… so Sebastian Sigler in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Auftrag und Wahrheit“ über den Band „Wiederentdeckung des Staates in der Theologie“ von Alexander Dietz, Jan Dochhorn, Axel Bernd Kunze und Ludger Schwienhorst-Schönberger (Leipzig 2020).

Das Thema des Bandes ist immer noch brennend aktuell. „Wir haben aus 2015 gelernt. 2015 wird sich nicht wiederholen“, waren – wie sich gegenwärtig deutlich zeigt – politische Schutzbehauptungen. Das Gegenteil ist der Fall. Und wohin ein ungeklärtes, irrationales Verhältnis zum Staat führt, hat eine Coronapolitik, in der verschiedene Grundrechte einfach ersatzlos und ohne differenzierte Güterabwägung einkassiert werden konnten, deutlich gezeigt. Ein Politiker wie Söder konnte sogar soweit gehen, zu fordern, der Staat solle die Entscheidungsgewalt bei der Impfung an sich ziehen und die Entscheidungshoheit der Bürger über ihre körperliche Selbstbestimmung, die zum innersten Kernbereich der Persönlichkeit gehört, suspendieren. Ein Kanzler Scholz konnte gegen jede Verfassung eine Politik „ohne rote Linien“ verkünden. Und dies alles ohne nennenswerten Widerspruch der Bürger und der sog. Zivilgesellschaft.
Es gibt Gründe genug, ein rationales Verhältnis zum Staat und seinen Aufgaben wiederzuentdecken, in der Theologie, aber auch anderswo. Sonst bleibt von unserer Freiheit noch nicht einmal mehr als eine „Floskel“ (auf welche Ebene die mit öffentlichen Zwangsgebühren finanzierte „Tagesschau“ zu Jahresbeginn diesen Zentralwert unserer Wert- und Verfassungsordnung schon ungerührt kleinredete).