„Prophetischer Kämpfer gegen Nationalismus und Rassenwahn“
GKP würdigt Vermächtnis des katholischen Publizisten
Kürten, 28. Juni 2024. Zum 90. Jahrestag der Ermordung von Fritz Michael Gerlich am 1. Juli 1934 würdigt die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) das Vermächtnis des bedeutenden katholischen Publizisten.
Gerlich wurde in der Nacht auf den 1. Juli 1934 auf Befehl Adolf Hitlers im Konzentrationslager Dachau erschossen. Bereits am 9. März 1933, als die Nationalsozialisten auch in Bayern die Macht übernommen hatten, war Gerlich verhaftet und ohne Prozess ins Münchner Polizeigefängnis gesperrt worden. Dort wurde er gefoltert und zum Selbstmord gedrängt, den er aber unter Berufung auf einen katholischen Glauben verweigerte.
Der 1883 in Stettin geborene Historiker Gerlich war seit 1920 Hauptschriftleiter (Chefredakteur) der „Münchener Neuesten Nachrichten“ (Vorläuferin der „Süddeutschen Zeitung“) und seit dem Putschversuch Hitlers im Münchner Bürgerbräukeller 1923 ein erbitterten Gegner der nationalsozialistischen Bewegung.
Nach seinem Ausscheiden aus der Redaktion der „Münchner Neuesten Nachrichten“ gründete Gerlich 1930 die katholische Wochenzeitung „Der gerade Weg“ in der Absicht, dem deutschen Volk die wahren Absichten Hitlers unmissverständlich vor Augen zu führen. In zahlreichen Leitartikeln warnte er vor dem Nationalsozialismus. Er nannte ihn eine „Pest“ und die Nazis „Hetzer, Verbrecher und Geistesverwirrte“. In scharfsichtigen, klar durchdachten Analysen sah er den „Konkurs des Dritten Reiches“ voraus.
(Auszug aus einer Pressemitteilung der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands vom 28. Juni 2024)