer großen gelben Fahne und einem schweren Säbel. Der Gottesdienst wird regelmäßig von Kindern, in Begleitung, oft auch mit einem Baby, besucht. Nun wurde am vergangenen Sonntag das Evangelium, „Mt. 22,1-14“, vom Hochzeitsmahl vorgelesen, in einer Sprache deutscher Sprachräume, der Zelebrierende hatte gesagt, er stamme aus Basel. Auch auf dem Internet war zu finden, daß im „Vers 13“, das Heulen und Zähneknirschen zu einem Hochzeitsmahl zumindest zunächst doch nicht paßt. Aber die Kinder in dem Gottesdienst erinnerten mich innerhalb der vergangenen halben Stunde an das Gebet von MICHELLE RANDALL für ERIKA KIRKS Bemühung auch um ihre eigenen Kinder, https://www.youtube.com/watch?v=YK5H-u24xYs , und: wegen des Bekenntnisses von Michelle Randall zu Kalifornien daran, wie die USA von Alaska und von Kalifornien in das Lateinamerika von Kolumbien und Venezuela übergehen. Für uns hat wegen des Neffen {durch Heirat) unserer Mutter Venezuela Bedeutung, aber auch, wegen einer Reise, Siena; wir begehen mit den tridentinischen Kalendern von Pfarrer Scheichenberger {Graz-Waltendorf) und P. Frey {aus Basel, siehe oben) den „21. Oktober“ zu „1929“ als Tag der heiligen L a u r a von der heiligen K a t h a r i n a von S i e n a U p e g u i Dr. phil. Siegfried Paul Posch Sonne

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