Hochschule: Warum Lehre in der Landessprache wichtig ist

Die Zahl von Studiengängen in englischer Sprache ist in den letzten 20 Jahren kontinuierlich angestiegen. Die Gründe dafür und auch die Auswirkungen sind vielfältig. Die besondere Bedeutung der Landessprache für die Wissenskommunikation und das neue Positionspapier des hlb zur Sprache der Lehre sind Gegenstand dieses Beitrags.

Olga Rösch, Günter-Ulrich Tolkiehn, Thomas Brunnotte: Wissenskommunikation und Landessprache, in: Die Neue Hochschule (2024), Heft 1, S. 28 – 31.

https://zenodo.org/records/10554829

Rezension: „Gendersprache ist übergriffig“

Die Wochenzeitung „Junge Freiheit“ rezensiert in ihrer Ausgabe vom 23. Februar 2024 die aktuelle Ausgabe der theologischen Zeitschrift „Theologisches“ (Nr. 01/02 vom Januar/Februar 2024, Bonn: Verlag nova & vetera). Werner Olles schreibt:

„Zu den Verrrücktheiten, die derzeit die gesellschaftliche Kommunikation stören, gehört die sogenannte ‚gendergerechte Sprache‘. Axel Bernd Kunze [….] bietet [….] in seinem Beitrag […] hilfreiche Überlegungen an, um hier für Orientierung zu sorgen. […] Seine Formulierungen sind klar und deutlich: ‚Gendersprache ist einseitig und ausgrenzend, künstlich und kulturzerstörend, maßlos und übergriffig.'“

Axel Bernd Kunze: Warum „gendergerechte“ Sprache gerade nicht gerecht ist. Anmerkungen aus sozialethischer Perspektive, in: Theologisches. Katholische Monatsschrift 53 (2024), Nr. 01/02 v. Januar/Februar, Sp. 53 – 58.

Tagungsbericht: Mythos Praxisphasen

PROFIL. DAS MAGAZIN FÜR GYMNASIUM UND GESELLSCHAFT berichtet in seiner aktuellen Ausgabe 1-2/2024 über die letztjährige Sitzung des Wissenschaftlichen Beirates des Deutschen Philologenverbandes und den neuen Dokumentationsband zum Tagungsthema „Schule nach Corona – was haben wir gelernt?“ (S. 30 ff.). Die Sitzung 2023 war dem Thema „Mythos Praxisphasen“ gewidmet:

„Als Fazit lässt sich nun ziehen: Die Empirie spricht gegen den Nutzen insbesondere früher Praxisphasen als Eignungsüberprüfung und für die Entwicklung von gutem Unterricht am Gymnasium. Für diesen braucht es zwingend eine solide fachwissenschaftliche und fachdidaktische Ausbildung an den Universitäten. Zu frühe Praxisphasen sind nicht zielführend, da sie zur Verstetigung falscher Muster führen können. Ohnehin ist die Verkürzung des Referendariats aufgrund der Einführung von Praxissemestern vor allem ein Sparmodell in der Schulpolitik. In allen Praxisphasen braucht es aber eine enge Betreuung duch gut ausgebildete Mentorinnen und Mentoren. Die politischen Entscheider müssen also auch hier zusätzliche Ressourcen bereitstellen.“ (Thomas Langer, S. 34)

Neuerscheinung: Amt und Mystik

… so der Titel eines Predigtvorschlags für den Sonntag des Guten Hirten (Vierter Sonntag der Osterzeit). Das Evangelium an diesem Sonntag ist dem Johannesevangelium (Joh 10, 11 – 18) entnommen:

Wenn wir Jesus folgen, auf seine Stimme hören und uns hineinnehmen lassen in sein Lebensgeheimnis mit dem Vater, werden auch wir aus dieser Liebe leben, hier und heute und über den Tod hinaus. Die Kirche braucht beides: das Amt des Hirten, in dem sich Jesu Sorge um die Getauften widerspiegelt, das Amt, das die Herde Christi führt und leitet. Dieses Amt hat aber keine Macht aus sich selbst heraus. Es ist nur dann überzeugend, wenn es mit dem tieferen Lebensgeheimnis Jesu verbunden ist, wenn es aus der mystischen Verbundenheit mit Jesus und dessen Liebe zum Vater lebt.

Axel Bernd Kunze: Amt und Mystik (Joh 10, 11 – 18) [Lesejahr B. Vierter Sonntag der Osterzeit], in: Der Prediger und Katechet. Praktische katholische Zeitschrift für die Verkündigung des Glaubens 163 (2024), H. 3, S. 313 – 315.

