Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr ausgezeichnete Leistungen im Rahmen der schulischen Ausbildung mit einem Schulpreis ehren dürfen.
Womit haben sich unsere Auszubildenden in den vergangenen Jahren beschäftigt? Und womit werden Sie sich auch künftig im Beruf beschäftigen? Hören wir einmal rein, was der Orientierungsplan für die baden-württembergischen Kindertageseinrichtungen dazu sagt – in diesem Fall exemplarisch für den Bereich der ästhetischen Bildung:
„Die Kritzelphasen des Kindes sind ziemlich gut erforscht worden, so dass Hiebkritzeln, Schwingkritzeln und Kreiskritzeln als gestalterische Ausdrucksformen von Kindern vor Beginn des Kindergartenalters identifiziert wurden. Kopffüßler, Gliederfüßler und Körperfüßler sind typisch für Kinder im Kindergartenalter, aber auch Bilder mit Handlungs- und Erzählstrukturen. Kinder denken in Bildern. Und diese vom Kind konstruierten Bilder können genauso wahrhaftig sein wie die Wirklichkeit, die das Kind umgibt. Da Kinder bei der bildnerischen Entwicklung unterschiedliche Fortschritte machen, werden es die Erzieherin und der Erzieher an der Differenziertheit des Ausdrucks und der Intensität der Beschäftigung festmachen, welche Angebote sie [oder er] für das einzelne Kind macht. Dabei müssen sie sensibel dafür sein, jedes Kind in seiner Individualität wahrzunehmen, wertzuschätzen und sich für seine Themen zu interessieren. […] Eine ästhetisch-künstlerische Bildung setzt bei der Lebenswirklichkeit an, die Kindern bedeutsam erscheint. Den individuellen Gestaltungen und ästhetischen Lernprozessen der Kinder sollte deshalb im Kindergarten besonderer Raum gegeben werden.“
Das ist eine ganze Menge. Die Facharbeit, die im letzten Ausbildungsjahr anzufertigen ist, bietet eine sehr gute Gelegenheit solche Anforderungen zu vertiefen und die eigenen didaktischen Kompetenzen zu erweitern – und dies in der Verschränkung von elementarpädagogischer Theoriebildung, konzeptioneller Erschließung und reflektierter eigener Praxiserfahrung.
Eine unserer Auszubildenden hat dies im Rahmen ihrer Facharbeit getan, nach Auffassung unserer Fachkonferenz Kunst/Ästhetische Bildung auf vorbildliche Weise. Ich gratuliere Ihnen im Namen der Schulleitung und des Kollegiums ganz herzlich zum diesjährigen Schulpreis und darf, wie es guter Brauch ist, die dazugehörige Urkunde öffentlich verlesen.