Seit 20. Dezember 2023 im Buchhandel erhältlich:
Oleg Dik, Jan Dochhorn, Axel Bernd Kunze: Menschenwürde im Intensivstaat? Theologische Reflexionen zur Coronakrise (Philosophie interdisziplinär; 54, hg. v. Harald Schwaetzer und Henrieke Stahl), Regensburg: S. Roderer 2023, 258 Seiten.
mit folgenden Beiträgen:
- Vorwort
- Jan Dochhorn: Einführung: Von einer Tagesordnung zu der anderen
- Axel Bernd Kunze: Gesprächsstörungen. Eine sozial- und bildungsethische Ursachensuche im Angesicht der Coronakrise
- Jan Dochhorn: Paradoxologia Theologica. Ansätze zu einer Gesellschaftskritik aus theologischer Sicht angesichts der Coronakrise
- Oleg Dik: Die zerrissene Menschenwürde. Corona als Symptom einer theologischen Krise
- Axel Bernd Kunze: Intensivstaat und zivilgesellschaftliche Staatsbedürftigkeit. Sozial- und freiheitsethische Betrachtungen zum Staatsverständnis (nicht nur) in Coronazeiten.
Aus der Verlagsankündigung:
„Der Einzelne hätte keinen Arbeitsplatz mehr“. So kommentierte Ende 2021 der Justizminister von Nordrhein-Westfalen, Peter Biesenbach (CDU), seinen Vorschlag, 2G am Arbeitsplatz einzuführen. Die drei Autoren dieses Bandes interessieren sich für diesen Einzelnen und erörtern aus theologischer Perspektive, wie es dazu kommen konnte, dass man in der Coronakrise so über ihn redete. Oleg Dik identifiziert eine unbewusste Dynamik in der Gesellschaft, eine Strategie des Ekels gegen das Abweichende, und setzt ihr die gemeinschaftsbildende Kraft der Eucharistie entgegen. Jan Dochhorn identifiziert eine Tragik des Gesellschaftlichen: Wider ihren Willen und ohne Verstehen realisiert Gesellschaft immer wieder das Gegenteil handlungsleitender Ideale – entsprechend dem, was Paulus über den sündunterworfenen Menschen schreibt. Gesellschaft ist nicht als der Ort von Emanzipation zu sehen, sondern ist ein Götze geworden, eine divinisierte Bezugsgröße von Erlösungs- und Bedrohungs¬phantasien. Axel Bernd Kunze behandelt das Paradox, dass wir nach Zeiten der Staatsvergessenheit mit der Coronakrise unversehens mit einem Intensivstaat zu tun hatten (und zunehmend weiter haben); er sucht in einem weiteren Beitrag nach Bedingungen für eine gesellschaftliche Versöhnung.