Neuerscheinung: Pädagogisches Handeln angesichts der Digitalisierung

Axel Bernd Kunze: Pädagogisches Handeln angesichts der Digitalisierung – Bildungsethische Überlegungen zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Schule, in: Tim Raupach, Florian Fuchs (Hgg.): Bildungsautomaten? Beiträge zur Digitalisierung von Bildung und Lehre (ars digitalis), Wiesbaden: SpringerVieweg 2025, S. 191 – 211.

Der Band ist jetzt auch in seiner Druckfassung erschienen.

Der IQB-Bildungstrend wie die jüngste PISA-Studie haben 2023 gezeigt, dass es um das Textverstehen an deutschen Schulen nicht zum Besten bestellt ist. Auffällig ist nicht allein der Kompetenzrückgang in Deutsch. Der IQB-Bildungstrend hat zugleich verdeutlicht, dass Deutsch zu einem unbeliebten Fach geworden ist. Auch hier dürften die Gründe vielfältig sein. Schule determiniert nicht den gesamten Lebenslauf. Aber viele, die in der Schulzeit keinen Zugang zur Freude am Lesen  und zum differenzierten Umgang mit Texten gefunden haben, werden solches auch im weiteren Leben nicht vermissen.

Doch braucht es in Zeiten Künstlicher Intelligenz (KI), deren Einsatz sicher weiter wachsen wird, überhaupt noch Lesefähigkeit, Textverstehen und differenzierte Ausdrucksfähigkeit? Werden diese Kompetenzen, wenn nicht ersetzt, so doch wenigstens zunehmend durch KI unterstützt? Fast könnte es so scheinen, wenn man die im Vergleich zu früheren Jahren eher gelassenen Reaktionen auf die jüngste PISA-Studie betrachtet. Und so lässt sich weiter fragen: Sollte KI stärker in die Unterrichtsmethodik integriert werden und den klassischen Unterrichtsverlauf verändern? Braucht es in unseren Schulen noch Schulbibliotheken oder sollte nicht besser in den Ausbau digitaler Infrastruktur investiert werden?

Weitere Informationen zum Sammelband:

Neuerscheinung: 35 Jahre Helenia Monasteria

Der Arbeitskreis der Studentenhistoriker berichtet über das fünfunddreißigjährige Jubiläum der Münsteraner ADV Helenia Monasteria und dokumentiert die Festrede zum Jubiläumsstiftungsfest zur Frage: „Wie kann ein fairer Diskurs eingeübt werden?“. Studentische Korporationen sind aus guten Gründen parteipolitisch neutral, das Thema passte aber bestens zum beginnenden Bundestagswahlkampf, der um das Stiftungsfest herum an Fahrt aufnahm.

Neuerscheinung: Alle sollen eins sein

Ut omnes unum sint. – Unter diesem Wahlspruch wurde die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz nach dem Zweiten Weltkrieg wiederbegründet. Alle sollen eins sein. Wir haben diesen Satz soeben im Evangelium gehört.

Alle sollen eins sein. – Karl Holzamer, Philosophieprofessor in Mainz und erster Intendant des ZDF, hat sich in seinen Lebenserinnerungen zu diesem Wahlspruch seiner Universität geäußert. Das Einssein, um das es hier gehe, so Holzamer, meine keine Gleichschaltung des Einzelnen und keine Uniformierung des Denkens – diese waren aus dem bei Gründung der Universität gerade zu Ende gegangenen Nationalsozialismus hinlänglich bekannt. Nein, es gehe um ein Einssein, das individuelle Haltungen weckt und stärkt. Holzamer wörtlich: ‚Mit dem Wunsch, dass alle ‚eins‘ sein sollten, […] sollten auch die geistigen Abwehrkräfte mobilisiert werden.‘

Wenn sich die Universität seinerzeit einen Vers aus dem Johannesevangelium zum Wahlspruch nahm, wollte sie sich damit ganz bewusst zu den Orientierungswerten des Abendlandes und zum christlichen Menschenbild bekennen.

Und richtig – der Wahlspruch führt uns direkt hinein in die Sendung Jesu und das Lebensprinzip derer, die ihm folgen.

