Neuerscheinung: Couleurstudentisches Corona-Tagebuch

„Wie signalisieren und realisieren Sie in Corona-Zeiten den besonderen Zusammenhalt Ihrer Verbindung?“ fragte die Zeitschrift „Studenten-Kurier. Zeitschrift für Studentengeschichte, Hochschule und Korporationen“, herausgegeben von der Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte (GDS). In der aktuellen Ausgabe 2 + 3/2020 wurden ausgewählte Antworten abgedruckt, darunter auch der Beitrag „Couleurstudentisches Corona-Tagebuch“ (34. Jg. der Neuen Folge, S. 4 f.) von Axel Bernd Kunze (LB! Alemannia zu Bamberg, B! Rheno-Germania Bonn, B! Alemannia Leipzig). Hier ein Auszug – zum ersten Onlinestammtisch im Stillstand:

Ist genug Bier im heimischen Kühlschrank kalt gestellt? Gut, dann kann es losgehen. Ja, es ist schön, die Bundesbrüder zu treffen, auch solche, die nicht immer so oft aufs Haus kommen können. Und auch der Verfasser dieser Zeilen hatte es im Wintersemester aus Termingründen nicht dorthin geschafft. Ein freudiges Hallo. Ein gemeinsames Anstoßen am Bildschirm. Auch ein glücklicher Vater mit seiner erst wenige Wochen alten Tochter ist anfangs dabei. Die Technik ist durchaus stabil. Eine willkommene Abwechslung in Coronazeiten mit „Home office“ und „Social Distancing“. So weit, so gut.

Aber das virtuelle Treffen hat auch deutliche Grenzen. Gespräche kommen eher zäh in Gang. Mancher klinkt sich über längere Zeit aus dem gemeinsamen Austausch aus. Woran liegt es? Sicherlich ist es ungewohnt, sich selbst beim Reden zuzusehen, wenn auch nur in einem kleinen Fensterchen auf dem Bildschirm. Vor allem fehlt die Möglichkeit zu Nebengesprächen, zum Austausch in kleiner Zweier- oder Dreierrunde, der Austausch mal nach rechts und mal links und mal quer über den Tisch, wie er bei einem Stammtisch üblich ist. Ein tieferes Gespräch, etwa über die beruflichen Erfahrungen in diesen herausfordernden Zeiten oder die politische Beurteilung des erzwungenen Stillstands und dessen Folgen, gelingt nur selten.

Das Experiment ist gelungen. Und doch kann ein virtuelles Treffen den persönlichen Austausch nicht ersetzen. Dieser wird hoffentlich bald wieder in kleiner Runde möglich sein, wenn auch ohne Händeschütteln und mit gebotenem Sicherheitsabstand.

Lehrveranstaltungen mögen online möglich sein, wenn auch gleichfalls mit Einschränkungen. Keilarbeit ist es nicht. So manche kleine Aktivitas wird vom Stillstand hart getroffen. Auch der neue Semesterstart im Herbst wird deutlich erschwert sein. Hier braucht es gute Ideen, wie das Verbindungsleben wieder in Schwung kommen und das verloren gegangene Keilpotential aufgefangen werden kann. Ein interkorporativer Austausch über gute Ideen wäre hilfreich, auch im Rahmen der GDS.

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