Wissenschaftsfreiheit: Netzwerk Wissenschaftsfreiheit kritisiert „Frankfurter Rundschau“

Pressemitteilung des Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit vom 11.12.2023:

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit weist Diffamierungen der Konferenz „Antisemitismus in der islamischen Welt und Deutschland“ in der Frankfurter Rundschau zurück

Am 8.12. fand in Frankfurt am Main die Konferenz „Antisemitismus in der islamischen Welt und Deutschland“ statt. Die Konferenz wurde organsiert vom Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam, das von Prof. Susanne Schröter geleitet wird. Anlässlich der Konferenz warf ein Mitglied des Asta-Vorstands der Universität Frankfurt Prof. Schröter in der Frankfurter Rundschau vor, „rechtspopulistische […], rassistische […] und antisemitische […] Aussagen“ zu verbreiten. Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit verurteilt diese Diffamierungen auf das Schärfste. Schwer erträglich ist, dass AStA-Mitglieder die Grenze von sachlicher Kritik – im wissenschaftlichen Diskus zulässig und unentbehrlich – in Richtung auf persönliche Diffamierung so deutlich überschreiten.

Die jüdische Podiumsteilnehmerin berichtete auf der Konferenz von ihrem jüngsten Besuch in Israel und klagte die Hamas an, am 7. Oktober 10 Jugendliche in einem mobilen Luftschutzbunker ermordet zu haben, den ihre Organisation zum Schutz der Einwohner aus der Luft gespendet hatte. An das weibliche Publikum in Frankfurt gerichtet warnte sie vor der manifesten Frauenfeindlichkeit der Hamas. Ihr wirft ein AStA-Mitglied laut FR Nähe zu Reichsbürgern und Antifeminismus vor. Wer angebliche Äußerungen zu völlig anderen Themen in den sozialen Medien zum Grund nimmt, eine jüdische Frau derart zu diskreditieren, legt aus Sicht des Netzwerks Zweifel an der eigenen kulturwissenschaftlichen Kompetenz, vielleicht sogar an der eigenen politischen Lauterkeit nahe.

Für enttäuschend hält es das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit weiterhin, dass die Frankfurter Rundschau anlässlich der Tagung die Falschinformation weiterverbreitete, der Tübinger Oberbürgermeister Palmer habe sich bei einer anderen vom Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam ausgerichteten Tagung rassistisch und holocaustrelativierend geäußert. Wer Definitionen von Rassismus und Holocaustrelativierung anwendet, die bis zur völligen Unkenntlichkeit verzerrt sind, tut weder dem Kampf gegen den Rassismus noch dem Kampf gegen den Antisemitismus einen Gefallen.

„Leider scheint in Teilen der publizierenden Öffentlichkeit und der kritischen Studierendenschaft die Ungeheuerlichkeit der aktuellen antisemitischen und anti-israelischen Angriffe noch nicht angekommen zu sein,“ bedauert die Vorsitzende des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, Prof. Sandra Kostner. „Debatten um Antisemitismus in der muslimischen Welt und in Deutschland – wie jetzt in Frankfurt – müssen geführt und dürfen nicht diskreditiert werden!“ so Kostner abschließend. Dies gebiete ein umfassender Begriff von Wissenschaftsfreiheit.

Quelle: http://www.netzwerk-wissenschaftsfreiheit.de

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