Veröffentlichungen: Studentengeschichtliches online

Das Magazin „tabularasa“, Zeitschrift für Gesellschaft und Kultur, hat online Beiträge des Arbeitskreises der Studentenhistoriker übernommen:

Veröffentlichung zur Medienpädagogik und Didaktik: Gestörte Kommunikation

Axel Bernd Kunze: Gestörte Kommunkation. Eine bildungsethische Spurensuche in flüchtigen Zeiten, in: Harald Kuypers (Hg.): Pädagogisch Handeln. Festschrift für Prof. Dr. Volker Ladenthin [zum 70. Geburtstag] (Pädagogik in Europa in Geschichte und Zukunft; 22), Bonn: Verlag für Kultur und Wissenschaft Dr. Thomas Schirrmacher 2023, S. 119 – 129.

… jetzt einsehbar im Wissenschaftsportal Academia.edu.

https://www.academia.edu/105022387/Gest%C3%B6rte_Kommunikation_Eine_bildungsethische_Spurensuche_in_fl%C3%BCchtigen_Zeiten

Zwischenruf: Gendern – oder: Abschied von der Bildungsnation

Wer heute die Stuttgarter Zeitung gelesen hat, sieht, dass es ganz andere Baustellen im Bildungssystem gibt, über die wir uns dringend Gedanken machen sollten, als über vermeintliche sprachliche Diskriminierung, die mit Sprachzerstörung bekämpft werden soll. Nach den Sommerferien müssen Lehrer im neuen Schuljahr zwei Klassen leiten. Ein Drittel der Grundschüler hat in Baden-Württemberg mittlerweile Sprachförderbedarf. Die grundlegenden Kulturleistungen werden am Ende der Grundschule von immer mehr Schülern nicht beherrscht. Die Berufsschule verlassen nur noch 78 Prozent der Schüler, ein historischer Tiefstwert, in Baden-Württemberg mit einem Abschluss. Die Erziehungsschwierigkeiten nehmen zu.

Die Folgeprobleme der geschilderten Ergebnisse der neuesten Bildungsstudie in Baden-Württemberg kann sich jeder ausmalen. Und der Lehrerberuf wird durch solche Befunde auch nicht attraktiver werden. Also: Abschied von der Bildungsnation – auf ganzer Linie. Die Forderungen nach sprachlichem Gendern lenken herrlich von der Bildungsmisere im Land ab.

Aber ob Hochschule oder Schule: Es ist einfacher, sich über Politaktivismus zu verständigen und Gesinnungsschnüffelei zu betreiben, als sich über Bildungs- und Erziehungsfragen ernsthaft auseinandersetzen – und dann auch wirklich Verantwortung gegenüber der nachwachsenden Generation zu übernehmen. Es bleibt zu hoffen, dass das Gendervolksbegehren erfolgreich sein wird. Aber ich bleibe mehr als skeptisch: Entweder knickt das sogenannte Bürgertum ein oder man wird ein unerwünschtes Ergebnis beim Volksentscheid „rückgängig machen“.

Volksbegehren: Rund 15.000 Unterschriften für „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“

14.549 Unterschriften hat die Initiative „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ gesammelt. Die Mobilisierung für dieses Volksbegehren war außerordentlich hoch und dynamisch. Das Alter der Unterstützer reicht von 16 bis 102. Zustimmung kommt aus allen Kommunen im Südwesten. Dies alles stimmt zuversichtlich, wenn es im kommenden Jahr gilt, für einen Volksentscheid zu mobilisieren. Denn trotz Unterstützung aus der CDU- und F.D.P./DVP-Fraktion ist eine parlamentarische Mehrheit für das Anliegen nicht in Sicht.

Wer für den Erhalt unseres zentralen Kulturgutes, einer einheitlichen, von Politisierung und Ideologisierung freien Sprache, eintreten will, sollte das „Stoppt Gendern in Baden-Württemberg“ oder ähnliche Initiativen in anderen Bundesländern unterstützen.

Weitere Informationen:

Neuerscheinung: Dankbarkeit und Umkehr

Der 1. Oktober ist in diesem Jahr ein Sonntag, in der katholischen Liturgie der Sechsundzwanzigste Sonntag im Jahreskreis, zugleich Erntedankfest, der letzte Sonntag in der Ökumenischen Schöpfungszeit, die am 4. Oktober endet, und Auftakt des Rosenkranzmonats. Ein Gottesdienstmodell in der Zeitschrift „WortGottesFeiern an allen Sonn- und Feiertagen“ greift diese Gedanken auf:

Axel Bernd Kunze: Dankbarkeit und Umkehr, in: WortGottesFeiern an allen Sonn- und Feiertagen 20 (2023), Heft 5, S. 877 – 891.

