Der emeritierte Weihbischof Hans-Jochen Jaschke ist am 11. Juli 2023 im Alter von einundachtzig Jahren verstorben, am 15. Juli 2023 wurde er mit einem Pontifikalrequiem im Hamburger Mariendom zu Grabe getragen. Jaschke wurde am 29. September 1941 im oberschlesischen Beuthen geboren und – war bis zu seiner Emeritierung 2016 – Weihbischof für Hamburg und Schleswig-Holstein gewesen. Seine Bischofsweihe empfing der Titularbischof von Tisili am 8. Januar 1989 im Osnabrücker Dom.
Während andere Weihbischöfe eher unbekannt agieren, galt dies für Jaschke nicht. Immer wieder mischte er sich in theologischen Debatten ein, sei es bei der Missbrauchskrise oder um Reformen innerhalb der katholischen Kirche. So befürwortete Jaschke eine Aufhebung des Zölibats und eine Segnung homosexueller Paare.
Jaschke galt als ein humorvoller, mutiger und intellektuell scharfer Theologe. Der Verfasser erinnert sich immer noch an die gemeinsamen Debatten im Rahmen des Hearings 2001 zum – später vergessenen – „Sexualitätsbrief“ der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Schon damals äußerte der Verstorbene deutliche Vorbehalte gegenüber der kirchlichen Sexualethik und ihrer Vermittlungsfähigkeit im Rahmen der kirchlichen Jugendarbeit. Jaschke redete damals nicht lange um den heißen Brei herum oder versteckte sich hinter diplomatischen Floskeln.
Herr, gib ihm die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihm.
Herr, lass ihn ruhen in Frieden. Amen.