Warum? Das beantwortet ein Gottesdienstmodell für den Siebten Sonntag der Osterzeit:

Axel Bernd Kunze: Alle sollen eins sein [Lesejahr C. Siebter Sonntag der Osterzeit], in: WortGottesFeiern an allen Sonn- und Feiertagen 22 (2025), H. 3, S. 469 – 484.

Vortrag: Ist Deutschunterricht noch Sprachunterricht?

Claus Maas, Sprecher der AG „Lehrer gegen Gendern“ und Bereichsleiter Schule im Verein Deutsche Sprache, holt seinen Vortrag nach, der im Rahmen der diesjährigen Didacta krankheitsbedingt leider ausfallen musste:

Ist Deutschunterricht noch Sprachunterricht

Der Vortrag findet am Dienstag, dem 8. April 2025, ab 16 Uhr in einer Präsenzveranstaltung am Sprachhof in Kamen, dem Domizil des Vereins Deutsche Sprache, statt.

Claus Maas schreibt zu seinem Vortrag: „Ich werde meine Beobachtungen aus jahrzehntelanger Praxis als Deutschlehrer und meine Ansicht über m.E. schwerwiegende Fehlentwicklungen in der Fachdidaktik mitteilen.

Nun habe ich eine Anzahl solcher Beobachtungen in einem Fachvortrag zusammen-

gestellt, den ich eigentlich im Februar aus Anlass der diesjährigen Didacta in  Stuttgart halten wollte, der aber abgesagt werden musste, weil ich in dieser Zeit 

mit einem schweren Atemwegsinfekt erkrankt war.

Die Kernthese des Vortrags lautet, dass die immer schlechter werdenden Ergebnisse von Erhebungen zur Sprachkompetenz zwar auch mit der Entwicklung der Schülerklientel und mit äußeren Einflüssen zusammenhängen dürfte – dass aber die maßgebliche Ursache dafür vielmehr systemimmanent und durch den über Jahrzehnte andauernden Prozess der Aushöhlung elementarer Aspekte und Schwerpunktsetzungen der Sprachdidaktik begründet ist. (Schon zu meiner Studienzeit in den 70er Jahren scheuten die meisten Germanistikstudenten/Studierenden der Germanistik  die Beschäftigung mit der Linguistik als Schwerpunktbereich im Hauptstudium und beschränkten sich auf den Erwerb der wenigen obligatorischen ‚Scheine‘.) 

Diese These führe ich aus, indem ich im Groben Schritte und Phasen der Veränderung skizziere, welche die Auffassung von Sprach- und Grammatikunterricht seit den  1990er Jahren erfahren hat und indem ich an wenigen Beispielen die Auswirkungen dieses Wandels auf Unterrichtsinhalte und Methoden aufzeige. Der Vortrag soll aber keine Generalkritik sein. Ich mache darin den Versuch, den Blick dafür zu schärfen, wo Deutschunterricht mit einfachen Mitteln eine  Rückbesinnung auf das Ziel der Erweiterung aktiver individueller sprachlicher Fähigkeiten  vornehmen und  ohne großen Aufwand eine Sensibilisierung für Nuancen der Sprachentwicklung und für die Möglichkeiten sinnentsprechenden (und zugleich sensiblen) Formulierens mit Hilfe des riesigen Repertoires sprachlicher  Muster und Varianzen erzielen kann.

Vor dem Hintergrund einer sehr behutsamen Rückbesinnung auch der Sprachwissenschaft auf die Auswirkungen didaktischer Konzepte, wie sie etwa in den Aufsätzen von Herrn Feilke („Die Sprache des Lernens – Praktiken Und Formen der Bildungssprache“ in: Die Bedeutung der Bildungssprache Deutsch in der Schule, Klinkhardt 2024  – sowie bereits vorher: Die Sprache in den Schulen – eine Sprache im Werden, Dritter Bericht zur Lage der deutschen Sprache, Darmstadt 2021) und anderen zum Ausdruck kommt und angesichts der dort beschriebenen Forderung nach mehr „konzeptioneller Schriftlichkeit“ hoffe ich zudem, dass diese Diskussion bald Fahrt aufnimmt.“

Im Hinblick auf die Tatsache, dass natürlich nicht jeder, der sich dafür interessiert, auch jederzeit den Weg nach Kamen auf sich nehmen kann, wird der Vortrag auch online zu verfolgen sein und darüber hinaus anschließend auf der VDS-Internetseite unter  vds-ev.de/vds-schule bzw. vds-ev.de/arbeitsgruppen/deutsch-in-der-schule eingestellt.