„Die Lesungen dieser Sonntage erzählen immer wieder von Gleichnissen aus dem Weinberg, von der Ernte, die eingebracht wird und der Arbeit, die damit verbunden ist. Auch wenn heute Technik unsere Arbeit erleichtert, haben wir nicht alles in der Hand. Letztlich ist es allein die Hand des Schöpfers, aus der wir leben. Gott schenkt das Wachsen und Gedeihen. Als Christen glauben wir an einen Gott, der in seiner Schöpfung wirkt. Wir glauben an einen Gott, der zu einem jeden von uns eine persönliche Beziehung hat, der unser Leben erhält und der uns nahe ist. Ja, mehr noch: der in seinem Sohn in diese Welt gekommen ist und unser Leben voll und ganz erfahren hat.“ (S. 878)

Guido Reni: Hl. Dominikus empfängt den Rosenkranz (um 1596 bis 1598)

„Maria ist die Erstlingsgabe der neuen Schöpfung und die erste Frucht der Erlösung. Im Oktober ehren wir sie in besonderer Weise. Wir schmücken ihr Bild mit Rosen und singen der Rosenkranzskönigin zu Ehren.“ (S. 891).

Rezension: Pädagogische Konstanten im digitalen Zeitalter

Elisabeth Peerenboom-Dartsch würdigt im aktuellen Heft der „Katholischen Bildung“ sehr eingehend den von Ralf Lankau herausgegebenen Band „Unterrichten in Präsenz und Distanz“ (Weinheim: Beltz Juventa 2023):

Elisabeth Peerenboom-Dartsch: Warum pädagogische Konstanten im digitalen Zeitalter eine existentielle Bedeutung haben. Reflexionen und Anmerkungen zum Werk von Ralf Lankau (Hg.): „Unterricht in Präsenz und Distanz. Lehren aus der Pandemie.“, in: Katholische Bildung 124 (2023), Heft 7/8 (Juli/August), S. 180 – 192.

In der Rezension heißt es: „Axel Bernd Kunze lässt in seinem Beitrag ‚Schule braucht pädagogisches Verständnis – Reflexionen nach mehr als zwei Coronajahren‘ die Zeit der Pandemie Revue passieren und fasst die pädagogischen Versäumnisse zusammen – die es aber auch schon vor Corona gab. […] Kunze führt aus, warum die immer neu geführte Bildungsdiskussion über Strukturprobleme nicht zielführend sein kann, vielmehr gehe es grundlegend um ‚das vorherrschende Verständnis von Erziehung‘, also auch um Fragen zum eigenen Selbstverständnis und um ein ‚kollektives Werterepertoire‘ (S. 86 f.). Das pädagogische Proprium der Schule sei zu verteidigen.“

Neues Projekt: Die pädagogische Wende

Über die notwendige Besinnung auf das Erziehen und Unterrichten: Das Projekt „Die pädagogische Wende“, das ein pädagogisch fundierte, zeitgemäße Verortung von Erziehung und Unterricht anstrebt und vom Medienpädagogen Ralf Lankau geleitet wird, ruft dazu auf, Onlinebeiträge einzureichen – auf der Projektseite heißt es:

  • Wie lassen sich, unter den gegenwärtigen Bedingungen, Bildungseinrichtungen an den Bedürfnissen der Lernenden gemäß den Entwicklungsstufen (anthropologische Ontogenese) des Menschen ausrichten?
  • Wie lässt sich erkennen und realisieren, dass pädagogisches Arbeiten notwendig personengebunden, individuell und interpersonal ist?
  • Wie erreichen wir eine Stärkung der Erziehung, die Widerständigkeit nicht einebnet oder ausschließt, sondern mit dem Ziel der Mündigkeit auf die Entwicklung stabiler Persönlichkeitsstrukturen in sozialen Zusammenhängen zielt?
  • Mit welchen Unterrichtsformen gelingt die Auseinandersetzung mit kulturellen Beständen (zu denen auch die Digitaltechnik zählt), sodass die Schülerinnen und Schüler als selbstbestimmte daraus hervorgehen?
  • Mit welchen Verschiebungen von (schulischen) Bildungs- und Erziehungsvorstellungen geht das digitale Lernen einher?
  • Wie stellt sich die Umsetzung einer digitalen Schulorganisation (Klassenbuchführung, Stundenplanung, Kommunikation) aus einer pädagogischen Perspektive dar?
  •  Inwiefern kommt pädagogischen Reflexionen über das Verhältnis von Bildung, Erziehung und Digitalisierung im Schulalltag Relevanz zu?

Für diese und weitere Fragen suchen wir Grundlagentexte, Erfahrungsberichte, Beispiele aus der Praxis, Werkstattkonzepte (analog und digital mit Open Source-Anwendungen, ohne Learning Analytics und Profilierung), Dokumentationen von Workshops zu Theater, Musik, Kunst, Hackatons u.v.m.

WEITERE INFORMATIONEN:

https://die-pädagogische-wende.de/call-for-papers/

Kurz vor den Sommerferien: Fürbitten zum Schuljahresabschluss

Gott, wir danken dir für das Miteinander unserer Lehrkräfte und Schüler in der Schulgemeinschaft und für alles, was jeder Einzelne an jedem Tag einbringt.

Wir bitten dich für eine gute Entwicklung der Schule, für Kraft und Freude am Unterrichten und für Erfolg und Motivation in der Ausbildung.

(aus einem Festgottesdienst am 21.07.2023)

Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen von „Bildungsethik“ eine gute Sommerpause mit der notwendigen Muße, erholsame Sommerferien und Bildungserfahrungen in anderer Form. Mit herzlichen Sommergrüßen, Ihr Axel B. Kunze