Grußwort: Eine „sozialintegrative Unterrichtsform“

I. In den vergangenen Tagen wurde gewerkelt und gesprayt, gemalt und kreativ geschafft – ganz nach dem Motto: „Kreativ die Welt entdecken“. Das Schuljahr neigt sich dem Ende entgegen, die Noten sind gemacht, die Ferien zum Greifen nahe. Und damit stehen wieder Projekttage bei uns ins Haus. Dabei geht es aber nicht darum, einfach die Zeit bis zum letzten Schultag zu überbrücken. Es geht um mehr!

Projekte sind eine komplexe „sozialintegrative Unterrichtsform“, bei der die Inhalte, Ziele, Methoden und Begründungsfragen miteinander ausgehandelt und gemeinsam verantwortet werden – so haben es kluge Pädagogen ausgedrückt. Oder anders gesagt: Bei Projekten bestimmen nicht die Lehrkräfte. Es geht vielmehr um die gemeinsame Abstimmung der Interessen und Handlungsschritte innerhalb der gesamten Lehr- und Lerngemeinschaft, von Lernenden und Lehrenden gleichermaßen.

Doch genug der hohen Theorie: Heute darf gefeiert werden – ein wichtiger Schritt, der jedes Projekt abschließen sollte. Und sie dürfen heute erleben und entdecken, was in den vergangenen Tagen alles entstanden ist – an kreativen Ideen und Projektergebnissen. Es geht um Graffiti und Street Art, Mode und Naturmaterialien, Bewegungspädagogik – und vieles mehr. Nicht alles, was wir heute zu sehen bekommen werden, ist im Voraus schon bekannt. Wir dürfen gespannt sein. Gehen Sie auf Entdeckungsreise, lassen Sie sich in der Kreativwerkstatt inspirieren oder stärken Sie sich am Fingerfood-Buffet, das ebenfalls eine Projektgruppe vorbereitet hat.

II. Die Projektwoche wurde gemeinsam von der SMV, den einzelnen Projektgruppen und Lehrkräften geplant, vorbereitet und gestaltet – und dies teilweise schon weit im Vorfeld. Denn für Projekttage gibt es keinen Stundenplan oder festen Fahrplan – da sind viel Spontaneität wie Organisationsfähigkeit gleichermaßen, Improvisationstalent und auch eine gute Portion Gelassenheit notwendig. Herzlichen Dank für alles!

 III. „Kreativ die Welt entdecken“ – das bedeutet auch: Wir möchten Ihnen heute zeigen, wie kreativ und vielfältig Schule sein kann und wie vielgestaltig und abwechslungsreich eine Ausbildung zur Pädagogischen Fachkraft.

Unsere Fachschule bildet staatlich anerkannte sozialpädagogische Assistentinnen und Assistenten sowie staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher aus. Letztere erhalten am Ende der Ausbildung auch den Titel eines „Bachelor Professional in Sozialwesen“. Ferner bieten wir in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg ein Integriertes Studienmodell an, das neben dem Erzieherabschluss in verkürzter Zeit auch zu einem Bachelorabschluss in Bildung und Erziehung der Kindheit führt.

Der Einstieg ist mit ganz unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen möglich: mit dem Hauptschulabschluss in der Berufsfachschule für sozialpädagogische Assistenz, mit dem Realschulabschluss im einjährigen Berufskolleg für Sozialpädagogik oder mit einem höheren Schulabschluss unmittelbar in der Fachschule für Sozialpädagogik. Wir bieten Ausbildungsgänge in vollzeitschulischer, praxisintegrierter oder in Teilzeitform an.

Und Sie haben die Möglichkeit, im Rahmen der Ausbildung Ihren Schulabschluss aufzuwerten und einen gleichwertigen mittleren Bildungsabschluss oder die allgemeine Fachhochschulreife zu erwerben.

Alle sozialpädagogischen Ausbildungsgänge bieten vielfältige Berufs- oder Anschlussmöglichkeiten. Sie können bei uns mit einem Hauptschulabschluss beginnen und sich bis zum Bachelorabschluss weiterqualifizieren. Mit der staatlichen Anerkennung als Erzieher oder Erzieherin ist in Baden-Württemberg auch ein Studium ohne Hochschulzugangsberechtigung möglich.

Ein Abschluss bei uns qualifiziert zum Arbeiten mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen – von 0 bis 27. Und das in vielfältigen Arbeitsfeldern: Krippe oder Kindergarten, Grundschulbetreuung oder Hort, Jugendzentrum, Jugendfarm oder Aktivspielplatz, Kinder- und Jugendarbeit oder Hilfen zur Erziehung, Wohngruppen oder stationäre Jugendhilfe.

Das alles kann sehr verwirrend sein, wenn man sich noch nicht näher mit diesem Berufsfeld beschäftigt hat. Was es für eine sozialpädagogische Ausbildung braucht und welche Chancen damit verbunden sind, lässt sich am besten im persönlichen Gespräch erklären.

Und nun genug der Vorreden: Das Schulfest ist eröffnet. Ich wünsche Ihnen allen einen kreativen, interessanten, frohen Nachmittag. Die einzelnen Angebote und Stände der Projekte sind bis 18.30 Uhr geöffnet.

Herzlichen Dank für Ihr Kommen, viel Spaß und viel Kreativität!

(aus einem Grußwort der Schulleitung zur Eröffnung des Schulfestes und Tages der offenen Tür am Ende der Projekttage)

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