Neuerscheinung: Bildungsethische Überlegungen zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Schule

Druckfrisch erschienen:

Tim Raupach, Florian Fuchs (Hgg.): Bildungsautomaten? Beiträge zur Digitalisierung von Bildung und Lehre (ars digitalis), Wiesbaden: SpringerVieweg 2025.

Der abschließende der drei Hauptteile widmet sich medienethischen Fragen, darunter folgender Beitrag aus bildungssethischer Perspektive:

Axel Bernd Kunze: Pädagogisches Handeln angesichts der Digitalisierung – Bildungsethische Überlegungen zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Schule, in: ebd., S. 191 – 211.

Das Werk erscheint in gedruckter Form und als E-Book.

Jubiläum: 50 Jahre Evangelisches Schulwerk in Württemberg

… und dieses Jubiläum wurde am 18. März 2025 im Rahmen des diesjährigen Konvents des Evangelischen Schulwerks Baden und Württemberg in schwindelnder Höhe gebührend gefeiert: mit einem Panoramdinner auf dem Stuttgarter Fernsehturm – und dies bei bester Sicher und wenig Wind. Das Evangelische Schulwerk Baden und Württemberg vertritt rund sechshundertvierzig evangelische allgemeinbildende und beruliche Schulen im Südwesten. Ad multos annos!

Interview: kindergarten heute – jetzt auch online zugänglich

Eine wachsende Zahl von Kindern verbringe mehr als fünfunddreißig Wochenstunden in der Kindertagesstätte; die Zahl dieser Kinder sei in den vergangenen zehn Jahren um dreißig Prozent gestiegen – so eine Meldung der „Tagesschau“ vom Januar 2025. Die Nachrichtensendung stützt sich dabei auf neuere Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Sind Fachkräfte für eine immer längere Betreuung gerüstet?, wurde aus diesem Anlass der BeA-Vorstand durch die Fachzeitschrift „kindergarten heute“ gefragt. Für den Verband äußerten sich in einem Interview, das in Heft 3/2025 (S. 8) erschienen ist, die beiden Vorstandsmitglieder Axel Bernd Kunze und Daniel Müller. Das Interview ist jetzt auch online zugänglich:

Zwischenruf: Kritiker bestätigt

Wissenschaftler, die in der Coronazeit von der Laborthese, was den Ursprung des Virus betraf, ausgingen, wurden diffamiert und ausgegrenzt. Nun zeichnet sich immer deutlicher ab, dass sie bestätigt werden – ja, mehr noch: dass politische Akteure bewusst und gezielt die Bevölkerung getäuscht haben. Wer die Preisverleihungen an Herrn Drosten (Hochschullehrer des Jahres des Deutschen Hochschulverbandes) oder Herrn Kempen (Positivpreis für Wissenschaftsfreiheit des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit) von Anfang an kritisiert hat, war auf der richtigen Seite. Es wird Zeit, über eine Aberkennung der Preise zu sprechen. Aber dazu wird es nicht kommen, so lange kein ernsthafter Wille ersichtlich ist, die freiheitswidrige Coronapolitik aufzuarbeiten. Dies wird nicht folgenlos bleiben. Zu Recht schrieb eine große deutsche Tageszeitung vor kurzem, dass das Vertrauen in öffentliche Institutionen weiter sinken werde. Der Deutsche Hochschulverband oder das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit sollten sich künftig besser nicht mehr zu ethischen Standards in der Wissenschaft äußern. Dazu stand man viel zu kritiklos einer Coronapolitik gegenüber, die nicht allein rechtsstaatlich fragwürdig war, sondern auch wissenschaftliches Urteilsvermögen vermissen ließ. Beide Vereine haben ihrer moralischen Glaubwürdigkeit selber schwersten Schaden zugefügt.

Elementarbildung: BeA veröffentlicht Strategie 2030

Der Bundesverband evangelischer Ausbildungsstätten für Sozialpädagogik (BeA) hat auf seiner Mitgliederversammlung am 13. März 2025 in Leipzig die neue „Strategie 20302“ des Verbandes veröffentlicht. Der Arbeitsplan für die kommenden Jahre enthält auch eine Ausbildungsoffensive Sozialpädagogik.