Die Unfälle mit Fahrrädern steigen – kein Wunder: Werden diese durch Elektroantrieb schneller, schwerer und weniger beherrschbar. Und schon öffnet sich für die Unionsparteien ein neues Feld staatlicher Pflichten: Eine Helmpflicht für Radfahrer werde über kurz oder lang kommen, heißt es aus den Reihen der Unionsfraktion. Gleich so, als seien Wahlen und politische Entscheidungen gar nicht mehr notwendig.
Denn merke: Immer weniger wird den Bürgern zugetraut, Gefahren individuell und selbst einzuschätzen. Nein, der Staat muss ran. Bis von der Freiheit immer weniger übrig ist. Das Leben wird mit jeder Freiheitseinschränkung schöner und sicherer. Fragt sich nur, warum die Stimmung im Land dann immer schlechter wird. So oder so: Die Unmündigkeit wächst. Der Staat denkt für den Bürger. Hauptsache, Fahrradfahrer sind geschützt. Über die äußere und innere Sicherheit reden wir dann morgen.
Und was das alles mit Bildung zu tun hat? Demokratie und Rechtsstaat gehen nur mit Bürgern, die allgemein gebildet sind, die frei sein wollen und zum Selberdenken bereit. Stattdessen wachsen staatliche Schutzansprüche. Nächtliche Parkbankverbote einsamer Spaziergänger im Freien haben in Coronazeiten gezeigt, wohin eine solche Politik führen kann. Gut, dass immer kleinteiligere Regelungen uns das Denken immer mehr abnehmen.