Israel erlebt einen schrecklichen Terrorangriff, der Nahostkonflikt wird blutig ausgetragen. Diese Tragödie sollte es verbieten, politisch für andere Zwecke ausgeschlachtet zu werden. Leider bot die „Berliner Zeitung“ am 14. Oktober ein anderes Bild: Thilo Mitschke verglich in einer Kolumne Neuköllner Sympathiebekundungen für die Terrorgruppe Hamas mit Demonstrationen gegen coronapolitische Eingriffe in zentrale Grundrechte wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Teilnehmar an Coronademonstratioen seien „ebensolche Antisemiten“. Ein solch pietätloser Vergleich stellt eine journalistische Geschmacklosigkeit dar. Deutlicher kann man nicht demonstrieren, wie sehr die Coronapolitik gespalten hat und bis heute spaltet. Jetzt hat die „Berliner Zeitung“ reagiert – mit einen Gastkommentar des Leipziger Chemikers, Prof. Dr. Jörg Matysik. Dieser weist den Vergleich zurück und schreibt: „Die pauschale Diffamierung von Anti-Corona-Demonstranten durch Herrn Mitschke ist unzulässig. […] Heute wissen wir, dass die Corona-Demonstranten in vielen Punkten bezüglich ihrer Maßnahmenkritik Recht behalten haben: Die Impfsubstanz war meines Erachtens nicht ordentlich genug getestet, bot keinen Fremdschutz, es gibt noch viele weitere Fragezeichen, insbesondere mit Blick auf die Nebenwirkungen der Impfstoffe.“ Matysik fordert im Weiteren zu recht Aufklärung, statt die fortgesetzte Diffamierung friedlicher Demonstranten, die für ihre Grundrechte auf die Straße gehen. Dem Leipziger Kollegen gebührt Dank, dass er einer solchen Kolumne, die mit seriösem Journalismus nichts mehr gemein hat, öffentlich widerspricht.
Den Gastkommentar von Jörg Matysik lesen Sie hier:
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/antwort-an-thilo-mischke-deutscher-antisemitismus-aber-wo-li.2150298