Interview: Warum der Einsatz von Tablets an Grundschulen kritisiert wird

Aus dem Bonner GENERAL-ANZEIGER am 20. Februar 2024:

„Auch aus dem Alltag von Kindern sind Bildschirme nicht mehr wegzudenken. Über den Einsatz von Tablets an Grundschulen wird jedoch viel diskutiert. Wir haben Pädagogen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zu ihren Erfahrungen befragt.“ –

… darunter auch den Bonner Erziehungswissenschaftler und Bildungsethiker Axel Bernd Kunze

https://ga.de/bonn/stadt-bonn/warum-der-einsatz-von-tablets-an-grundschulen-kritisiert-wird_aid-107437597

Buchankündigung: Die Pädagogische Wende

Ralf Lankau (Hg.):

Die pädagogische Wende

Über die notwendige (Rück-)Besinnung auf das Unterrichten. Mit E-Book inside

Die Corona-Pandemie hat die Grenzen des digital gestützten Unterrichts deutlich gemacht: Gerade durch Fernunterricht, Schulclouds, Learning Analytics und Lernmanagementsysteme haben der Präsenzunterricht und das Lernen in Gemeinschaft ihre fundamentale Relevanz belegt, hat die Schule als sozialer Ort der Beziehung und Bindung an Bedeutung gewonnen. Dieses Buch versammelt praxisnahe Konzepte für Lehrkräfte und Schulen, die sich eine stärkere (Rück-)Besinnung auf das interpersonale Unterrichten wünschen, ohne deshalb auf digitale Medien verzichten zu müssen. Die zentrale Botschaft: Für Pädagoginnen und Pädagogen bleibt das Unterrichten das Kerngeschäft. Medien und Technik können Lehr- und Lernprozesse bei Bedarf unterstützen, aber nicht ersetzen. Schule und Unterricht bleiben notwendig interpersonale Prozesse. Diese Botschaft wird mit den Erkenntnissen aus der Pandemie und einem kritischen Blick auf die bisherigen Ergebnisse des Digitalpakts Schule unterfüttert.

Erscheint im April 2024 im Verlag Beltz, 353 Seiten:

https://www.beltz.de/fachmedien/erziehungswissenschaft/produkte/details/51958-die-paedagogische-wende.html

Darin folgender bildungsethischer Beitrag:

Axel Bernd Kunze: Kommunizieren wir uns zu Tode? Bildungsethische Überlegungen zu einer pädagogisch fundierten Ethik des Digitalen.

Themenheft: Kant und Pädagogik

Anlässlich des dreihundertsten Geburtstages Immanuel Kants widmet die PÄDAGOGISCHE RUNDSCHAU ein Themenheft der Beziehung des Philosophen zur Pädagogik:

„Kant war neben Nikolaus von Kues die herausragende Referenz für Petzelts pädagogisches Denken. Es mag heute überspitzt wirken, wenn Petzelt in einem Lexikon-Eintrag von 1962 schreibt „Wer über Kant hinauszugehen sucht, war noch niemals bei ihm angekommen.“ Freilich sind die hier versammelten Beiträge weit entfernt, Kant als pädagogischen Heroen zu stilisieren. Dennoch können Sie Anlass bieten, sich (erneut) mit transzendentalphilosophischem, mithin kritischem Denken in der Erziehungswissenschaft auseinanderzusetzen.“ (Thomas Mikhail, Mitherausgeber)

https://www.ingentaconnect.com/content/plg/pr/2024/00000078/00000001;jsessionid=6606qkq8mb7dm.x-ic-live-02

Neuerscheinung: Warum „gendergerechte“ Sprache gerade nicht gerecht ist

„Wenn behauptet wird, das generische Maskulinum sei nicht neutral, sondern Ausdruck sprachlicher Diskriminierung, setzt dies eine Politisierung und Moralisierung unserer Sprache bereits voraus. Mitunter wird das „Gendern“ in der Sprache mit einem Gesslerhut verglichen. Nehmen wir einmal an, der Vergleich stimmt, wohlwissend, dass Vergleiche immer hinken: Einem Gesslerhut gegenüber kann man sich nicht „nichtverhalten“. Jede Haltung dem Gesslerhut gegenüber wird als Reaktion gedeutet. Und damit zieht ein permanenter Bekenntnis- und Rechtfertigungszwang ein. Der Gesslerhut war ein Machtmittel der habsburgischen Obrigkeit. Heute gibt es genügend gesellschaftliche Gesslerhüte, für die es gar keine Obrigkeit mehr braucht. Die Gendersprache ist einer davon. Die neuen Gesslerhüte versprechen Toleranz, Vielfalt und Respekt, vermachten aber hingegen den öffentlichen Diskurs und moralisieren unserer Zusammenleben. Doch Vorsicht: Dem Gesslerhut war kein dauernder Bestand beschieden. Nicht das erzwungene obrigkeitliche Wohlverhalten war am Ende stärker, sondern die Freiheit. Das gibt Hoffnung und Mut.“

Auszug aus:

Axel Bernd Kunze: Warum „gendergerechte“ Sprache gerade nicht gerecht ist. Anmerkungen aus sozialethischer Perspektive, in: Theologisches. Katholische Monatsschrift 53 (2024), Nr. 01/02 v. Januar/Februar, Sp. 53 – 58.